Insbesondere im urbanen Raum wird der Ruf nach nachhaltigen Verkehrslösungen zunehmend lauter. Um das Problem von beengten Platzverhältnissen und hohen Emissionsbelastungen für Anwohnende zu lösen, bieten sich automatisierte Zustellungssysteme für die letzte Meile an. So ist hochautomatisiertes Fahren des Levels 4 (ohne Fahrpersonal im spezifischen Anwendungsfall) weltweit und in der Schweiz auf dem Vormarsch. Im Frühjahr 2025 tritt voraussichtlich zudem die neue Verordnung über das automatisierte Fahren [1] in Kraft.
Durch das hochautomatisierte Zustellen von Paketen auf der letzten Etappe der Lieferkette werden Emissionen reduziert sowie der Verkehrsfluss verbessert. Nils Planzer, CEO und VRP von Planzer sagt dazu: «Mit diesem Pilotprojekt wollen die Innovationspartner den Grundstein für eine nachhaltige, datengetriebene City-Logistik legen, die städtische Lieferketten effizienter und umweltfreundlicher macht.»
Selbstfahrendes Fahren ist eine Priorität für die AMAG Gruppe Die AMAG Gruppe ist sich als Vorreiterin auf dem Gebiet der erneuerbaren Mobilität in der Schweiz sowie als Anbieterin ganzheitlicher Lösungen ihrer Verantwortung bewusst und treibt die Forschung und Entwicklung im Bereich des hochautomatisierten Fahrens seit Jahren voran. So ist die AMAG Gruppe mit 33 Prozent am dänischen Unternehmen Holo A/S beteiligt, dem skandinavischen Marktführer für den Aufbau und Betrieb von hochautomatisierten Mobilitäts- und Logistiklösungen. Auch durch die geplante Zusammenarbeit mit dem VW Tochterunternehmen MOIA wird die AMAG Gruppe wichtige Erkenntnisse in den Bereichen Ridepooling und hochautomatisiertes Fahren sammeln.
Das Berner Startup LOXO entwickelt schon seit 2021 selbstfahrende Fahrzeug Technologie, welche speziell für die Paketzustellung auf der letzten Meile konzipiert sind. Erstmalig zum Einsatz kamen sie in einer Testreihe, bei der Schindler-Mitarbeitende des Campus Ebikon von einer benachbarten Migros Filiale mit dem hochautomatisierten LOXO Fahrzeug beliefert wurden. Das AMAG Tochterunternehmen Noviv Mobility AG wirkte dabei als Service- und Reperaturstützpunkt, kümmerte sich um die Ladevorgänge und begleiteten die Fahrten des Fahrzeugs mit zwei von LOXO ausgebildeten Teleoperateuren.
Im aktuellen Pilotprojekt von Planzer und LOXO wird die Noviv Mobility AG als Fahrzeugpartner agieren und ihre bisher gesammelte Erfahrungen zu hochautomatisiertem Fahren in den Versuch miteinbringen.
Für Thierry Juilland, Geschäftsführer der Noviv Mobility AG, stellt das Pilotprojekt eine weitere wichtige Etappe in der Weiterentwicklung des hochautomatisierten Fahrens in der Schweiz dar: «In der Zusammenarbeit mit LOXO und Planzer sind wir sehr zuversichtlich, den Grundstein für die hochautomatisierte Lieferung auf der letzten Meile in der Schweiz zu legen und eigene wertvolle Erfahrungen in diesem neuen Geschäftsfeld zu sammeln. Besonders freut mich, dass es sich dabei um ein rein schweizerisches Projekt handelt, mit dem wir zeigen können, dass wir auch hierzulande die Möglichkeiten haben, eine innovative und erfolgreiche Basis für den Ausbau des hochautomatisierten Fahrens zu etablieren und so die Zukunft der Mobilität mitzugestalten.»
Pilotphase in der Stadt Bern Das Herz des Pilotprojekts stellt der dynamische Micro-Hub dar. Dazu hat LOXO die Navigationssoftware LOXO Digital Driver™ sowie zwei Wechselboxen, welche von Kyburz und Planzer speziell für diese Anwendung konzipiert wurden, in ein VW-Nutzfahrzeug des Typs ID. Buzz Cargo der Noviv Mobility AG integriert. Der ID. Buzz Cargo ist ein serienmässig produziertes und häufig genutztes Fahrzeug, welches sich aufgrund seines grossen Ladevolumens sehr gut umbauen lässt und dadurch optimal für das Pilotprojekt eignet.
In der zweijährigen Pilotphase in der Stadt Bern navigiert der ID. Buzz Cargo mehrmals täglich vom Planzer-Bahncenter an der Murtenstrasse zu diversen strategischen Umschlagpunkten in der Berner Innenstadt.
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