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Donnerstag, 10. April 2014 Henry Ford I war ihr Nachbar

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Margret Dunning.  Foto:Auto-Medienportal.NetMargret Dunning. Foto:Auto-Medienportal.Net

Zu behaupten, sie sei fit wie ein Turnschuh, ist stark untertrieben. Tatsächlich lässt die betagte Dame körperlich und geistig so manchen alt aussehen, der 30 oder 40 Jahre weniger auf dem Buckel hat als sie. Margaret Dunning aus Redford im US-Bundesstaat Michigan wird in diesem Jahr am 26. Juni 104 Jahre alt. 1910 wurde sie auf einer Farm westlich von Detroit geboren und erinnert sich: "Dad rief uns öfters von draußen zu, dass er Henry Ford zum Abendessen eingeladen hätte. Mom hatte dann meist Heidelbeer-Pfannkuchen gebacken und Mister Ford war richtig begeistert." Es war für sie ganz normal, dass Henry Ford, der damals in ihrer Nachbarschaft wohnte und ein Freund der Familie war, für ein wenig Klatsch und Tratsch vorbei kam.

 

Schon von klein auf muss sich Margaret für das Autofahren begeistert haben: Mit acht durfte sie zum ersten Mal hinter das Steuer von Vaters Ford Model T während der Herr Papa die Pedale bediente. Kaum waren ihre Beine lang genug, kutschierte sie mit dem Traktor durch die Gegend oder fuhr die Milch vom Bauernhof mit dem Lkw zu den Kunden. Einen offiziellen Führerschein erhielt sie notgedrungen schon mit zwölf: Ihr Vater war gestorben, und Mutter litt so sehr unter Arthritis, dass sie das Haus nicht verlassen konnte. Also übernahm Margaret den Ford. Sie absolvierte 1929 erfolgreich die High School und begann mit einem Studium, das sie aber wegen der desolaten Wirtschaftslage in den 1930er Jahren abbrechen musste. Während des Zweiten Weltkriegs meldete sie sich freiwillig zum Roten Kreuz, wo sie im Fuhrpark Lastwagen betreute: "Ich hatte schon immer Benzin im Blut."

Nach dem Krieg begann sie bei einer Bank, eröffnete nebenher ein Modegeschäft und kam rasch zu Wohlstand, so dass sie sich 1949 einen gebrauchten 1930er Packard 740 Roadster - allerdings in erbärmlichem Zustand - leisten konnte. Margaret ließ den Wagen von Grund auf restaurieren, spendete ihm 22 neue Lackschichten und eine komplett neue Polsterung mit roten Ledersitzen und dem Ergebnis. dass ihm der Classic Car Club of America 100 Punkte gab - die höchst mögliche Punktzahl für einen Oldtimer. Außerdem besitzt Margaret Dunning eine Reihe weiterer Chromjuwelen: Neben dem Roadster hat sie einen Cadillac DeVille von 1966, ein 1975er Cadillac Eldorado Cabrio und ein Ford Model A von 1931. Als Alltagsauto nutzt sie - wohlgemerkt mit knapp 104 - einen Cadillac DeVille von 2003. Öl- und Zündkerzenwechsel machte sie noch bis vor Kurzem höchstpersönlich, inzwischen hat sie immer ein wachsames Auge bei notwendigen Reparaturen.

96 Jahre, nach denen sie zum ersten Mal hinter dem Steuer eines Autos saß, macht Margaret immer noch besondere Autofahrten. Im vergangenen Sommer fuhr sie auf Einladung des Pebble Beach Concours d'Elegance mit ihrem Packard von Michigan nach Kalifornien. Ihr Wagen war einer der Höhepunkte im Concours d'Elegance am Ufer der Georgian Bay. Es war zum Ende der Saison der Höhepunkt eines bemerkenswerten Sommers, in dem sie und ihr Packard 14 Oldtimer-Treffen zwischen Florida und Kalifornien besuchten. "Dieses Jahr kam mir wie ein Märchen vor."

"Ich hatte insgesamt ein phantastisches Leben und war meistens ein glücklicher Mensch", sagt Margaret Dunning, die nie verheiratet war. "Ich hatte stets drei Mahlzeiten am Tag, bin nie besonders verwöhnt worden und im Grunde genommen immer eine Bauerntochter geblieben." Allerdings eine besondere. Aus ihrem Privatvermögen spendete sie eine Million Dollar für eine Bücherei und ein Museum in ihrer Gemeinde, 1997 gründete sie die Margaret Dunning-Stiuftung zur Unterstützung pädagogischer Projekte in ihrem Heimatstaat.

Und Zweit zum Autofahren nimmt sie sich immer noch. Ist sie denn trotz ihres biblischen Alters immer noch fähig dazu? Wahrscheinlich ja. Denn wie bei allen Autofahrern im Bundesstaat Michigan hat ihr Führerschein nur eine Geltungsdauer von vier Jahren. Dann muss er erneuert werden. (ampnet/hhr)

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