Dies belegen unter anderem die ungewöhnlichen Ergebnisse bei den Geschäftswagen- und Flottenzulassungen. Dieser Druck auf die Zulassungen nur einen Monat vor der Einführung des WLTP zeige, dass viele Automobilhersteller nicht gut vorbereitet waren.
Der Absatz an Geschäftswagen und Flotten stieg im August um 38 Prozent (Angaben für 15 Länder) und legte von 53 Prozent an den Gesamtzulassungen im August 2017 auf 59 Prozent in diesem Jahr zu. Im Vergleich dazu lag das Wachstum im Juli bei elf Prozent und im Juni bei fünf Prozent. Private Zulassungen stiegen im Gegensatz dazu im August um elf Prozent und erreichten 41 Prozent an den Gesamtzulassungen.
Die Veränderungen waren in Spanien, in den Niederlanden, in Frankreich und Österreich deutlicher ausgeprägt, wo der Verkauf an Geschäftswagen und Flotten um 86, 65, 54 und 54 Prozent anstieg. Die höchsten Marktanteile bei Geschäftswagen und Flotten verzeichneten die Tschechische Republik (76 Prozent), Slowenien (75 Prozent) und Finnland (73 Prozent).
Darüber hinaus kamen auch die Segmente der Klein- und Kompaktwagen auf einen Zuwachs von 25 bzw. 21 Prozent. Ein ungewöhnliches Wachstum von zwei Prozent gab es auch im MPV-Segment, in dem der Absatz in den vergangenen Jahren konstant zurückgegangen ist. Eine Reihe von Marken verzeichnete im August ein starkes Wachstum. Aber nur die besten Drei aus den Top Ten der meistverkauften Marken übertrafen das durchschnittliche Marktwachstum. Der Absatz von Volkswagen nahm um 45 Prozent zu, begünstigt von den um 56 Prozent gestiegenen Geschäftswagen- und Flottenzulassungen, die zwei Drittel der zugelassenen Fahrzeuge ausmachten. Das allein erklärt jedoch nicht das Wachstum, da der VW T-Roc weiter zulegte und im August das 15. bestverkaufte Auto war.
Renault verzeichnete ebenfalls ein starkes Plus um 72 Prozent auf fast 100 000 verkaufte Einheiten. Während private Zulassungen um 33 Prozent zunahmen, verdoppelten sich die Geschäftswagen- und Flottenzulassungen und lagen bei 61 Prozent an den Gesamtzulassungen. Im Gegensatz zu Volkswagen hat Renault allerdings kein Fahrzeug neu eingeführt, das dieses Wachstum erklären könnte. Im Vergleich dazu waren die Zulassungen im Juli um 20 Prozent und im Juni nur um ein Prozent gestiegen. Audi an dritter Stelle legte um 33 Prozent zu, angekurbelt von den Geschäftswagen- und Flottenzulassungen, die 73 Prozent an den gesamten Zulassungen ausmachten und den Absatz um 55 Prozent erhöhten.
Die übrigen sieben Marken aus den Top Ten verloren dagegen Marktanteile, wobei Mercedes-Benz mit einem Absatzrückgang um drei Prozent die größten Einbußen zu verzeichnen hatte. Dies war vor allem auf rückläufige private Fahrzeuganmeldungen um 28 Prozent zurückzuführen, während das Geschäftswagen- und Flottengeschäft nur um drei Prozent zulegte. Einige der wichtigsten Modelle der Marke, wie die C-Klasse, CLA und GLA, gelten heute als alte Modelle und stehen im wachsenden Wettbewerb mit neueren Konkurrenten, stellen die Marktbeobacheter von Jato Dynamics fest.
Das Ergebnis der Geschäftswagen- und Flottenzulassungen zeigte auch Konsequenzen bei den Kraftstoffarten, da der Dieselanteil hier um 13 Prozent zulegte während er bei den Privatzulassungen um zehn Prozent zurückging. Das zeigt, dass die Einführung des WLTP trotz des jüngsten Diesel-Rückgangs sogar den Selbstzündern zugutekam. Am stärksten wirkten sich jedoch die Geschäftswagen- und Flottenzulassungen auf die Benziner aus, deren Absatz um 68 Prozent zulegte.
SUV waren wieder einmal die klaren Gewinner des Monats, ihr Absatz stieg um 57 Prozent. Das Segment wurde von Nissan Qashqai, dessen Absatzzahlen sich verdoppelten, Renault Captur und VW Tiguan (ohne Allspace) angeführt.
Weitere gute Ergebnisse verzeichneten die Sportwagen. Das Segment wuchs um 39 Prozent und kam auf 8600 Neuzulassungen, die vom Porsche 911 angeführt wurden.Dahinter folgten der , Mazda MX-5 und Ford Mustang. (ampnet/jri)
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