Montag, 25. April 2016 VW im Geschäftsjahr 2015
Der Volkswagen Konzern hat sich im operativen Geschäft im Geschäftsjahr 2015, ungeachtet der Abgasthematik, robust entwickelt. Der Konzernumsatz stieg um 5,4 Prozent auf 213,3 Milliarden Euro, angetrieben sowohl von Mixverbesserungen im Automobilgeschäft und der guten Geschäftsentwicklung des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen als auch von positiven Wechselkurseffekten. In den maßgeblichen Ergebniskennzahlen spiegelt sich die solide Umsatzentwicklung nicht wider: Das Operative Ergebnis, das im Vorjahr 12,7 Milliarden Euro betragen hatte, lag 2015 bei minus 4,1 Milliarden Euro. Darin enthalten sind negative Sonder-einflüsse in Höhe von insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Das Operative Ergebnis vor Sonderbelastungen lag mit 12,8 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahreswert.
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Von den Sondereinflüssen entfällt der größte Anteil mit 16,2 Milliarden Euro auf Rückstellungen für die Abgasthematik, unter anderem für anstehende technische und kundenbezogene Maßnahmen sowie die weltweiten Rechtsrisiken. Damit wird den mit der Abgasthematik im Zusammenhang stehenden erkennbaren Risiken im Jahresabschluss 2015 Rechnung getragen. Das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures, deren Geschäft nicht in den Umsatz und das Operative Ergebnis des Konzerns eingeht, übertraf nach einem starken vierten Quartal und aufgrund von Wechselkurseffekten den sehr guten Vorjahreswert leicht. Sowohl das Konzernergebnis vor als auch nach Steuern waren aufgrund der hohen Sonderbelastungen mit minus 1,3 Milliarden Euro bzw. minus 1,4 Milliarden Euro negativ. „Das operative Geschäft des Volkswagen Konzerns ist kerngesund. Das belegen die Zahlen vor Sondereinflüssen für das vergangene Geschäftsjahr klar und deutlich", erklärte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller. „Ohne die erheblichen Vorsorgemaßnahmen, die wir für alle heute abschätzbaren Folgen der Abgasthematik getroffen haben, hätten wir einmal mehr von einem insgesamt erfolgreichen Jahr sprechen können. Die aktuelle Krise, auch das zeigen die heute vorgelegten Zahlen, belastet Volkswagen finanziell sehr stark. Wir haben aber den festen Willen und die Mittel, die schwierige Situation, in der wir uns befinden, aus eigener Kraft zu bewältigen", so Müller. Die Finanzlage des Volkswagen Konzerns ist gut. Der Netto-Cash-flow im Automobilbereich verbesserte sich – u.a. durch den Verkauf der Anteile an Suzuki – um insgesamt 2,8 Milliarden auf 8,9 Milliarden Euro. Die Netto-Liquidität des Automobilbereichs stieg auf 24,5 (17,6) Milliarden Euro. Nach Abwägung aller Gesamtumstände werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der Volkswagen Aktiengesellschaft am 22. Juni 2016 die Ausschüttung einer Dividende vorschlagen. Sie soll bei 0,11 Euro je Stammaktie und 0,17 Euro je Vorzugsaktie liegen. Für das Geschäftsjahr 2016 geht der Vorstand davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns bei einem wachsenden Volumen in China insgesamt auf dem Niveau des abgelaufenen Jahres liegen werden. In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen, insbesondere in Südamerika und Russland, der Wechselkursentwicklung und angesichts der Abgasthematik erwartet der Vorstand, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns um bis zu 5 Prozent unter Vorjahr liegen können. Für das Operative Ergebnis des Konzerns wird mit einer operativen Rendite zwischen 5,0 und 6,0 Prozent gerechnet. „Wir bewegen uns auch im laufenden Jahr in einem sehr anspruchsvollen Umfeld – mit einer nachlassenden Dynamik der weltweiten Nachfrage nach Neufahrzeugen, einer anhaltend hohen Volatilität bei Wechselkursen und Zinsen sowie einer weiter steigenden Wettbewerbsintensität auf vielen unserer Märkte. Hinzu kommt die Abgasthematik, deren umfassende Aufarbeitung auch das laufende Jahr für den Volkswagen Konzern mit prägen wird", erklärte Finanzvorstand Frank Witter. „Wir sind ungeachtet dessen grundsätzlich zuversichtlich, dass der Volkswagen Konzern auf dem eingeschlagenen Weg gut vorankommen wird.
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