In den Ursprungszustand von 1969 zurückversetzter 917-001 Als Gruppe-4-Sportwagen wurde der 917 speziell für die 24 Stunden von Le Mans und die Markenweltmeisterschaft konzipiert. Die Nummer Eins entsteht 1969 als erstes von insgesamt 25 für die Homologation notwendigen Exemplaren. Der 917-001 markiert den Auftakt einer beispiellosen Erfolgsserie und ist damit der Höhepunkt der Sonderausstellung. Mehr als ein Jahr lang haben Museumsmechaniker, ehemalige Techniker und Ingenieure aus Zuffenhausen und Weissach, das Historische Archiv der Porsche AG sowie Partnerfirmen gemeinsam an seiner Rückführung gearbeitet. Er präsentiert sich nun erstmals in jenem Zustand, wie er am 12. März 1969 auf dem Genfer Auto-Salon der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde.
917 Kurzheck – die Le Mans-Sieger von 1970 und 1971 Weitere Höhepunkte der Sonderausstellung bilden die beiden Siegerfahrzeuge der 24 Stunden von Le Mans der Jahre 1970 und 1971. Hans Herrmann und Richard Attwood gelingt es 1970, im 917 KH mit der Startnummer 23 im weltberühmten rot-weißen Salzburg-Design den ersten von 19 Gesamtsiegen für Porsche an der Sarthe zu erringen. Im Jahr darauf schaffen es Helmut Marko und Gijs van Lennep, diesen Erfolg zu wiederholen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 222,3 km/h und einer zurückgelegten Distanz von 5.335 Kilometern stellen sie zwei Rekorde auf, die 39 Jahre lang Bestand haben sollten.
Die faszinierende Technik des Porsche 917 im Detail Neben sieben weiteren Exemplaren des 917 – darunter der 917 PA Spyder, der zum Versuchswagen mit 16-Zylinder-Motor wurde sowie die Langheck- und Turbo-Versionen – gewährt die Sonderausstellung auch tiefere Einblicke in die Technik. Zahlreiche Kleinexponate wie Kurbelwelle, Laufgarnituren, Nockenwellen und Turbolader veranschaulichen die hohe Kunst des von Hans Mezger konstruierten Zwölfzylinders. Glasfaserbauteile aus der Restaurierungsphase des 917- 001 zeigen den damaligen hohen Stand des Karosseriebaus.
Dem Technologietransfer vom Rennsport in die Serie trägt der 911 Turbo Rechnung. Nachdem sie zuvor im 917/10 und 917/30 erfolgreich eingesetzt worden ist, hält die Turbo-Technik erstmals 1974 Einzug in einem Porsche-Seriensportwagen. Kurze Zeit später – für das Modelljahr 1978 – profitiert der 911 Turbo schließlich auch von einer Bremsanlage, wie sie zuvor in ganz ähnlicher Form für den 917 entwickelt worden war. Die Bremszangen sind als Festsattel-Konstruktion ausgeführt, wie beim Rennfahrzeug aus Leichtmetall gefertigt und verfügen über vier Kolben.
Der 917 als Inspiration für Porsche-Ingenieure und Designer Wie sehr der 917 über Jahrzehnte hinweg auch in den Köpfen der Porsche-Ingenieure und Designer verhaftet bleibt, belegen zwei weitere Exponate: Aus dem Jahre 1970 stammt ein Studiomodell im Maßstab 1:4, das einen der Entwürfe darstellt, die bei der Entwicklung des 917/20 „Sau“ entstanden sind. Dieses Modell wird von den Mitarbeitern um den damaligen Design-Chef Anatole Lapine zu einem visionären Zukunftsfahrzeug weiterentwickelt, das neben seiner windschlüpfigen Karosserie sogar über eine Computer-Einheit verfügt.
Mehr als 40 Jahre später greifen die Designer das Thema 917 erneut auf – diesmal in Form einer Design-Studie mit der Bezeichnung „917 Living Legend“, die das Porsche Museum im Rahmen der Sonderausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses 1:1-Modell in Plastilin entsteht 2013 anlässlich der Rückkehr von Porsche in die LMP1-Klasse und damit in den Langstreckenrennsport. Ein kleines Team von Designern, Aerodynamikern, Package-Spezialisten, Fahrwerks- und Antriebstechnikern entwirft diese Hommage an den legendären 917 mit der Startnummer 23 im „Salzburg-Design“ in nur sechs Monaten.
Das Porsche Museum hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Alle Informationen stehen unter www.porsche.de/museum bereit.
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