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Silberpfeile - das Wort hat Magie. Die griffige Rennwagen-Bezeichnung entsteht in den 1930er Jahren. Mercedes-Benz wechselt zu Beginn der Rennsaison 1934 die Farbe der Grand-Prix-Wagen von Weiss zu Silber. Über das genaue Wann und Wo wird bis heute spekuliert. Überliefert ist die Legende, dass in der Nacht vor dem Start zum Eifelrennen am 3. Juni 1934 die weisse Lackierung von der Aluminiumkarosserie der W 25-Rennwagen entfernt worden sei, um ein Fahrzeuggewicht von 750 Kilogramm zu erreichen.
In den folgenden Jahrzehnten erweist sich der populäre Name "Silberpfeil" als durchaus elastisch. In den 1930er Jahren deckt er die konkurrierende Auto Union mit ab. Und nachdem der McLaren-Mercedes MP4-12 Mitte Februar 1997 in den Farben des Partners West mit überwiegend silbernen Elementen präsentiert wird, ist der Name wieder in aller Munde. In erster Linie gilt die legendäre Bezeichnung allerdings für die Mercedes-Benz Renn- und Rekordwagen der 1930er und 1950er Jahre.
Vier Rennwagen-Modelle prägen die erste Mercedes-Benz Silberpfeil-Ära in den fünf Jahren zwischen 1934 und 1939. Die Erfolgsserie beginnt mit dem W 25 (1934 bis 1936) und dem W 125 (1937) in der 750-Kilogramm-Formel. Weiter geht es 1938/39 mit dem W 154 in der Dreiliter-Formel. Schliesslich folgt der W 165 in einer Anderthalbliter-Formel für das Rennen von Tripolis im Mai 1939.
Ausserdem gebührt die Bezeichnung Silberpfeil noch einigen Rekordwagen von Mercedes-Benz, beispielsweise den Stromlinien-Varianten des W 25 (1934 und 1936), der Rekord-Version des W 125 (1938) sowie des W 154 (1939) und schliesslich dem gewaltigen T 80 (1939).
Der Versuch eines Comebacks mit dem Vorkriegsfahrzeug W 154 bei zwei Rennen in Buenos Aires im Februar 1951 bleibt eine Fussnote der Geschichte. Dann aber lebt der Mythos vom Silberpfeil wieder auf, und zwar zunächst 1952 mit dem Rennsportwagen 300 SL (W 194). Ab Juli 1954 knüpft das Unternehmen mit dem Grand-Prix-Wagen W 196 R und einer aussergewöhnlichen Erfolgsserie an das Jahr 1939 an. 1955 trägt überdies der Rennsportwagen 300 SLR (W 196 S) zu den Erfolgen der Marke bei, neben der Serienausführung des 300 SL Coupé (W 198 I).

Verschiedene Fahrer kommen auf den Silberpfeilen zum Einsatz. Besondere Bedeutung haben für die Jahre 1934 bis 1939 und 1952 bis 1955 diese:

Manfred von Brauchitsch
Rudolf Caracciola
Luigi Fagioli
Juan Manuel Fangio
Karl Kling
Hermann Lang
Stirling Moss
Richard Seaman