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Motorsport: Heritage

Sonntag, 24. Mai 2009 Rennsportpionier John Cooper lehrte den Mini das Siegen

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Mini Cooper bei der Rallye Monte Carlo 1965 Mini Cooper bei der Rallye Monte Carlo 1965

Der 1923 im englischen Surrey geborene John Cooper gehörte als Fahrer, vor allem aber als Konstrukteur zu den prägenden Persönlichkeiten des internationalen Rennsports. Zusammen mit seinem Vater gründete er 1946 die Cooper Car Company. Die beiden starteten mit dem Bau von Rennwagen, zunächst für die Formel 3, später auch für die Formel 1. Mit ihrem Konzept eines Mittelmotor-Sportwagens setzten Charles und John Cooper 1955 einen für die gesamte Branche bahnbrechenden Trend. In den Jahren 1959 und 1960 gewannen Rennwagen von Cooper Den Konstrukteurs- und den Fahrertitel in der Formel-1-Weltmeisterschaft – zum ersten Mal in der Rennsportgeschichte mit Mittelmotor-Fahrzeugen. Ein Konzept setzte sich durch, schon bald wurden alle Wagen der Formel-1-Serie nach diesem Muster konstruiert.

 

Coopers Freundschaft zu Alec Issigonis entstand im Rahmen von Autorennen, bei denen beide gegeneinander antraten. Zudem bestand auch ein professioneller Kontakt, da die Cooper Car Company Motoren bei der BMC einkaufte. Im Zusammenhang mit dem Mini war der sportliche Ehrgeiz der beiden Konstrukteure allerdings höchst unterschiedlich stark ausgeprägt. Issigonis hatte vor allem ein Alltagsauto für alle im Sinn, Cooper war vom sportlichen Potential des Kleinwagens fasziniert. Schon 1959, im Premierenjahr des Mini, schickte er seinen Fahrer Roy Salvadori mit dem ersten Mini Cooper, einer Einzelanfertigung, nach Monza. Die Qualitäten des neu erschaffenen Sportgeräts zeigten sich schon während der Anreise, die Salvadori gut eine Stunde schneller absolvierte als sein Kollege Reg Parnell im Aston Martin DB4.
Angespornt von ersten Achtungserfolgen bei der Rallye Monte Carlo im Jahre 1960 schlug Cooper Den Bau eines GT-Modells auf Basis des Mini vor. Trotz anfänglicher Skepsis auf Seiten von Issigonis, doch mit dem Segen von BMC-Chef George Harriman entstand eine Kleinserie von 1000 Mini Cooper mit einer durch umfangreiche Modifikationen am Motor um 21 auf 55 PS gesteigerten Leistung. Der Mini Cooper kam auf eine Höchstgeschwindigkeit von rund 130 km/h. Die Übersetzung des Getriebes wurde an das sportliche Potenzial angepasst, Scheibenbremsen an den Rädern der Vorderachse gewährleisteten adäquate Verzögerungswerte.
Das Ergebnis dieser Bemühungen begeisterte auch Issigonis. Umgehend begann er gemeinsam mit John Cooper die Arbeit an einer nächsten Stufe der Leistungsverbesserung. Für den Mini Cooper S wurde die Bohrung bis an die Grenzen des Möglichen vergrössert. Der Hubraum blieb dabei mit 1071 ccm unter dem in der angepeilten Rennsportklasse geltenden Limit von 1100 ccm, der Motor erreichte jedoch beeindruckende Drehzahlen. Er gab 70 PS bei 6200 min–1 ab, die Höchstdrehzahl lag bei 7200 Touren. Auch diese Version wurde mit neuen Bremsen ausgestattet; die Bremskraft bekam Verstärkung durch ein Servogerät.

1964 bis 1967: goldene Jahre bei der Rallye Monte Carlo.

Damit war die Basis für sensationelle Motorsporterfolge gelegt. In Monte Carlo sorgte der Mini Cooper S erstmals 1962 für Aufsehen. Mit dem Finnen Rauno Aaltonen am Steuer verwies der wendige Kleinwagen als David eine deutlich PS-stärkere Goliath-Phalanx auf die Plätze. Nur drei Kilometer vom Ziel entfernt schätzte der an der Spitze liegende Aaltonen jedoch eine Kurve falsch ein und beendete das Rennen mit einem Überschlag. Doch schon im folgenden Jahr machte er sein Missgeschick wett: Aaltonen fuhr im Mini Cooper S als Klassensieger und Drittplatzierter des Gesamtklassements ins Ziel.
Und es sollte noch besser kommen: Im Rallye-Winter 1963/1964 strotzte der Mini Cooper S im Vergleich zum Vorgänger nur so vor Kraft. In einem spektakulären Rennen holte Paddy Hopkirk den ersten Platz im Gesamtklassement der Rallye Monte Carlo. Mit einem Paukenschlag war aus dem kleinformatigen Sprinter eine Legende im Motorsport geworden. Im Jahr darauf wiederholte der Finne Timo Mäkinen mit seinem Co-Piloten Paul Easter den Monte-Triumph. Als einziger Fahrer im gesamten Feld meisterte er Tausende von Kilometern ohne einen einzigen Strafpunkt – und das trotz widrigster Witterungsbedingungen. Nur 35 von 237 gestarteten Autos erreichten bei dieser Rallye das Ziel, darunter drei Mini Cooper S.
Das folgende Jahr sollte den Hattrick bringen. Und tatsächlich schafften die Fahrer Timo Mäkinen, Rauno Aaltonen und Paddy Hopkirk das Unglaubliche. Sie fuhren als Erster, Zweiter und Dritter ins Ziel. Doch es folgte eine bittere Enttäuschung. Die drei Erstplatzierten wurden disqualifiziert, weil die Rallye-Kommissare darin übereinkamen, dass die Abblendvorrichtung der Hauptscheinwerfer der Mini nicht der Homologation entsprochen hätten. Beim Publikum änderte diese Entscheidung allerdings wenig an der Begeisterung für die drei Mini Piloten.

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