Sonntag, 12. Juli 2009 Rouen 1959: Stirling Moss siegt mit Maserati Tipo 60
Maserati Tipo 60
In den Händen von Stirling Moss siegte der Maserati Tipo 60 im Juli 1959 beim ersten Rennen in Rouen, Frankreich, wo es mühelos zwei Lotus 15 abhängte. Die Zweiliterversion des Tipo 60 wurde für die populäre italienische Sportwagenmeisterschaft realisiert, um den Absatz der kommerziellen Version des 3500 GT auf dem Inlandsmarkt anzukurbeln. Odoardo Govoni aus Ferrara gewann drei Jahre hintereinander - 1960 bis 1962 - den Berg-Cup, Mennato Boffa war 1960 Sieger der italienischen Geschwindigkeitsmeisterschaft und Nino Todaro aus Palermo holte sich 1963 beide Siegertitel. Der erste Tipo 60, der im März 1959 gebaut worden war, wurde im November desselben Jahres in einen Tipo 61 mit einem 2,9-Liter-Motor umgewandelt.
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Dieses Auto wurde aufgrund der ungewöhnlichen Gitterrohrstruktur "Birdcage" (Vogelkäfig) genannt. Der ultraleichte und zugleich äußerst starre Rahmen setzte sich aus 200 Rohrelementen mit kleinem Durchmesser zusammen. Die Aluminiumkarosserien waren von Gentilini und Allegretti, ehemaligen Mitgliedern des Maserati Teams, von Hand gearbeitet. Der Vierzylindermotor basierte auf dem Antriebsaggregat des 200S, mit zwei Doppelkorpusvergasern von Weber und Trockensumpf-Druckschmierung mit Förder- und Rücklaufpumpe. Um jedoch eine höhere Leistung im oberen Drehzahlbereich zu erzielen, wies er einen modifizierten Zylinderkopf, eine vergrößerte Bohrung und einen kürzeren Hub auf. Der Motor brachte es somit bei 7800 Touren auf 200 Pferdestärken. Er befand sich unter der abgesenkten Motorhaube in einer um 45º nach rechts geneigten Einbaulage. Das Getriebe war mit einer neuen Transaxle-Fünfgangschaltung gekoppelt, die im Heckbereich in Querlage montiert war. Die dem 250F GP und der Rennversion des 300S entlehnten Radaufhängungen bestanden an der Vorderachse aus doppelten Dreieckslenkern und Schraubenfedern und hinten aus einer De-Dion-Achse, die auf den Radhalterungen und Querblattfedern lagerte. Die Scheibenbremsen mit Girling Bremszangen kamen erstmalig an einem Maserati zum Einsatz. Der Tipo 60 (wie auch der Tipo 61), der unter der Leitung von Guido Alfieri entwickelt worden war, war als Sportwagen für Kenner gedacht. Mit einem ausgezeichneten Handling und einem ausgewogenen Kompromiss zwischen Leistungsstärke und Gewicht, konnte der Birdcage die englischen Automobilhersteller wie auch Porsche auf deren eigenem Terrain aus dem Feld schlagen.
Technische Daten Modell: Tipo 60 Baujahr: 1959 Zündung: Doppelzündung mit Marelli Zündverteiler Schmierung: Druckschmierung mit Vor- und Rücklaufpumpe Getriebe: im Block mit Differenzial, 5 Gänge + RG Chassis: Gitterrohrrahmen, Netzgitterbauweise Radaufhängung vorn: Schraubenfedern, Koni Teleskopstossdämpfer und Stabilisator Radaufhängung hinten: De-Dion-Achse, Querblattfeder, Koni Teleskopstossdämpfer und Stabilisator Bremsen: Scheibenbremsen an den Rädern, mit hydraulischer Betätigung Lenkung: Zahnstangenlenkung Kühlsystem: Wasserumlaufkühlung, Kreiselpumpe Länge: 3800 mm Breite: 1500 mm Höhe: 900 mm Radstand: 2200 mm Leergewicht: 570 kg Reifen: vorn 5.25x16-5.50x16-6.00x16; hinten 6.00x16-6.50x16; Pirelli oder Dunlop Räder: Speichenfelgen 4.50x16 Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h Karosserie: Zweisitziger Sportwagen mit Aluminiumkarosserie, offen Benzintank: 120 Liter Nutzungsjahre: 1959-1960 Erstes Rennen: 12.7.1959 - Treffen von Rouen Motor: stehend, 4 Zylinder in Reihe Bohrung und Hub: 93,8x72 mm Hubraum: 1990,2 ccm Verdichtungsverhältnis: 9,8:1 Maximale Leistung: 200 PS bei 7800 U/min Nockenwellenantrieb: zwei Ventile pro Zylinder, zwei ONW Treibstoffzufuhr: selbstansaugend, zwei Vergaser Weber 45 DCO3
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