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Motorsport: Heritage

Donnerstag, 8. Oktober 2009 1956: Rallyes rücken bei Mercedes-Benz in den Fokus

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Rallye Lüttich – Rom – Lüttich 1955: Olivier Gendebien siegt auf einem Mercedes-Benz 300 SL.Rallye Lüttich – Rom – Lüttich 1955: Olivier Gendebien siegt auf einem Mercedes-Benz 300 SL.

Nach dem werksseitigen Rückzug von Mercedes-Benz aus der Formel 1 und der Sportwagen-Meisterschaft bekommen die Rallyes von 1956 nun die ganze Aufmerksamkeit des Publikums. Die vor allem von Privatteams eingesetzten Stuttgarter Fahrzeuge sind auf Rallye-Strecken in aller Welt unterwegs. Während Renn- und Rennsportwagen der vergangenen Jahre als feinnervige Hochleistungssportler brilliert haben, zeigen nun die seriennahen Personenwagen beim Test auf Herz und Nieren ihre Standfestigkeit. Zuständig für die Rallye-Einsätze ist Karl Kling als Mercedes-Benz Sportdirektor: Nach der Pensionierung Alfred Neubauers übernimmt der Ex-Rennfahrer so einen Teil der Verantwortlichkeit der Rennleiter-Legende.

 

In den späten 1950er und frühen 1960er Jahren sind es vor allem die Sechszylinder-Limousinen 220 SE und 300 SE sowie der Sportwagen 300 SL, die auf den Straßen und Schotterpisten der Welt von sich reden machen: Geprägt werden diese Jahre unter anderem von dem schon bekannten Team Walter Schock / Rudolf Moll. Dem Duo, das für den Motorsportclub Stuttgart startet, bietet Mercedes-Benz nun eine umfangreiche Unterstützung durch Fahrzeuge und Service an. Im Mercedes-Benz 220a startet Walter Schock am 15. Januar bei der Rallye Monte Carlo und kommt mit nur 1,1 Sekunden Rückstand auf den Sieger am 23. Januar ins Ziel.
Einen Monat später in Italien hat die Konkurrenz keine Chance mehr. Am 24. Februar starten die Stuttgarter auf dem Flügeltür-Coupé Mercedes-Benz 300 SL zur Rallye Sestriere. In den Bergen hängt der Silberpfeil die anderen Fahrzeuge einfach ab. Schock erinnert sich an die überragende Leistung des Coupés im winterlichen Rallye-Einsatz: „Ganz feine Schneeketten auf allen vier Rädern erlaubten uns bergauf Geschwindigkeiten bis zu 180 km/h.“ Am 28. Februar kommt das Team als Sieger ins Ziel. Weitere Triumphe folgen mit dem Sieg der Rallye Wiesbaden (21. bis 24. Juni 1956), dem Gewinn der Rallye Akropolis (25. April bis 2. Mai 1956) und dem ersten Platz bei der Rallye Adriatika. Bei der Rallye Iberico kommen Schock und Moll auf Platz drei, bei der Rallye Genf auf Position 10. Schock gewinnt außerdem das Eifelrennen und kommt auf Platz 2 des Großen Preises auf dem Nürburgring ins Ziel. Schock wird internationaler Rallye-Meister 1956, europäischer Tourenwagenmeister und Deutscher Automobilmeister in der GT-Klasse bis 1300 Kubikzentimeter.
1959: Sportdirektor Kling als Werksfahrer auf Zeit
Aber auch der Sportdirektor selbst greift ab und an noch zum Steuer und wird so zu einer Art Mercedes-Benz Werkspilot auf Zeit: Ein ungewöhnlicher Sieg gelingt Karl Kling zusammen mit Rainer Günzler bei der 14 000 Kilometer langen Rallye Mediterranée – Le Cap 1959: Die Stuttgarter starten zu dieser Rallye auf einem Mercedes-Benz 190 D, und der Diesel trägt das deutsche Team zuverlässig zum Sieg. 1961 pilotiert Kling wieder eine Limousine durch Afrika. Diesmal hat er einen Mercedes-Benz 220 SE gewählt, mit dem er siegreich die Rallye Algier – Lagos – Algier bestreitet, auf dem Beifahrersitz wieder Rainer Günzler.
Außerdem ist Kling als Rennleiter präsent, wenn Teams auf Mercedes-Benz als Werksmannschaft bei ausgewählten großen Rennen starten. So begleitet er in den 1960er Jahren mehrmals Mannschaften bei der Teilnahme am Großen Straßenpreis von Argentinien. Am 26. Oktober 1961 startet Walter Schock noch einmal zu einer ganz besonderen Rallye, dem Großen Straßenpreis von Argentinien, an dem 207 Fahrer teilnehmen. Die Teilnehmer erwartet ein hartes Rennen auf einer 4600 Kilometer langen Route mit rund 3000 Meter Höhenunterschied. Der Große Straßenpreis von Argentinien endet am 5. November mit einem Doppelsieg für Mercedes-Benz. Walter Schock und Rolf Moll kommen als erste ins Ziel, gefolgt von Hans Herrmann und Rainer Günzler auf Position zwei. Schon 1960 verbuchen Schock und Moll mit ihrem 220 SE die Rallye-Europameisterschaft für sich: Bei der legendären Rallye Monte Carlo gehen sie ebenso als Erste über die Ziellinie wie bei der Akropolis-Rallye in Griechenland. Dieser erste deutsche Gesamtsieg in dem Rennen ist zugleich ein Dreifachsieg für Mercedes-Benz. Denn die Plätze zwei und drei belegen die Fahrerteams Eugen Böhringer / Hermann Socher und Eberhard Mahle / Roland Ott. Als äußerst konkurrenzfähiges Fahrzeug bewährt sich in dieser Ära auch der Mercedes-Benz 230 SL. Auf dem im Volksmund „Pagode“ genannten Fahrzeug gewinnen zum Beispiel Eugen Böhringer / Klaus Kaiser die Marathon-Rallye Lüttich – Sofia – Lüttich im Jahr 1963.

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