. . festgezurrt in den Carbon-Schalensitzen, das kleine griffige Lenkrad in der Hand . .
Mit lautem Dröhnen springt der Motor des Abarth 695 biposto an und verfällt in einen unruhigen blechernd-metallischen Leerlauf. Das Fahrzeug ruckt ein wenig, als der erste Gang eingelegt wird.
Los gehts!
Die Ladedruckanzeige schnellt nach oben - der Motor packt kräftig zu und die Akrapovic Titan-Doppelrohrauspuff mit Klappensteuerung gewinnt erste Sympathien.
190 PS treffen auf 997 Kilogramm Leergewicht (Leistung/Gewicht von 5.2 kg/PS). Mit Vollgas geht es voran - über Leuchtdioden mahnt das MLX2-Zusatz-Display (Kit Pista 4900 Fr.) bereits zum hochschalten . .
"Klack, Klack"
. . die nächste Gangstufe wird per Krückstock hineingerissen und pures Rennsport-Feeling keimt auf.
Spätestens jetzt jubelt der Pilot im Abarth!
Der Asphalt ist griffig und die nächste Kurve folgt. Die vollverstellbaren Federbeine lassen keine Zweifel an ihrer Auslegung . .
Hart anbremsen - die standfeste Vierkolbenzangen-Brembo-Sportbremsanlage mit 305er Scheiben glüht kurz auf . .
Einlenken und am Scheitelpunkt wieder voll aufs Gas . .
Gerade so fühlen sich auch Privatfahrer ohne Rennlizenz ein bisschen wie Vettel und Co. und nach wenigen Kilometern wird klar, im Abarth 695 biposto scheinen andere physikalische Grenzen zu herrschen.
Aber aufgepasst. Es gibt keine elektronische Bevormundung und um die fahrdynamischen Grenzen des Abarth 695 biposto auszuloten, muss man sich seinem Potenzial erst schrittweise nähern.
Doch bis der Abarth 695 biposto zur idealen Kombination aus Strassen- und Rennfahrzeug reifte, galt es in der Entwicklung erst einmal einiges zu stemmen
So sind die Türen wie bei Rennwagen üblich, mit einer einfachen Carbon-Platte (Kit Carbonio: 5900 Fr.) verkleidet. Die herkömmlichen Türgriffe sind durch zwei Schlaufen aus Gurtstoff ersetzt. Als weiteres Polycarbonat-Scheiben mit Schiebefenstern (Kit Racing Scheiben: 2400 Fr.) , Tank-, Öl- und Kühlerverschlüsse sind aus Titan gefertigt, die Motorhaube im klassischen 124 Abarth-Look (Kit 124 Speciale: 4900 Fr.) aus Aluminium.
Der vordere Stossfänger mit optimierter Luftdurchströmung mit Kohlefaser-Einsätzen versehen. Der hintere Stossfänger mit Diffusor aus Kohlefaser und der Heckspoiler an der Dachkante sorgen für mehr Anpressdruck.
Im Cockpit wurde der Innenraumboden mit einem Material verkleidet, dessen Farbe/Textur an den Asphalt einer Rennstrecke erinnert. Wo normalerweise Fussmatten für wohnliche Atmosphäre sorgen, glänzt beim Abarth 695 biposto nacktes Aluminium. Lediglich zwei Rennsportsitze Abarth Corsa by Sabelt sind an Bord, die hintere Sitzbank entfällt. Die Schalen der Sitze sind, je nach Version, aus Kohlefaser gefertigt und auf der Sitzfläche mit Alcantara und titanfarbenem Leder bezogen. Fahrer und Beifahrer werden optional von Vierpunkt-Hosenträgergurten von Sabelt gehalten, die an der Querstrebe befestigt sind.
Faszination versprüht auch der 1.4 Turbo-Vierzylinder mit optimierten Ladeluftkühler. Er leistet satte 190 PS und stemmt maximal 250 Nm auf die Kurbelwelle mit erleichteter Schwungmasse. Anschliessend gelangt die Kraft über ein Sperrdifferenzial auf die 18 Zoll Vorderräder. So gerüstet geht es in 5,9 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit wird laut Werk mit 230 km/h beziffert.
Doch richtig Herzen höher schlagen lässt das optionale Getriebe (Kit Innesti Frontali: 12'500 Fr.). Der Abarth 695 biposto ist das erste „Street Legal"-Fahrzeug, für das ein Getriebe mit Klauenkupplung (Dog Ring) angeboten wird. Damit lässt sich unverzüglich der Gang wechseln, ohne beim Hochschalten die Kupplung zu betätigen. Dieses einzigartige und exklusive Getriebe für Rennwagen wurde zusammen mit der Expertise von Bacci Romano entwickelt.
Im Fazit kürt die Fülle an technischen Lösungen den Abarth 695 biposto (Testwagenpreis 79'600 Fr.) zum Rennwagen für die Strasse. Und dies schärft eindeutig die Marken-Kompetenz. atn/war
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