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Dienstag, 5. Mai 2015 Bella Targa: Auf den Spuren der sizilianischen Legende

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Porsche GTS Experience Targa Florio Revival 2015: 911 GTS Coupé vor der alten Boxengasse in Cerda  Foto:Auto-Medienportal.Net/PorschePorsche GTS Experience Targa Florio Revival 2015: 911 GTS Coupé vor der alten Boxengasse in Cerda Foto:Auto-Medienportal.Net/Porsche

Porsche Targa. Kaum ein anderes Modell der legendären Sportwagen-Schmiede aus Zuffenhausen lässt die Herzen der Kenner der Marke höher schlagen. Aus dem „Sicherheitscabriolet“ mit dem charakteristischen, breiten Überrollbügel – speziell entwickelt wegen der damaligen Bestimmungen des US-amerikanischen Marktes – wurde nach seinem ersten Auftritt auf der IAA 1995 eine der fahrenden Legenden der Stuttgarter. Seit 2014 ist nun der 911 Targa 4 auf dem Markt. In der schönsten Version – dem GTS – beschleunigen 430 PS aus sechs Zylindern den luftigen Renner auf bis zu 303 Kilometer pro Stunde.

 

In den Madonien im Herzen Siziliens ist diese Geschwindigkeit eine Illusion. Das Gebirge, das sich östlich von Palermo vom Strand des Mittelmeeres bis auf knapp 2000 Höhenmeter erhebt, ist der Geburtsort der Targa-Legende. Hier feierten die Schwaben zwischen 1956 und 1973 insgesamt elf grandiose Siege bei der berühmten „Targa Florio“, einem Langstreckenrennen auf öffentlichen Straßen in den sizilianischen Bergen. Was mit Umberto Maglioli und Huschke von Hanstein auf einem 550A Spyder begann, beendeten Herbert Müller und Gijs van Lennep mit einem Porsche 911 Carrera RSR „Martini Racing“.

Begründet wurde die „Targa Florio“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als ein Spross der Unternehmer-Familie Florio für das Jahr 1906 zu einem Straßenrennen auf die Insel im Süden Italiens lud. Vincenzo Florio konnte zwar keinen Sieg erringen, aber sein Familienname wurde in der PS-Welt unsterblich. Warum aber „Targa Florio“? Die Targa (Italienisch für „Schild“) Florio war nichts anderes als die bronzene Plakette, die dem Sieger überreicht wurde.

Seit jenem 6. Mai 1906 verwandelten sich die engen Bergstraßen in den Madonien regelmäßig in eine anspruchsvolle Rennstrecke. Im Laufe der Jahrzehnte variierte die Länge einer Runde von 148 über 110 bis zu 72 Kilometern. Auf dieser „Piccola Madonie“ wurden von 1951 noch bis 1977 meist zehn Runden absolviert, bevor der Gesamtsieger gekürt werden konnte.

Gestartet wurde in Cerda. Und noch heute schraubt sich die berühmte SS120 vom Strand des Mittelmeeres kurvenreich in die Berge hinauf. Im Zuge einer langgezogenen Linkskurve tauchen auf einmal die Gebäude des ehemaligen Start-und-Ziel-Bereiches am Straßenrand auf. Schnell kassiert der Porsche Targa 4 GTS noch ein langsameres Fahrzeug und schon wird deutlich, warum die Targa Florio keinen Massenstart kannte. Es gibt einfach zu wenige Möglichkeiten zu überholen, so dass man die gefährlichen Manöver durch einen Startabstand von 20 Sekunden reduzierte und sich auf die Rundenzeiten und die Durchschnittsgeschwindigkeit konzentrieren musste. Der Rundenrekord aus dem Jahre 1972 steht bei guten 128 Kilometern pro Stunde. Helmut Marko benötigte auf Alfa Romeo 33:41 Minuten für seine Runde für die Ewigkeit. Im Training gelang Leo Kinnunen auf einem Porsche 908/03 Spyder sogar eine minimal höhere Durchschnittsgeschwindigkeit – aus heutiger Sicht und dem Zustand der berühmten 2000 Kurven selbst mit einem Porsche Targa 4 GTS nicht mehr zu schaffen. So bleiben nur die steinernen Zeugen der „Targa Florio“ und die Überzeugung auch mit einem modernen Sportwagen der alten Strecke Ehre zu bereiten. (ampnet/av)

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