Der Nissan DeltaWing wird nicht im offiziellen Klassement der 24 Stunden von Le Mans 2012 gewertet, doch das Unternehmen wird mit der Teilnahme viele Erkenntnisse für die Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien sammeln, die dem Serienprogramm von Nissan zugutekommen. Zudem weist der DeltaWing einer möglichen künftigen Entwicklung des Motorsports die Richtung.
Der DIG-T Motor (Direct Injection Gasoline - Turbocharged) wird voraussichtlich rund 300 PS entwickeln und dem Nissan DeltaWing Rundenzeiten ermöglichen, die zwischen den LMP1 und den LMP2 Fahrzeugen liegen - obwohl diese Le-Mans-Prototypen doppelt so viel Leistung haben. Zugleich wird der DeltaWing nur halb so viel Kraftstoff verbrauchen wie seine konventionellen Gegner. Die Motorentechnologie ist die gleiche wie bei Nissan Serienfahrzeugen, etwa dem JUKE DIG-T.
„Das Reglement im Rennsport ist über die Jahre immer enger geworden, mit der Folge, dass sich die Rennwagen zunehmend ähnlich sehen und die eingesetzte Technologie immer weniger Bedeutung für die Entwicklung von Straßenfahrzeugen besitzt", sagt Andy Palmer, Executive Vice President, Nissan Motor Co., Ltd. „Mit dem Nissan DeltaWing möchten wir das ändern und freuen uns, Teil dieses Projektes zu sein. Der DeltaWing verkörpert eine große Zahl innovativer Ideen, von denen wir lernen können. Zugleich ist der DeltaWing dank unserer Entwicklungsressourcen und unseres Streben nach maximaler Kraftstoffeffizienz durch die Pure Drive Strategie ein echter Innovations-Prüfstand für Nissan."
„Nissan hat uns einen spektakulären Motor geliefert", sagt der Designer Ben Bowlby, der das DeltaWing Konzept zusammen mit dem amerikanischen Motorsport-Unternehmer Don Panoz und der Organisation All American Racers rund um Formel 1 Legende Dan Gurney aus der Taufe gehoben hat. „Wir haben den Motor, den wir uns erträumt haben: Er hat das richtige Gewicht und die richtige Leistung und ist phänomenal effizient."
Der Nissan DeltaWing unterscheidet sich von allen anderen Rennwagen, die derzeit auf den Rennstrecken unterwegs sind. Der Fahrer sitzt beinahe über der Hinterachse und blickt über einen langgezogenen Rumpf mit schmalen Doppel-Vorderreifen, die vom Reifenpartner Michelin exklusiv für dieses Fahrzeug entwickelt wurden. Durch den Heckmotor ist das Fahrzeuggewicht stark nach hinten verlagert, was einen entscheidenden Beitrag zur Agilität des Fahrzeugs leistet. Das geringe Gewicht und die windschlüpfrige Form sind für die hohe Effizienz des DeltaWing mitverantwortlich.
Aufgrund des innovativen Designs und der hochmodernen Technologien hat der Veranstalter der 24 Stunden von Le Mans, der Automobile Club de l'Ouest (ACO), dem Nissan DeltaWing einen Platz in der „Garage 56" verliehen - jenem Ort in der Boxengasse, der für Konzeptfahrzeuge reserviert ist. Da der DeltaWing nicht mit den aktuellen Regularien übereinstimmt, kann er nicht um die Medaillen mitkämpfen und geht mit der Startnummer 0 ins Rennen. Am Steuer werden der britische Rennfahrer Marino Franchitti und der amtierende FIA GT1 Weltmeister Michael Krumm aus Deutschland sitzen. Die ersten öffentlichen Runden wird das Fahrzeug am Donnerstag, 15. März um 12.30 Uhr Ortszeit in Sebring im US-Bundesstaat Florida absolvieren.
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