Der ehemalige Formel-1-Fahrer Jos Verstappen war zum dritten Mal in drei Rennen von der Pole Position ins Rennen gegangen, verlor die Führung aber nach gut einer halben Stunde an den Lola-AER des Teams Speedy Racing Sebah. Durch die bessere Boxenstrategie eroberte Verstappen die Spitze zurück und übergab den RS Spyder an erster Stelle liegend an Teameigner Peter van Merksteijn. Dieser musste wegen eines defekten Scheinwerfers einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und fiel dadurch auf den dritten Platz zurück. Doch das Team holte sich den Spitzenplatz zurück. "Es war ein unglaublich hartes Rennen mit tollen, aber immer fairen Kämpfen, vor allem auch mit dem Lola", sagte der von den Zuschauern bejubelte Verstappen. "Nachdem wir im Qualifying gestern keine so gute Balance gefunden hatten, war der RS Spyder heute im Rennen wieder perfekt ausbalanciert." Horag-Fahrer Jan Lammers war vom vierten Startplatz in der LMP2-Klasse ins Rennen gegangen und fuhr mit konstant schnellen Rundenzeiten auf den zweiten Platz in der Klasse vor. Durch das technische Problem des Van-Merksteijn-Porsche erbte das Schweizer Team die Führung. Lammers und der Belgier Didier Theys verteidigten diese bis Ende des zweiten Renndrittels. Schliesslich musste Lammers aber seinen Landsmann Verstappen überholen und ziehen lassen. "Nach den Dramen in Monza lief es dieses Mal für uns völlig problemlos. Das Auto war optimal, die Boxenstopps perfekt", sagte Theys. "Wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht, denn Jos war einfach schneller als wir." Fredy Lienhard, der dritte Horag-Fahrer, konnte wegen Rückenproblemen nicht am Rennen teilnehmen. Eine sensationelle Aufholjagd gelang den beiden Essex-Piloten John Nielsen und Casper Elgaard, nachdem Elgaard in der Einführungsrunde ein Fehler mit grossen Folgen unterlaufen war. Er fuhr auf einen vor ihm bremsenden Konkurrenten auf und musste die Box ansteuern, um die Frontpartie tauschen zu lassen, während das Rennen hinter dem Safety Car gestartet wurde. Weitere Zeit verlor das Team, weil der Däne an der Boxenausfahrt vor der roten Ampel das gesamte Feld passieren lassen musste und durch die dreiminütige Zeitstrafe für den Unfall.
Auch in der seriennahen GT2-Klasse war der Kampf zwischen Ferrari und Porsche an der Spitze spannend bis zum Schluss. Mit nur 0,18 Sekunden Rückstand fuhr Porsche-Werksfahrer Marc Lieb im Porsche 911 GT3 RSR hinter dem Sieger-Ferrari ins Ziel. "Wir haben gemischte Gefühle", sagte Lieb. "Wir sind happy, weil wir hier aus eigener Kraft hätten gewinnen können. Wir waren zum ersten Mal in dieser Saison stärker als Ferrari. Das heisst auch, dass wir mit der Weiterentwicklung des 911ers auf dem richtigen Weg sind. Acht Punkte mitzunehmen, tut gut. Heute hat leider unser Team bei den Boxenstopps Fehler gemacht, das hat uns den Sieg gekostet. Aber das passiert."
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