Jos Verstappen und Peter van Merksteijn (beide Niederlande) kommen nach ihrem Auftaktsieg und dem zweiten Platz in Monza als Führende der LMP2-Fahrerwertung mit je 18 Punkten nach Spa, dicht gefolgt von ihren Markenkollegen John Nielsen und Casper Elgaard mit je 16 Punkten. Die beiden Dänen hatten in Italien ihren ersten LMS-Sieg gefeiert. Mit ihrem Podiumsplatz haben sich Didier Theys (Belgien), Fredy Lienhard (Schweiz) und Jan Lammers (Niederlande) vor Spa mit je neun Punkten auf Rang vier der Wertung geschoben. Für Van Merksteijn Motorsport, die Führenden der LMP2-Teamwertung, ist das Rennen in Belgien wegen der Nähe zum Teamsitz Niederlande eine Art Heimrennen. Der ehemalige Formel-1-Fahrer und Vollblut-Racer Jos Verstappen freut sich wahnsinnig auf den 7,004 Kilometer langen Kurs: "Spa ist eine richtige Fahrerstrecke. Ich bin überzeugt, dass sich unser Auto in den schnellen Kurven stark in Szene setzen kann." Teameigner Peter van Merksteijn, der sich in seinen ersten beiden Sportwagenrennen viel Respekt verdient hat, sagt: "Wir sind nach unseren Erfolgen guter Dinge, auch in Spa eine gute Platzierung erreichen zu können. Das Auto ist spitze - und die Abstimmung, die Jos erarbeitet hat, ist es ebenfalls. Wir rechnen mit vielen niederländischen Fans und hoffen auf deren Unterstützung." John Nielsen versprüht ebenfalls Zuversicht. Das dänische Essex-Team rangiert nach dem Monza-Sieg nicht nur auf dem zweiten Platz der Teamwertung, es hat ausserdem vor drei Jahren in Belgien mit einem LMP1-Fahrzeug den Gesamtsieg geholt. "Spa ist Spa", sagt der 52-jährige Däne. "Es gibt keinen Fahrer, der die Strecke nicht mag. Unser Ziel ist es, weiter Punkte zu sammeln, denn am Ende der Saison wollen wir als Team ganz vorne stehen. Das Wetter könnte in den Ardennen für mancherlei Kapriolen und Überraschungen gut sein." Selbst für Teile des Ur-Schweizer Porsche-Teams Horag Racing ist Spa ein Heimrennen: Didier Theys ist Belgier, Jan Lammers Niederländer. "Wir werden dort ganz schön unter Druck stehen", befürchtet denn auch der Dritte im Fahrerbund, der Schweizer Fredy Lienhard. Der 60-jährige Gentleman-Driver betreibt zwar schon seit vier Jahrzehnten sein Hobby Motorsport, doch in Spa fuhr er im vergangenen Jahr das erste Mal. "Die Strecke fordert einen heraus, sie ist anspruchsvoll und technisch. Als Fahrer liebt man sie. Am Anfang braucht es Mut, nicht nur durch die berüchtigte Kurve Eau Rouge! Aber man kann sich die Geschwindigkeit dank des hohen Abtriebs des RS Spyder quasi zum Verbündeten machen. Ich erwarte, dass unser Auto dort sehr gut gehen wird, egal ob es trocken ist oder nass."
Das Rennen, zu dem 45 Fahrzeuge gemeldet sind, wird am 11. Mai um 12.50 Uhr fliegend gestartet und nach 143 Runden oder der Maximalzeit von sechs Stunden abgewinkt. Spa-Francorchamps ist von Deutschland aus gut zu erreichen, es liegt etwa 60 Kilometer süd-westlich von Aachen. Die Tickets fürs Wochenende kosten 30 Euro, im Vorverkauf 20 Euro. Eine Fahrerlagerkarte kostet zusätzlich 15 Euro - lohnt sich aber. Zuschauer kommen sehr nahe an Fahrzeuge und Fahrer heran, Autogramme sind ganztags zu ergattern. Tickets kann man online über www.lemans-series.com bestellen.
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