Dabei sah es zunächst nach einer Peugeot Dominanz aus, die von Startplatz eins bis drei ins 24-Stunden-Rennen gegangen waren. Schon die 1000 km-Klassiker der Le Mans Series 2008 in Barcelona, Monza und Spa konnte Peugeot mit dem 908 HDi FAP gewinnen. Allerdings wurden die sportlichen Karten in Le Mans vor knapp 260'000 Zuschauer neu gemischt. "Es war ein außergewöhnlicher Zweikampf und ein spannendes Rennen. Es gibt nichts vergleichbares, vor allem nicht in Le Mans. Uns fehlt hier noch die Erfahrung. Wir hatten mit einem Batterieschaden und Getriebeproblemen bei der Startnummer acht Schwierigkeiten, die zuvor nie aufgetreten waren. Klar ist, wir kommen 2009 zurück. Wir haben viel aus dem diesjährigen Rennen dazu gelernt, wovon wir in der Vorbereitung auf das nächste Jahr profitieren werden", sagte Bruno Famin, Technischer Direktor von Peugeot Sport, nach dem Rennen. Die eigenen Gesetze, die beim Klassiker in Le Mans herrschen, kennt Audi besonders gut. Im Verein mit dem grossen Erfahrungsschatz, aus insgesamt acht Teilnahmen seit 2000, bilden das Gesamtkonzept für den Sieg. Konnte Audi wieder einmal den berühmten "Vorsprung durch Technik" unter Beweis stellen? Die Antwort heisst: Ja. "Die 24 Stunden von Le Mans 2008 werden als ein einzigartiges Rennen in die Geschichtsbücher eingehen. Es war über die gesamten ein spannendes Rennen. Obwohl wir nicht als Favorit ins Rennen gegangen sind, ist es uns gelungen, uns durch konstant gute Leistung und keinerlei Fehler am Ende durchzusetzen - und zwar gegen einen wirklich starken Konkurrenten", freut sich Dr. Wolfgang Ullrich, Audi Motorsportchef. Das Erfolgsrezept hiess die richtige Reifenwahl zum richtigen Zeitpunkt getroffen zu haben. Hintergrund: Das Audi Sport Team war mit einer Abstimmung ins Rennen gestartet, die den besten Kompromiss für trockene und nasse Streckenfahrbahn war. Während die Konkurrenz im Laufe des Rennens auf ein Regen-Setup umbaute, blieb es bei Audi nur bei Reifenwechseln - hier konnte wertvolle Zeit gewonnen werden. Mit dem Sieg in diesem Jahr baute der Däne Tom Kristensen seinen Rekord auf acht Le Mans Siege aus. Der Italiener Dindo Capello siegte nach 2003 und 2004 zum dritten Mal. Für den Schotten Allan McNish war es der zweite Le Mans Sieg. Die beiden anderen Auid R10 TDI kamen auf die Platz vier (Luhr/Prémat/Rockenfeller) und sechs (Biela/Pirro/Werner), da zwischen schob sich der dritte Peugeot 908 HDi FAP mit Lamy/Sarrazin/Wurz am Steuer. Neben Audi gab es in Le Mans aber noch einen weiteren Sieger: Porsche. Hintergrund: Das 55 Autos starke Starterfeld setzt sich aus vier verschiedenen Klassen zusammen, die alle gleichzeitig starten, aber auch getrennt gewertet werden. Das 24-Stunden-Rennen in Le Mans orientiert sich am technischen Reglement der europäische Le Mans Series (LMS); dagegen hat die American Le Mans Series (ALMS) ihr Reglement leicht verändert. Dort liegen die Autos der LMP1 und LMP2 enger zusammen. In der Klassen GT1 (stark modifizierte Seriensportwagen bis zu 650 PS stark) ist Porsche nicht vertreten - hier siegte Aston Martin. Dafür ist die Stuttgarter Sportwagenschmiede aber in der Klasse GT2 (leicht modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 470 PS stark) am Start. In diesem Jahr dominierten dort die Ferrari F430 GT. Porsche belegt hier mit dem 911 GT3 RSR die Plätze fünf und sechs. (ar/pha)
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