„Das war der tolle Abschluss einer grandiosen Saison. Für diesen Sieg musste ich alles geben“, sagte Jörg Bergmeister, mit jetzt vier Meistertiteln der zweiterfolgreichste Fahrer in der American Le Mans Series. Patrick Long freute sich über seinen zweiten Titelgewinn: „Wir waren in dieser Saison die Konstantesten und unser Team hat am wenigsten Fehler gemacht. Wir hatten ein paar schwierige Rennen, sind aber cool geblieben. Das war ein Schlüssel zum Erfolg.“
Mit dem von Flying Lizard Motorsports eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR waren sie die überragenden Fahrer dieser Saison. Sie gewannen fünf Rennen in Folge und sicherten sich mit dieser Glanzleistung gegen die starke Konkurrenz von Ferrari und BMW einen komfortablen Punktevorsprung – und mit ihrem sechsten Saisonsieg holten sie jetzt den Titel. Für Jörg Bergmeister ist es nach 2005, 2006 und 2008 bereits die vierte Meisterschaft in der American Le Mans Series, für Patrick Long nach 2005 die zweite. Porsche holte bisher neun GT-Titel in der Rennserie mit den schnellsten Sportwagen der Welt.
In der Anfangsphase des Vier-Stunden-Rennens auf dem 3,601 Kilometer langen Kurs in den Dünen von Monterey hielten sich die Porsche-Werkspiloten aus allen Rangeleien heraus. Schon ein zehnter Platz hätte ihnen zum Titelgewinn gereicht – deshalb wollten sie kein unnötiges Risiko eingehen. Doch als der in Führung liegende Ferrari, der ihnen als einziger noch hätte gefährlich werden können, in der 71. Runde nach einer selbst verschuldeten Kollision ausfiel, passten sie ihre Renntaktik der neuen Situation an. Jörg Bergmeister: „Von da an fuhren wir auf Sieg.“
Mit einer tollen Leistung setzten sie diesen Plan in die Tat um. Nach dem Ausfall des Risi-Ferrari war die Corvette mit Jan Magnussen im Cockpit der stärkste Gegner. Und die letzten Runden waren an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Jörg Bergmeister und sein Verfolger lieferten sich in der Dämmerung packende Rad-an-Rad-Duelle. Beim Versuch, dem Spitzenreiter den Sieg kurz vor dem Ziel noch zu entreißen, fuhr Jan Magnussen auf der Start-Ziel-Geraden mit allen vier Rädern über die weiße Linie und in der letzten Kurve drehte er den führenden Porsche fast um. Jörg Bergmeister: „Ich musste alle Register ziehen, um auf der Strecke zu bleiben. Dass Magnussen dabei letztlich selbst abgeflogen ist, tut mir leid.“
Mit dem 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing belegte Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) nach einer sehenswerten Aufholjagd zusammen mit Pierre Ehret (München) den dritten Platz. „Das war eines der härtesten Rennen meiner Karriere“, sagte er. „Um in der Meisterschaft noch Dritter zu werden, musste ich auf Platz drei ins Ziel kommen. Zwei Runden vor Schluss gelang mir das entscheidende Manöver. Das war das glückliche Ende einer durchwachsenen Saison.“
Statistik: 10. von 10 Rennen der American Le Mans Series in Laguna Seca, CA
Ergebnis Klasse GT2 1. Bergmeister/Long (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 155 Runden 2. Magnussen/O’Connell (DK/USA), Chevrolet Corvette C6.R, 155 3. Henzler/Ehret (D/D), Porsche 911 GT3 RSR, 154 4. Farnbacher/James (D/USA), Panoz Esperante, 154 5. Neiman/van Overbeek (USA/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 153 6. Müller/Milner (D/USA), BMW E92 M3, 153
Punktestände Klasse GT2 Fahrer 1. Jörg Bergmeister, Patrick Long, Porsche, 181 Punkte 2. Jamie Melo, Pierre Kaffer, Ferrari, 137 3. Wolf Henzler, Porsche, 102 4. Dirk Müller, Tommy Milner, BMW, 100 5. Dominik Farnbacher, Ian James, Panoz, 95 6. Jan Magnussen, Johnny O’Connell, Chevrolet, 86 7. Seth Neiman, Porsche, 76
Hersteller 1. Porsche 188 Punkte 2. Ferrari 137 3. BMW 118
Teams 1. Flying Lizard Motorsports, Porsche, 181 Punkte 2. Risi Competizione, Ferrari, 137 3. BMW Rahal Letterman Racing Team, 118
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