Dominierte beim Audi R15 TDI im vergangenen Jahr noch die Farbe Silber, so wartet das 2010er-Modell mit einem radikalen neuen Design auf, bei dem mehr Rot zu sehen ist. Zudem werden große Flächen des intern "R15 plus" bezeichneten Le-Mans-Rennsportwagens im puristisch schwarzen Kohlefaser-Look belassen. "Wir sind glücklich, dass wir ein so progressives Design auf das Auto aufbringen durften", sagen Markus Auerbach und Tobias Drews vom Audi-Design-Team. "Es soll ein Schuss Überraschung dabei sein, wenn der Audi in Le Mans aus der Box fährt. Wir haben die Karosserie quasi aufgebrochen und zeigen den Leichtbau und die absolute Konsequenz der technischen Entwicklung - und das mit etwas Rock ’n’ Roll." Erstmals bei einem Rennen zu sehen sein wird der Audi R15 TDI mit seinem neuen Design beim 8-Stunden-Rennen in Le Castellet am 11. April. Das Audi Sport Team Joest bestreitet auf der südfranzösischen Rennstrecke den Auftakt der Le Mans Series 2010 als Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans (Frankreich) am 12./13. Juni. Ein weiterer Testeinsatz ist am 9. Mai beim 1000-Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps (Belgien) vorgesehen. "Der Einsatz in Le Castellet kommt für uns zu einem sehr frühen Zeitpunkt und ist nichts anderes als ein Test unter Rennbedingungen", betont Ralf Jüttner, Technischer Direktor des Audi Sport Team Joest. "Auch wenn es logistisch schwierig ist, wollten wir so früh wie möglich mit dem R15 plus Erfahrungen bei einem Rennen sammeln. Le Castellet bietet die Gelegenheit dazu." Die 2010er-Version des Audi R15 TDI absolvierte Anfang März auf der Audi-Teststrecke in Neustadt ein Roll-out. Anschließend wurde der Prototyp zu ersten Testfahrten in die USA geflogen. In erster Linie wurden dort Aerodynamikversuche absolviert. Anschließend folgte ein fünftägiger Dauerlauf in Sebring (Florida), bei dem rund 5.500 Kilometer ohne nennenswerte technische Probleme absolviert wurden. In Europa stehen die finalen Abstimmungsarbeiten mit Blickrichtung Le Mans auf dem Programm. Weiteren Testfahrten folgt nun der erste Renneinsatz, bei dem das Ergebnis für Audi jedoch zweitrangig ist. "Es geht in Le Castellet ausschließlich darum, weitere Erfahrungswerte mit dem R15 plus zu sammeln", betont Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Rennbedingungen kann man bei normalen Testfahrten einfach nicht simulieren, deshalb starten wir so früh bei einem Rennen." Vorgesehen ist der Einsatz des R15 plus mit der Chassisnummer 202. Das Audi Sport Team Joest hat Dindo Capello (Italien), Tom Kristensen (Dänemark) und Allan McNish (Schottland) als Fahrer genannt. "Wir werden jedoch erst kurzfristig entscheiden, ob alle drei Fahrer zum Einsatz kommen", so Dr. Wolfgang Ullrich. Da Audi in den vergangenen Jahren in Le Castellet mehrere Dauerläufe für die 24 Stunden von Le Mans absolviert hat, ist die südfranzösische Rennstrecke dem Team und den Fahrern bestens vertraut. An den bisher letzten Renneinsatz in Le Castellet hat Audi übrigens sehr gute Erinnerungen: 1995 gewann Frank Biela dort mit dem Audi A4 quattro gegen starke Konkurrenz den Tourenwagen-Weltcup. Der Zeitplan in Le Castellet Freitag, 9. April 12:40-13:40 Uhr Freies Training 1 16:10-17:10 Uhr Freies Training 2 Samstag, 10. April 09:45-10:45 Uhr Freies Training 3 13:40-14:00 Uhr Qualifying (GT-Fahrzeuge) 14:10-14:30 Uhr Qualifying (Prototypen) Sonntag, 11. April 08:20-08:40 Uhr Warm-up 11:00-19:00 Uhr Rennen
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