Der Jubel in der Box des Teams Cytosport kannte keine Grenzen. Der Klassensieg, den Klaus Graf (Dorhan), Sascha Maassen (Aachen) und Greg Pickett (USA) mit dem RS Spyder beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres holten, war der erste für ein Kundenteam mit dem Sportprototyp aus Weissach in der American Le Mans Series. Entsprechend groß war die Freude. „Ein toller Erfolg. Das war ein völlig problemloses Rennen für uns. Das Auto lief zwölf Stunden so zuverlässig wie ein Uhrwerk“, sagte Sascha Maassen. Der RS Spyder knüpfte damit an die Zeit seiner größten Erfolge an, als er 2008 einen Gesamtsieg in Sebring feierte und zwischen 2006 und 2008 alle LMP2-Meistertitel gewann, die in der American Le Mans Series vergeben wurden. Sascha Maassen: „Ich freue mich schon auf mein nächstes Rennen mit diesem fantastischen Auto in Laguna Seca.“
Die 58. Auflage des ältesten Sportwagenrennens der USA auf dem Sebring International Raceway begann auch in der Klasse GT2 gut für Porsche. Mit dem 911 GT3 RSR seines neuen Teams Falken Tire setzte sich Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) vom Start weg an die Spitze der stark besetzten Sportwagenklasse, bevor sein Werksfahrerkollege Jörg Bergmeister (Langenfeld) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports die Führung übernahm. „Unser Auto ist gut“, sagte der Titelverteidiger nach dem ersten Fahrerwechsel. „Vor allem am Ende des Stints konnte ich noch richtig schnelle Rundenzeiten fahren.“
Doch als sein 911 GT3 RSR mit der Startnummer 45 nach sieben Stunden von einem über die Piste rollenden Rad getroffen wurde, das der Porsche von Wolf Henzler verloren hatte, war der Traum vom Klassensieg zu Ende. „Ich musste an die Box, die dann aber wegen der Safety-Car-Phase geschlossen wurde“, schilderte Jörg Bergmeister die Situation. „Ich stand zwar bei meinem Team, aber das Reglement verbietet in diesem Fall die Reparatur des Autos. Unsere Mechaniker waren zur Untätigkeit verdammt.“ Erst als es dem Safety Car nach vier Runden gelungen war, den Spitzenreiter einzufangen, durfte die Boxencrew von Flying Lizard mit der Arbeit beginnen. Seine Teamkollegen Patrick Long (USA) und Marc Lieb (Ludwigsburg) machten auf ihrer Aufholjagd zwar noch Boden gut, trotzdem reichte es nicht für einen Platz auf dem Podium.
„Vielleicht ist das sogar ein gutes Omen“, sagte Patrick Long. „Letztes Jahr sind wir auch mit einem vierten Platz in Sebring gestartet, danach haben wir die nächsten fünf Rennen und schließlich auch die Meisterschaft gewonnen.“
Der zweite 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports mit der Startnummer 44 kam auf dem fünften Platz ins Ziel. In der Saison 2009 war dieses Auto Gesamtsieger der Michelin Green X Challenge und gewann die Umweltwertung jetzt auch in Sebring vor der Startnummer 45. Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich), der sich das Cockpit mit Darren Law (USA) und Seth Neiman (USA) teilte: „Der 911 GT3 RSR hat damit wieder mal bewiesen, dass er der effizienteste GT-Rennwagen ist.“
Vor dem Start des Rennens weckte Porsche bei den Fans am Sebring International Raceway Erinnerungen an alte Zeiten. 50 Jahre nach dem ersten von 18. Gesamtsiegen für Porsche bei dem Langstreckenklassiker drehte Hans Herrmann mit dem damals erfolgreichen Porsche RS 60 Spyder einige Demonstrationsrunden auf dem Flugplatzkurs in Florida. Der heute 82-jährige Schwabe hat das Rennen am 26. März 1960 zusammen mit dem Belgier Olivier Gendebien gewonnen.
Der 2. Lauf der American Le Mans Series wird am 17. April auf dem Stadtkurs in Long Beach im US-Bundesstaat Kalifornien ausgetragen.
Ergebnis Klasse LMP2 1. Graf/Maassen/Pickett /D/D/USA), Porsche RS Spyder, 353 Runden 2. Brabham/Franchitti/Pagenaud (AUS/GB/F), Honda ARX-01c, 349 3. Dyson/Smith/Meyrick (USA/GB/GB), Mazda-Lola B09, 303
Ergebnis Klasse GT2 1. Melo/Kaffer/Bruni (BRA/D/I), Ferrari 430 GT, 331 Runden 2. Werner/Milner/Auberlen (D/USA/USA), BMW E92 M3, 330 3. Müller/Hand/Priaulx (D/USA/GB), BMW E92 M3, 330 4. Bergmeister
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