„Der Schlüssel zu unserem Erfolg war unser sensationeller Boxenstopp. Der hat uns auf Schlagdistanz zur Spitze gebracht, obwohl wir auch noch vier neue Reifen aufzogen, während die zu diesem Zeitpunkt führenden BMW nur die Fahrer wechselten“, sagte Jörg Bergmeister. Der Vorjahressieger war zuvor ein taktisch kluges Rennen gefahren und hatte sich auf dem von Mauern und Zäunen gesäumten Kurs aus allen Rangeleien herausgehalten. Er übergab den 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports an seinen Werksfahrerkollegen Patrick Long, der mit einer starken Leistung die Führung eroberte und sie bis ins Ziel des 100-Minuten-Rennens nicht mehr abgab. Jörg Bergmeister: „Patrick hat sie unglaublich unter Druck gesetzt und sie dafür bezahlen lassen, dass sie zuvor auf frische Reifen verzichtet hatten.“ Mit ihrem Sieg setzten sich die Titelverteidiger auch an die Spitze der Punktetabelle.
Den besten Start in der GT-Klasse hatte Wolf Henzler (Nürtingen). Mit dem vom Team Falken Tire eingesetzten 911 GT3 RSR übernahm der Zweitschnellste des Qualifyings die Führung und setzte sich danach immer weiter von seinen Verfolgern ab. „Wir hatten heute ein sehr gut abgestimmtes Auto, und wenn wir an der Box nicht so viel Zeit verloren hätten, wären wir vorne geblieben, da wäre keiner mehr an uns vorbeigekommen“, sagte der Porsche-Werksfahrer. Doch der Boxenstopp mit Fahrerwechsel während einer Gelbphase dauerte, nicht zuletzt wegen des vielen Verkehrs, zu lange und kostete den gesamten Vorsprung. Bryan Sellers (USA) brachte das Auto schließlich auf dem sechsten Platz ins Ziel. Wolf Henzler: „Schade, wir hätten heute gewinnen können. Unser neues Team hat in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Wir sind schon weiter, als wir gehofft hatten. Das wollen wir jetzt möglichst schnell auch auf der Rennstrecke umsetzen.“
In der Klasse LMP, in der in Long Beach erstmals Sportprototypen der früheren Klassen LMP1 und LMP2 zusammen gewertet wurden, bestätigte der vom Muscle Milk Team Cytosport eingesetzte Porsche RS Spyder seine gute Vorstellung vom Saisonauftakt in Sebring. Nach ihrem Klassensieg auf dem Flugplatzkurs in Florida belegten Klaus Graf (Dornhan) und Greg Pickett (USA) diesmal den dritten Platz und gewannen gleichzeitig erstmals die Michelin Green X Challenge.
Der 3. Lauf der American Le Mans Series wird am 22. Mai in Laguna Seca im US-Bundesstaat Kalifornien ausgetragen.
Statistik: 2. von 9 Rennen der American Le Mans Series in Long Beach, CA
Rennergebnis 1. Brabham/Pagenaud (AUS/ F), Honda ARX-01c (LMP), 67 Runden 2. Fernandez/Primat (MEX/CH), Lola B09 Aston Martin (LMP), 67 3. Graf/Pickett (D/USA), Porsche RS Spyder (LMP), 67
Ergebnis Klasse GT 1. Bergmeister/Long (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 65 Runden 2. Magnussen/O’Connell (DK/USA), Chevrolet Corvette, 65 3. Milner/Auberlen (USA/USA), BMW E92 M3, 65 4. Melo/Bruni (BRA/I), Ferrari 430 GT, 65 5. Müller/Hand (D/USA), BMW E92 M3, 65 6. Henzler/Sellers (D/USA), Porsche 911 GT3 RSR, 65
Punktestände Klasse LMP Fahrer 1. David Brabham, Simon Pagenaud, Honda, 46 Punkte 2. Klaus Graf, Greg Pickett, Porsche, 43 3. Paul Dryson, Jonny Cocker, 36
Hersteller 1. Honda, 46 Punkte 2. Porsche, 43 3. Lola, 36
Teams 1. Highcroft Racing, 46 2. Muscle Milk Team Cytosport, 43 3. Dyson Racing Team, 36
Punktestände Klasse GT Fahrer 1. Jörg Bergmeister, Patrick Long, Porsche, 40 Punkte Jaime Melo, Gianmaria Bruni, Ferrari, 40 2. Tommy Millner, Bill Auberlen, BMW, 39 3. Dirk Müller, Joey Hand, BMW, 31 4. Pierre Kaffer, Ferrari, 30 5. Jan Magnussen, Johnny O’Connell, Chevrolet, 29
Hersteller 1. Porsche, 40 Punkte Ferrari, 40 3. BMW, 39 Chevrolet, 39
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