Das Training erhielt zusätzliche Spannung durch wechselnde Streckenbedingungen. Während es im ersten Teil am gestrigen Abend trocken war, startete das zweite Zeittraining auf feuchter Strecke, die dann zunehmend abtrocknete. „Der fünfte Startplatz ist okay“, sagte Lieb, der mit Lietz und Henzler für das deutsche Team Felbermayr-Proton antritt. „Bei mir wäre eine bessere Zeit möglich gewesen, aber ich hatte ein wenig Pech mit dem Verkehr auf der Strecke.“ Lietz ergänzte: „Trotz der wechselnden Bedingungen haben wir es geschafft, das Auto gut auf den Kurs abzustimmen. Und das ist die Hauptsache, wenn man einen 24-Stunden-Marathon vor sich hat.“
Das Trio im 911 GT3 RSR des französischen Teams IMSA Performance Matmut zeigte sich zufrieden mit Startplatz sechs. „Die Balance unseres Autos ist sehr gut“, bilanzierte Werksfahrer Patrick Pilet (Frankreich). „Wir sind also gut gerüstet und glauben, der Schlüssel zum Le-Mans-Erfolg ist, keine Fehler zu machen und konzentriert zu bleiben.“ Pilet startet zusammen mit Werksfahrer Patrick Long (USA) und Raymond Narac (Frankreich).
Eine bemerkenswerte Leistung gelang den Fahrern des italienischen Teams BMS Scuderia Italia mit Startplatz acht. Alle drei treten erstmals beim Langstreckenklassiker an. Die Qualifikationszeit fuhr der Brite Richard Westbrook. Seine Teamkollegen sind Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) und DTM-Champion Timo Scheider (Lahnstein). „Wir sind alle total beeindruckt von der Strecke und der gesamten Atmosphäre“, sagte Holzer. „Auf einem Kurs mit solchen Hochgeschwindigkeitskurven bin ich noch nicht gefahren, da muss man sich ans Limit herantasten.“ Scheider meinte: „Wahnsinn, wie viele Zuschauer es hier schon seit Beginn der Woche gibt.“
Und auch beim amerikanischen Team Flying Lizard Motorsport herrschte keine allzu große Unzufriedenheit über Startplatz zehn. „Ich bin die schnellste Runde mit gebrauchten Reifen gefahren“, erklärte Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld). Der GT-Meister der American Le Mans Series teilt sich das Cockpit in Le Mans mit den US-Amerikanern Seth Neiman und Darren Law.
Die Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich), die wie schon im vergangenen Jahr die Freigabe für den Le-Mans-Einsatz bei Audi erhalten haben, gehen im R15 TDI vom fünften Startplatz aus ins Rennen.
Zwischen dem zweiten und dritten Teil des Qualifikationstrainings am Donnerstag Abend drehte Marc Lieb Demonstrationsrunden im Porsche 911 GT3 R Hybrid. Die Technik des Rennautos verkörpert in besonderem Maße die Philosophie der „Porsche Intelligent Performance“. Sein 480 PS starker Verbrennungsmotor im Heck wird von zwei jeweils 60 Kilowatt starken Elektromotoren an der Vorderachse ergänzt. Vor dem Start des 24-Stunden-Rennens wird der 911 GT3 R Hybrid nochmals Demorunden fahren, außerdem können Rennbesucher den orange-weißen Renner das gesamte Wochenende über im Fahrerlager aus der Nähe anschauen.
Am Samstag, 12. Juni, fällt um 15.00 Uhr die Startflagge zur 24-Stunden-Jagd. Die TV-Sender Eurosport und Eurosport 2 übertragen das Rennen abwechselnd rund um die Uhr, etwa zwei Drittel sind live auf dem Hauptsender Eurosport zu sehen.
Ergebnis Qualifying GT2-Klasse 1. Melo/Kaffer/Bruni (BR/D/I), Ferrari F430 GT, 3.59,233 Minuten 2. Gavin/Beretta/Collard (GB/MC/F), Chevrolet Corvette C6 ZR1, + 0,202 Sekunden 3. Magnussen/O’Connell/Garcia (DK/USA/E), Chevrolet Corvette C6 ZR1, + 0,560 4. Alesi/Fisichella/Vilander (F/I/FIN), Ferrari F430 GT, + 0,604 5. Lieb/Lietz/Henzler (D/A/D), Porsche 911 GT3 RSR, + 2,407 6. Pilet/Long/Narac (F/USA/F), Porsche 911 GT3 RSR, + 2,522 7. J.Müller/Farfus/Alzen (D/BR/D), BMW M3 GT2, + 2,660 8. Holzer/Westbrook/Scheider (D/GB/D), Porsche 911 GT3 RSR, + 2,781 9. Farnbacher/Simonsen/Keen (D/AUS/USA), Ferrari F430 GT, + 3,194 10. Bergmeister/Neiman/Law (D/USA/USA), Porsche 911 GT3 RSR, + 3,452
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