„Die Konkurrenz war diesmal richtig stark“, sagte der dreimalige GT2-Meister der Le Mans Series, Marc Lieb. „Der Führende war nicht zu kriegen. Mit den anderen haben wir bis zur letzten Minute um die Position gekämpft und so unser Hauptziel erreicht, die Tabellenführung zu verteidigen.“ Dass es am Ende nicht zu Rang zwei reichte, lag an einem kleinen Defekt. Nach zwei Rennstunden hatte Richard Lietz nur 20 Sekunden Rückstand auf den Führenden, als er wegen Vibrationen die Box ansteuern musste. Unterm Radhaus hatte sich die Schale gelöst. Der zusätzliche Stopp warf das Duo eine ganze Runde zurück – und im Ziel fehlte auf den zweitplatzierten Ferrari nur eine gute Sekunde. „Unser Auto war schwer zu fahren, weil wir erstmals keine richtig gute Abstimmung hingekriegt haben“, sagte Lietz. „Auch deshalb sind wir glücklich über Platz drei – und darüber, dass wir gute Punkte mitnehmen.“
Auch die zweite Felbermayr-Crew lieferte sich spannende Duelle mit starken Konkurrenten, wie etwa den ehemaligen Formel-1-Fahrern Giancarlo Fisichella und Jean Alesi. Die beiden Felbermayr-Stammfahrer Martin Ragginger (Österreich) und Christian Ried (Schönebürg) wurden auf dem 4,655 Kilometer langen Autodromo Internacional do Algarve von Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) unterstützt, der zusammen mit Lieb und Lietz Mitte Juni das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hat. „Die Zweikämpfe haben großen Spaß gemacht und die letzten zwei Stunden in der Nacht zu fahren, war auch etwas ganz Besonderes“, freute sich Teamneuzugang Henzler. Mit dem fünften Rang in Portugal haben Ried und Ragginger auch ihren dritten Tabellenplatz in der GT2-Fahrerwertung verteidigt.
Enttäuscht verließen dagegen die beiden Porsche-Kundenteams aus Frankreich und Belgien den Süden Portugals. Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet und Raymond Narac (beide Frankreich) waren sehr zuversichtlich ins Rennen gestartet. „Von der ersten Trainingsminute an hat unser 911 GT3 RSR gut gelegen, wir waren sicher, einen Podiumsplatz zu holen“, sagte Pilet. Ein Problem mit dem Gaszug und dessen Reparatur raubte den Franzosen vom Team IMSA Performance Matmut früh im Rennen alle Podiumschancen. Sie erreichten als Zehnte der GT2-Klasse das Ziel.
Noch schlimmer traf es ProSpeed Competition und seine Fahrer, Porsche-Junior Marco Holzer (Bobingen) und Richard Westbrook. Dem Briten war vom neunten Startplatz aus eine sensationelle Startphase gelungen. Als Dritter der Klasse übergab er das Steuer des 911 GT3 RSR beim ersten Boxenstopp an Holzer, der die Position hielt – bis nach zwei Rennstunden eine gebrochene Felge das Aus bedeutete. „Es ist ein Jammer“, sagte frustriert Marco Holzer. „Unser Auto war gigantisch, alles hat gepasst. Der einzige Trost ist, dass wir als neues Team in der Serie von den Zeiten her endlich bei der Musik sind.“
Statistik: 3. Lauf der Le Mans Series in Portimao
Ergebnis Klasse GT2 1. Bruni/Melo (I/BR), Ferrari F430 GT, 192 Runden 2. Fisichella/Vilander/Alesi (I/FIN/FR), Ferrari F430 GT, 191 3. Lieb/Lietz (D/A), Porsche 911 GT3 RSR, 191 4. Bell/Turner (GB/GB), Aston Martin V8 Vantage, 190 5. Ried/Ragginger/Henzler (D/A/D), Porsche 911 GT3 RSR, 190 6. Perez Companc/Russo (ARG/ARG), Ferrari F430 GT, 190
Den Punktestand nach dem dritten Lauf der Le Mans Series findet man etwa vier Stunden nach Ende des Rennens auf der offiziellen Website der Serie unter www.lemans-series.com.
Der vierte Lauf der Le Mans Series findet am 22. August auf dem Hungaroring in Ungarn statt.
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