Nur 75 Kilometer nördlich von Ingolstadt ist der Norisring für Audi traditionell ein Heimspiel – bislang allerdings ohne Heimvorteil: Der nur 2,3 Kilometer lange Stadtkurs zwischen Frankenstadion und Dutzendteich ist – von der neuen Strecke in Schanghai abgesehen – die einzige Rennstrecke im DTM-Kalender, auf der Audi mit dem A4 DTM noch kein Sieg gelungen ist. Auf der Habenseite stehen insgesamt vier dritte Plätze und ein zweiter Platz durch Christian Abt in der Saison 2005. Im vergangenen Jahr war die Mannschaft um Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich, der die Marke mit den vier Ringen vor wenigen Tagen zum neunten Triumph in Le Mans geführt hat, näher dran am ersehnten Heimsieg auf dem Norisring als in all den Jahren zuvor: Erst in der vorletzten Runde verlor der von der Pole-Position gestartete Timo Scheider die Führung an Mercedes-Pilot Jamie Green. Wohl wissend, dass das Audi Sport Team Abt Sportsline 2009 mit der Konkurrenz auf dem Norisring auf Augenhöhe kämpfte und der intern "R14 plus" bezeichnete Audi A4 DTM des Modelljahres 2009 vor dem Reglement-bedingten Einfrieren der Technik noch einmal in Details optimiert wurde, blickt die Audi-Mannschaft keineswegs ängstlich in Richtung Nürnberg. "Wir wissen, dass wir es schaffen können, wenn alles perfekt funktioniert", sagt Dr. Ullrich. "Le Mans hat gezeigt, was man mit einer perfekten Mannschaftsleistung erreichen kann – und allen bei Audi Sport besondere Motivation gegeben, es endlich auch wieder einmal auf dem Norisring zu schaffen." Norisring-Simulationen auf einem Flugplatz Um optimal vorbereitet zu sein, hat Audi Sport den Norisring in diesem Jahr erneut auf dem Flugplatz im ostdeutschen Cochstedt simuliert. Dort, wo auch die letzten Vorbereitungen für den erfolgreichen Einsatz in Le Mans über die Bühne gingen, sammelten Mattias Ekström, Oliver Jarvis, Miguel Molina, Timo Scheider und Martin Tomczyk zwischen Pylonen wichtige Erkenntnisse für die Besonderheiten des Norisrings, auf dem es vor allem auf Traktion, Verzögerung und Höchstgeschwindigkeit ankommt. Die aerodynamische Effizienz, die den Audi A4 DTM besonders auszeichnet, soll vor allem für guten Topspeed genutzt werden. Vorteil für die 2008er-Fahrzeuge? Beste Chancen werden auf dem Norisring auch den Fahrzeugen der vorletzten Generation eingeräumt, die mit 25 Kilogramm weniger Gewicht an den Start gehen dürfen als die aktuellsten Modelle. "Am Norisring würde ich mein 2009er-Fahrzeug freiwillig gegen einen 2008er-A4 eintauschen", betont Mattias Ekström. "Das Gewicht spielt auf dem Norisring eine ganz entscheidende Rolle." Punktestand DTM 2010 1. Bruno Spengler (Mercedes) 26 Punkte 2. Paul Di Resta (Mercedes) 17 Punkte 3. Gary Paffett (Mercedes) 16 Punkte 4. Mattias Ekström (Audi) 13 Punkte 5. Jamie Green (Mercedes) 12 Punkte 6. Mike Rockenfeller (Audi) 12 Punkte 7. Timo Scheider (Audi) 8 Punkte 8. Alexandre Prémat (Audi) 6 Punkte 9. Martin Tomczyk (Audi) 3 Punkte 10. Susie Stoddart (Mercedes) 2 Punkte 11. Miguel Molina (Audi) 2 Punkte Zwischenbilanz DTM-Saison 2010 Siege: Mercedes 2; Audi 1 Pole-Positions: Mercedes 2; Audi 1 Schnellste Runden: Audi 2; Mercedes 1 Führungsrunden: Mercedes 89; Audi 47 Punkte: Mercedes 73; Audi 44 Audi-Bilanz in der DTM Pole-Positions: 55 Siege: 53 Schnellste Runden: 41 Meistertitel: 7 (1990, 1991, 2002, 2004, 2007, 2008, 2009) Alle Sieger der DTM-Rennen auf dem Norisring (seit 2000) 2000 (1) Joachim Winkelhock (Opel) 2000 (2) Bernd Schneider (Mercedes-Benz) 2001 Uwe Alzen (Mercedes-Benz) 2002 Laurent Aiello (Abt-Audi) 2003 Christijan Albers (Mercedes-Benz) 2004 Gary Paffett (Mercedes-Benz) 2005 Gary Paffett (Mercedes-Benz) 2006 Bruno Spengler (Mercedes-Benz) 2007 Bruno Spengler (Mercedes-Benz) 2008 Jamie Green (Mercedes-Benz) 2009 Jamie Green (Mercedes-Benz) Infos zur Strecke Streckenlänge: 2,300 km Renndistanz: 82 Runden = 188,600 km
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