Die drei Meistertitel in der Le Mans Series demonstrieren einmal mehr, dass in Weissach die besten GT-Autos der Welt gebaut werden. Sie reihen sich nahtlos ein in die Erfolgsgeschichte dieses Jahres, in dem Porsche-Teams bereits Siege bei den 24-Stunden-Rennen in Dubai, Le Mans und Spa-Francorchamps feiern konnten. Und auch in der American Le Mans Series führt der 911 GT3 RSR die Wertung an.
„Es ist großartig, dass wir den Meistertitel verteidigt haben“, freute sich Marc Lieb, der mit vier Fahrermeisterschaften der erfolgreichste Pilot der Le Mans Series ist. „Dass unsere Felbermayr-Mannschaft darüber hinaus mit dem Gewinn der Teamwertung belohnt wurde, freut uns besonders, denn einer der Schlüssel zu unserem Erfolg war die perfekte Teamarbeit der Mannschaft bei den Boxenstopps und in Sachen Strategie. Alle Rädchen haben ineinander gegriffen.“ Auch Richard Lietz, der nun zum zweiten Mal nach 2009 Meister wurde, war begeistert. „Was für ein Jahr!“, zog der Österreicher Bilanz. „Der Kampf in der GT2-Klasse war noch härter als in der vergangenen Saison, vor allem Ferrari war unglaublich stark. Wir mussten in jedem Rennen von der ersten bis zur letzten Minute kämpfen. Im Qualifying waren wir meist nicht die Schnellsten, aber dank der zuverlässigen Technik des Elfers und der guten Teamarbeit konnten wir drei Siege feiern und nun als Krönung dieser Saison alle Titel für Porsche einfahren. Darauf sind wir echt stolz.“
Jubel gab es auch in der Box von ProSpeed Competition. Die im vergangenen Jahr in der FIA GT-Meisterschaft erfolgreiche belgische Crew war zum Saisonbeginn neu in die Le Mans Series gekommen. „Die Umstellung war größer als wir erwartet hatten, alles war neu fürs Team und auch für uns Fahrer“, sagte der amtierende Champion der FIA GT, Richard Westbrook. „Wir haben uns von Rennen zu Rennen gesteigert, aber erst im Finale ist uns der Durchbruch geglückt.“ Als Fünfter ins Rennen gegangen, arbeiteten sich Westbrook und sein erst 22-jähriger Teamkollege Marco Holzer sukzessive nach vorne. „Mann, oh Mann“, seufzte der Porsche-Junior am Ende. „Ich war total nervös und gleichzeitig total konzentriert. Es ist so wichtig für unser Team, dass wir die Saison mit einem so fantastischen Resultat beenden. Für mich war das Schwierigste in der Le Mans Series die Umstellung auf die schnelleren Sportprototypen, die beim Überrunden nicht gerade rücksichtsvoll mit uns Fahrern aus der kleineren Klasse umgehen, während wir gleichzeitig um die Position in der eigenen Kategorie kämpfen.“
Für das französische Team IMSA Performance Matmut war Platz sechs im Finalrennen ein versöhnlicher Abschluss einer durchwachsenen Saison. Nach dem dritten Platz beim letzten Rennen in Ungarn hatten Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet und sein französischer Landsmann Raymond Narac zwar einen erneuten Podiumsplatz im Visier, doch Narac war durch eine heftige Grippe geschwächt. Daher konnte der Porsche-Händler und Hobbypilot aus Rouen nicht an seine starken Leistungen in der bisherigen Saison anknüpfen. „Patrick musste den Hauptteil der Arbeit machen“, sagte Narac. „Das Rennen war tatsächlich anstrengend“, meinte Pilet. „Aber vor allem, weil die Prototypenfahrer sehr aggressiv zu Werke gegangen sind. Trotzdem hat es großen Spaß gemacht, auf dieser tollen Strecke mit der Konkurrenz zu kämpfen. Und unser Team kann auch stolz sein, denn wir gehörten bei den Boxenstopps immer zu den Schnellsten.“
Statistik: 5. Lauf/Finale der Le Mans Series in Silverstone
Ergebnis Klasse GT2 1. Bruni/Melo (I/BR), Ferrari F430 GT, 147 Runden 2. Westbrook/Holzer (GB/D), Porsche 911 GT3 RSR, 147 3. Bell/Turner (GB/GB), Aston Martin V8 Vantage, 147 4. Mullen/Kirkaldy (GB/GB), Ferrari F430 GT, 146 5. Lieb/Lietz (D/A), Porsche 911 GT3 RSR, 146 6. Pilet/Narac (F/F), Porsche 911 GT3 RSR, 145 7. Dumbreck/Coronel (GB/NL), Spyker C8 Laviolette GT2-R, 145 8. Müller/Werner (D/D), BMW M3, 145 10. Ried/Ragginger/Dumas (D/A/F), Porsche 911 GT3 RSR, 145
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