Vor einer Woche in Elkhart Lake hat Klaus Graf den Gesamtsieg noch um eine einzige Sekunde verpasst. In Mosport stellte er den RS Spyder mit der Trainingsbestzeit auf die Pole-Position und sicherte zusammen mit Romain Dumas seinem Muscle Milk Team Cytosport den zweiten Gesamtsieg in dieser Saison nach dem Erfolg in Lime Rock. Der Erfolgsrenner aus Weissach lag vom Start bis ins Ziel an der Spitze, büßte seine Führung auch beim Boxenstopp mit Fahrerwechsel nicht ein. Sein Vorsprung betrug schon fast eine Runde, als nach gut zwei Stunden Renndauer das Safety-Car auf die Strecke ging, weil bei einem Unfall eine Leitplanke aus der Verankerung gerissen worden war. Dadurch konnten die Verfolger wieder aufschließen. Kurz darauf wurde das Rennen mit der roten Flagge gestoppt. Eine Stunde lang versuchten die Streckenarbeiter vergeblich, die Leitplanke zu reparieren. Dann entschied sich die Rennleitung, das Rennen abzubrechen.
„Was für ein großartiger Tag. Wir waren das ganze Wochenende schnell, suchten aber immer noch die perfekte Abstimmung. Als wir sie gefunden hatten, lief der RS Spyder mit einer unglaublichen Perfektion“, sagte Klaus Graf. „Das ganze Team hat sich sehr gut auf dieses Rennen vorbereitet. Das konnte man nicht zuletzt daran sehen, dass wir den zweitplatzierten Honda schon fast überrundet hatten. Romain Dumas als Teamkollegen zu haben, einen der besten Rennfahrer der Welt, war ein großes Vergnügen.“ Auch der Franzose genoss sein Comeback in der American Le Mans Series. „Ich habe in den ersten fünf Runden einen Zehn-Sekunden-Vorsprung herausgefahren, dann kam von der Box schon die Anweisung, Benzin zu sparen und die Reifen zu schonen“, sagte er. „Mit dem Porsche RS Spyder in Mosport an der Spitze des Feldes zu fahren – viel mehr Spaß kann ein Rennfahrer nicht haben.“
In der besonders hart umkämpften GT-Klasse stehen Jörg Bergmeister und Patrick Long kurz vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Nach ihrem vierten Saisonsieg mit dem von Flying Lizard Motorsports eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR reisen sie mit einem komfortablen Punktevorsprung zum letzten Rennen der Saison. In Mosport setzte sich Patrick Long gegen die starke Konkurrenz von Ferrari, BMW und Chevrolet vom Start weg an die Spitze. Als er den erfolgreichen Sportwagen nach einer Stunde an Jörg Bergmeister übergab, ging der als Zweiter zurück auf die Strecke. Doch schon kurz darauf übernahm er wieder die Führung und verteidigte sie gegen alle Angriffe seiner Verfolger bis ins Ziel.
„Der 22-Punkte-Vorsprung ist ein gutes Polster und macht uns sehr zuversichtlich für das Finale in Road Atlanta. Nach diesem Sieg haben wir ein gutes Gefühl, auch die Meisterschaft gewinnen zu können“, sagte Jörg Bergmeister nach seinem vierten Erfolg in Mosport. Auch Patrick Long sieht dem letzten Saisonrennen optimistisch entgegen: „Das war bisher eine unglaubliche Saison. Bei uns stimm einfach alles, Speed und Strategie. Dieser Sieg ist die beste Motivation für Road Atlanta. Bis dahin gibt es aber noch viel zu tun. Schließlich wollen wir nicht nur selbst erneut den Titel holen, sondern auch dazu beitragen, dass Porsche die Herstellerwertung gewinnt.“
Mit dem Porsche 911 GT3 RSR vom Team Falken Tire belegten Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen) und Bryan Sellers (USA) den siebten Platz. Die Amerikaner Darren Law und Seth Neiman kamen mit dem zweiten 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports als Neunte ins Ziel.
Der 9. und letzte Lauf der American Le Mans Series wird am 2. Oktober auf der Rennstrecke Road Atlanta in Braselton im US-Bundesstaat Georgia ausgetragen.
Statistik: 8. von 9 Rennen der American Le Mans Series in Mosport, Kanada
Rennergebnis 1. Dumas/Graf (F/D), Porsche RS Spyder (LMP), 98 Runden 2. Brabham/Pagenaud (AUS/ F/), Honda ARX-01c (LMP), 98 3. Mowlem/Burgess/Willman (GB/CAN/USA), Lola B06 10 Judd (LMP) 97
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