Donnerstag, 1. November 2012 Corvette C7 mit LT1-V8-Hochleistungstriebwerk
LT1-V8-Hochleistungstriebwerk
Wenn im kommenden Jahr die komplett neu entwickelte Chevrolet Corvette-Generation „C7“ ihr Debüt gibt, wird ein hoch entwickeltes, rennsportbewährtes Triebwerk für adäquaten Vortrieb sorgen und dabei unter anderem die klassische Beschleunigungsdisziplin 0-100 km/h unter die Vier-Sekunden-Marke drücken. Als erster Vertreter der mittlerweile fünften „Small Block“-Generation tritt der neue, rund 455 PS starke 6,2-Liter-V8 „LT1“ mit einer Vielzahl modernster Technologien an – einschließlich Benzindirekteinspritzung, Zylinderabschaltung und variabler Ventilsteuerung.
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Die endgültigen Daten für Leistung, Performance, Kraftstoffverbrauch und Emissionen werden nicht vor dem Frühjahr 2013 feststehen. Erwartet wird aber, dass der bis heute stärkste Corvette-Serienmotor rund 335 kW (455 PS) Leistung und ein maximales Drehmoment von 610 Nm entwickelt. Die Generation C7 der amerikanischen Sportwagenlegende ist aber nicht nur die stärkste, sondern auch die schnellste und effizienteste Serien-Corvette aller Zeiten – mit voraussichtlich weniger als vier Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h und einem Kraftstoffverbrauch nach US-amerikanischem EPA-Standard von umgerechnet rund 9,0 l/100 km.
„Beim aktuellen LT1-Triebwerk handelt es sich um die umfassendste Neukonstruktion in der fast 60-jährigen Small Block-Historie. Das Ziel war, einen der weltbesten Motoren noch besser zu machen“, sagt Sam Winegarden, Vice President Global Powertrain Engineering. „Neben höherer Leistung bietet das Triebwerk vor allem ein noch breiteres Leistungsspektrum. Unterhalb von 4.000 Touren ist die Drehmomententwicklung mit der des legendären 7,0-Liter-„LS7“-Triebwerks aus der Corvette Z06 vergleichbar. Der LT1-Motor ist ein Kraftwerk, das den Fahrer in jeder Situation seine überragende Drehmoment- und Leistungsstärke spüren lässt.“
Die spezielle, aufeinander abgestimmte Gestaltung von Brennräumen und Kolbenböden ermöglicht ein Verdichtungsverhältnis von 11,5:1. Große, geradliniggeführte Einlasskanäle mit Rechteckprofil und leichtem Drall verstärken die Bewegung der angesaugten Luft. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch eine mit der Vorgängerkonstruktion vergleichbare Positionierung von Einlass- und Auslassventilen. Die Zündkerzen wurden im Einbauwinkel geändert, ragen weiter in die Brennräume hinein und unterstützen durch die größere Nähe zur Zylindermitte einen effizienten Verbrennungsablauf. In die gleiche Richtung zielt die spezielle, durch umfassende Analysen und maschinelle Feinbearbeitung optimierte Kolbenbodenkontur, die den eingespritzten Kraftstoffstrahl präzise führt und eine kontrollierte Gemischbewegung bewirkt.
Der erste Small Block V8-Motor, ein 195 PS starkes 4,3-Liter-Triebwerk mit Vierfach-Doppelvergaser, debütierte 1955 in der Corvette. Fünf Jahre später schaffte der charismatische US-Sportler dank V8-Power den ersten Sieg bei 24-Stunden-Rennen von Le Mans – eine Erfolgsstory, die bis heute andauert: 2012 schlug die Corvette Racing C6.R mit Small Block-Motor in den American Le Mans Series (ALMS) hochkarätige Gegner aus dem Sportwagensegment und gewann die Team- und Herstellerwertung für seriennahe GT-Fahrzeuge. Mit diesen Championaten avancierte Corvette Racing zum erfolgreichsten Team der ALMS-Geschichte – dank 77 Klassensiegen, acht Fahrermeisterschaften sowie neun Hersteller- und Teamtiteln von 2001 bis heute.
So ist der Motor beispielsweise rund 18 Kilogramm leichter als die etwa gleich starke 4,4-Liter-DOHC-Twinturbo-Variante eines Wettbewerbers. Diese Einsparung verbessert nicht nur das Leistungsgewicht der Corvette, sie trägt auch zu einer Gewichtsverteilung von nahezu 50 zu 50 zwischen Vorder- und Hinterachse bei, die wiederum der Lenk- und Handlingpräzision zugutekommt.
Darüber hinaus baut der LT1-Motor rund zehn Zentimeter niedriger als das DOHC V8-Konkurrenztriebwerk, wodurch sich der Gesamtschwerpunkt des Fahrzeugs weiter absenkt – mit entsprechend positiver Auswirkung auf die Handlingeigenschaften des Fahrzeugs. Nicht zuletzt ermöglicht diese Kompaktheit eine niedrig verlaufende Motorhaube, die zum typischen Corvette-Profil ebenso beiträgt wie zur guten Übersichtlichkeit des Fahrzeugs.
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