Aber nicht nur das die Abwicklung des Geschäfts selbst hat sich geändert. Dutzende von Portalen wenden sich inzwischen mit redaktionellen Aussagen zum Auto an ihre Nutzer, schaffen Interesse und Meinungen. Daneben entstehen immer neue Foren, in denen diese Meinungen und Produkte diskutiert und günstigste Angebote gelistet werden. Zu den jüngsten Entwicklungen zählen die Weblogs, freie Plattformen, in denen jeder zu jedem Thema seine Meinung veröffentlichen kann. Gerade in den Weblogs oder Blogs geht es manchmal heftig zur Sache, nicht immer zum Gefallen der Hersteller. Die Öffentlichkeitsarbeit der Hersteller stellt das zunehmend vor neue Probleme, denn zu deren klassischen Instrumenten wie Telefon, Fax, Pressemeldungen und Fotos sowie einem gut nutzbaren Portal für die Information der Medien, kommen nun neue Fragestellungen. Soll man selbst ein Forum installieren, um mit seinen Kunden direkt kommunizieren zu können? Schaltet man sich in Weblog-Diskussionen ein, wenn dort Kritik hochkocht? Mit diesen Fragestellungen befasst sich die Fachhochschule Köln unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Fank im Auftrag der Ford GmbH. In einem Workshop für Macher und Medienvertreter berichtete die studentische Arbeitsgruppe um Prof. Fank jetzt unter dem Titel "Foren, Bewertungsportale & Co zielgerichteter nutzen - aber wie?" über den Stand der Dinge im Netz und über erste Annäherungen an die Aufgabenstellung für eine zeitgemässe Öffentlichkeitsarbeit. Die einhellige Auffassung aller Teilnehmer war, dass die Foren ein Werkzeug der Öffentlichkeitsarbeit der Unternehmen sein können. Denn bei den Foren herrschen klare Regeln für den Umgang mit einander, so dass hier auch eine sachliche Diskussion möglich ist. Ausserdem kann man als Unternehmen hier selbst Themen setzen und aus der Reaktion der Teilnehmer Erfahrungen für die Arbeit der Öffentlichkeitsarbeit ziehen. Bleibt nur die Frage, wie findet man die Foren, in denen das Unternehmen angesprochen wird und wer im Unternehmen kümmert sich um dessen Beiträge fürs Forum? Für Weblogs gilt im Prinzip dieselbe Fragestellung. Allerdings erschwert hier die Auffassung der Blog-Freunde, das Blogs eine industriefreie Zone fundamentalistischer Kommunikationsfreiheit darstellen, die Teilnahme an deren Diskussionsrunden. Dennoch muss ein Unternehmen wissen, was in den Blogs geschieht. Es kann für die Abwendung einer schwierigen Situation für das Unternehmen bereits im Vorfeld wichtig sein zu wissen, was in den Blogs vor sich geht. Handlungsempfehlungen für das Verhalten der Öffentlichkeitsarbeit gegenüber den unterschiedlichen Formen der Kommunikation und Information im Internet konnte auch der Workshop der FH Köln noch nicht bieten. Aber immerhin haben die Studenten bereits Suchalgorithmen geschaffen, die das Auffinden von Foren, Bewertungsportalen und Blogs erleichtern, die sich mit dem Unternehmen oder einem seiner Produkte befassen. Denn heute schon ist die Zahl der Foren und Blogs kaum noch zu überschauen. Da muss auch ein Experte schon sehr geschickt suchen, um die richtigen zu finden.
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