Die fünfsitzige Fließheck-Limousine, die sich durch eine gefällige Formgebung und ein ebenso modernes wie spartanisches Interieur auszeichnet, soll mit ein- bzw. zweiachsigem Antrieb auf den Markt kommen; selbst in ihrer Einstiegsversion wird sie in weniger als sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. 350 Kilometer Reichweite sind pro Ladung möglich, und die "Hardware" für den "Autopiloten", also die Sensoren für autonomes Fahren, ist an Bord. Das heißt im Umkehrschluss: Für die Freischaltung wird man extra zahlen müssen. Dafür darf umsonst Strom gezapft werden: Das "Supercharging", also das Nachladen an der von Tesla zur Verfügung gestellten Infrastruktur, ist Standard. Wie sich das bei den avisierten 500 000 Einheiten pro Jahr bewerkstelligen lässt, bleibt einstweilen Musks Geheimnis. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Firmenlenker nicht: Die bescheiden als "Gigafactory titulierte Batteriefabrik in Nevada sei voll funktionsfähig; es handele sich um die größte Fabrik der Welt. Weitere technische Details wurden nicht kommuniziert, statt dessen bemühte Musk auf der Bühne die übergeordneten Themen: "Dies ist wirklich wichtig für die Zukunft der Welt", erzählte er den anwesenden Tesla-Jüngern: 53 000 Tote pro Jahr seien auf "giftige Gase" zurückzuführen. Einst habe seine Firma mit ihrem Roadster - einem umgebauten Lotus Elise – das GM-Urgestein Bob Lutz überzeugt, den Chevrolet Volt zu bauen, und dieser wiederum habe zum Nissan Leaf geführt – eine gewagte These, zumal beide Modelle gleichzeitig auf den Markt kamen. Solche Details störten die versammelten Fans nicht, handelt es sich beim Model 3 doch laut Musk um die "letzte Stufe im Masterplan". Doch der sieht nach seinen Worten unter anderem vor, dass mit Model S und Model X Geld verdient wird – und davon kann realistisch noch keine Rede sein. Trotzdem soll der Model 3 schon nächstes Jahr ausgeliefert werden. Der Einstiegspreis soll lediglich 35 000 Dollar betragen. Als "Kult" ist schon so manches Auto, so manche Marke tituliert worden, tatsächlich haben diese Auszeichnung jedoch die wenigsten verdient. Ganz sicher gebührt sie der US-Marke Tesla und ihrem Firmenchef Elon Musk. So nimmt es nicht wunder, dass sich die Warteschlangen vor den Händlern teilweise schon in den Morgenstunden gebildet haben. "Ziel des Kultes", so heißt es bei der Online-Enzyklopädie Wikipedia, "ist ursprünglich Kraftmehrung sowohl des Kultobjektes als auch seiner Verehrer." Elon Musk darf zufrieden sein: Mit rund 115 Millionen eingesammeltem Bestellvolumen kann er sein neues Modell jetzt mit Hochdruck zur Serienreife bringen. (ampnet/jj)
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