Mittwoch, 31. März 2021 Daimler forciert Elektromobilität
Im laufenden Jahr baut Mercedes-Benz Cars das Angebot an Elektrofahrzeugen deutlich aus: Dem kompakten Elektromodell EQA werden in Kürze der EQS und im weiteren Jahresverlauf der EQB und der EQE folgen. „Das Jahr 2020 war für Daimler das herausforderndste in meiner Amtszeit als Aufsichtsrats-vorsitzender. Wir haben den Stresstest der Pandemie mit Bravour bestanden, die notwendigen Einsparmaßnahmen definiert und die konsequente Umsetzung eingeleitet, um das Unternehmen krisenfester zu machen. Außerdem haben wir die Strategie in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz überarbeitet. Unsere nachhaltige Geschäftsstrategie muss eine verantwortliche Balance von ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen herstellen“, sagte Manfred Bischoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Daimler AG, am Mittwoch auf der virtuellen ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens.
|
Für das herausfordernde, von der COVID-19-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 1,35 (2019: 0,90) € pro Aktie vor, was der langfristig bestehenden Dividendenpolitik des Unternehmens entspricht. Aufgrund strenger Kostendisziplin und umfangreicher Maßnahmen zum Erhalt der Liquidität sowie einer starken Entwicklung in den Geschäftsbereichen stieg das EBIT um 53% auf 6,6 Mrd. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 8,6 (2019: 10,3) Mrd. €. Das Konzernergebnis legte auf 4,0 Mrd. € von 2,7 Mrd. € zu. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 3,6 (2019: 2,4) Mrd. €. Der Konzernabsatz sank um 15% auf 2,84 Mio. Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Umsatz ging um 11% auf 154,3 Mrd. € zurück. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 8,3 (2019: 1,4) Mrd. €. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts lag bei 9,2 (2019: 2,7) Mrd. €. Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts verbesserte sich auf 17,9 (Ende 2019: 11,0) Mrd. €.
Ausblick erstes Quartal 2021
Nach einem guten Start mit Rückenwind aus dem vergangenen Jahr blickt Daimler zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2021. Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder wird weiterhin erwartet, dass Absatz, Umsatz und EBIT im Jahr 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. Im ersten Quartal 2021 setzt sich der positive Trend der vorherigen Quartale fort. Trotz zeitweiser Lieferengpässe bei Halbleitern sollten Absatz und Umsatz von Mercedes-Benz Cars & Vans über dem Vorjahresquartal liegen. Dazu tragen insbesondere der chinesische Markt sowie der starke Produktmix bei. Aufgrund der guten Preisdurchsetzung und einer weiterhin strikten Kostenkontrolle blickt Mercedes-Benz zuversichtlich auf die Entwicklung der Profitabilität im ersten Quartal. Daimler Trucks verzeichnet sehr vielversprechende Auftragseingänge, insbesondere in Europa und den USA. Obwohl sich die Pandemie in Indonesien und im Bus-Chassis-Geschäft erheblich auswirkt, liegt der Absatz im ersten Quartal voraussichtlich auf Vorjahresniveau. Bei der Profitabilität wird eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal erwartet. Dafür sorgen der stärkere Produktmix, die gute Preisdurchsetzung und das stringente Kostenmanagement. Darüber hinaus beeinflusst der Halbleiter-Engpass die Lieferkette von Trucks und Bussen. Das Geschäftsfeld beobachtet die Situation genau und steht mit den Lieferanten in engem Austausch.
Wechsel im Aufsichtsrat
Mit Ende der Hauptversammlung verlassen Petraea Heynicke, Jürgen Hambrecht und Manfred Bischoff den Aufsichtsrat. Zur Wahl vorgeschlagen werden der Hauptversammlung Elizabeth Centoni, Chief Strategy Officer and General Manager of Applications von Cisco Systems, Inc., Ben van Beurden, CEO von Royal Dutch Shell plc, sowie Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Mit dem Ausscheiden von Bischoff nach 14 Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums endet eine Ära. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Manfred Bischoff ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte geprägt hat. Dieses Unternehmen ist hervorragend für die Zukunft gerüstet. Das ist zu großen Teilen sein Verdienst“, sagte Källenius. Als Nachfolger von Bischoff hat der Aufsichtsrat im Dezember 2020 Bernd Pischetsrieder vorgeschlagen, der nach Beendigung der Hauptversammlung auf der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats als Vorsitzender des Kontrollgremiums zur Wahl steht.
|