Das Unternehmen startet damit in die jüngste Phase des „Smart Company“-Konzepts, einer Testumgebung für die Entwicklung neuer Technologien, mit der die Nutzung erneuerbarer Energien gesteigert werden soll.
Überblick über das „Smart Company“-Konzept
Honda R&D Europe hat 2017 in Zusammenarbeit mit der Honda Research Institute Europe GmbH das „Smart Company“-Konzept ins Leben gerufen. Ziel dieser Einrichtung ist es:
Simulationsmodelle und -methoden für die Optimierung von Energiesystemen zu entwickeln. Honda Technologien unter europäischen Marktbedingungen zu entwickeln und zu testen. neue Geschäftsmodelle zu prüfen sowie neue intelligente Energiemanagementlösungen zu erforschen. integrierte Energiemanagementsysteme sowie intelligente Anwendungen im Bereich E-Mobilität auszuarbeiten und zu entwickeln.
Die Anlage kombiniert insgesamt 749 Kilowatt-Peak (kWp) selbsterzeugter Solarenergie aus mehreren Photovoltaikanlagen, eine Speichereinheit aus Second-Life-Batterien, einen fortschrittlichen unidirektionalen Honda Power Charger S+ (4G), bidirektionale Honda Power Manager Ladesysteme sowie mehrere batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Alle Einheiten sind an ein Energiemanagementsystem der Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH angeschlossen. „Smart Company“ ermöglicht es, Technologien und Systeme direkt vor Ort zu erproben.
Vor-Ort-Produktion und -Nutzung von grünem Wasserstoff
Die Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH und die Honda Research Institute Europe GmbH erweitern ihr Energiemanagementsystem in diesem Jahr um die Produktion von grünem Wasserstoff1. Wenn die Photovoltaikanlagen überschüssige Elektrizität zur Verfügung stellen, wird diese über das Elektrolyseverfahren in grünen Wasserstoff umgewandelt.
Die dezentralisierte Erzeugung erneuerbaren Wasserstoffs aus überschüssigem Strom ist eine äusserst effiziente Methode, um erneuerbare Energie im Transportsektor nutzen zu können. Zusätzlich zum emissionsfreien Betrieb von Fahrzeugen werden auf diese Weise die Produktionskosten für Wasserstoff deutlich gesenkt. Das Potenzial wird allerdings durch die schwankende Verfügbarkeit von Wasserstoff sowie durch die hohen Energiekosten begrenzt, die durch den Betankungsprozess verursacht werden.
Die Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH hat daher ein neues Betankungskonzept für Wasserstofffahrzeuge entwickelt. Dabei liegt der Fokus auf Zeitfenstern, die in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit erneuerbaren Wasserstoffs eine bedarfsgerechte und energieeffiziente Betankung ermöglichen. Daraus ergibt sich die Chance, CO2 und Kosten zu senken – ein Anreiz für Fahrzeugflotten, verstärkt auf erneuerbaren Wasserstoff zu setzen. Das Betankungskonzept der Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH wird vom Elektromobilitätsprogramm des Bundeslandes Hessen (HA-Projekt-Nr.: 1002/21-04) mit Unterstützung durch die HA Hessen Agentur GmbH gefördert.
Aktuell wird die für das Wasserstoff-Betankungskonzept benötigte Hardware auf dem Gelände der Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH installiert, darunter ein Elektrolyse-Modul, eine Niedrigdruck-Wasserstoffspeichereinheit, Kompressorausrüstung, eine Hochdruck-Speichereinheit sowie eine experimentelle Station zur Wasserstoffbetankung.
Bei der Installation der Hardware für die flexible Wasserstoffproduktion und -nutzung arbeitet Honda R&D Europe (Deutschland) mit ARTELIA, Wenger Engineering GmbH, H-TEC Systems und Noordtec zusammen. Die Erweiterung der Smart Company erfolgt in der ersten Jahreshälfte 2023.
Wasserstoff hat sich aufgrund seiner Eigenschaften als zukunftsträchtiger Energieträger fest etabliert. Er lässt sich problemlos speichern und transportieren und ermöglicht zudem eine schnelle Betankung. Grüner Wasserstoff wird nach allgemeiner Einschätzung beim Kampf gegen die Erderwärmung eine zentrale Rolle spielen.
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