Als eine wesentliche Voraussetzung für die angekündigte Ergebnisverbesserung nannte Zetsche das neue Managementmodell, das der Vorstand Ende Januar beschlossen hat. Ziel sei es unter anderem, die Verwaltung zu verschlanken und Doppelkapazitäten zwischen Konzern- und Geschäftsfeldebene abzubauen. Die Berichtswege und Entscheidungsprozesse würden damit schneller und schlanker. Darüber hinaus sollen Prozesse und Methoden sowohl innerhalb als auch zwischen den Geschäftsfeldern harmonisiert und standardisiert werden. Die Vernetzung werde in Zukunft deutlich enger. Die Identität der Marken wird laut Auto-Reporter dadurch nicht beeinflusst. Durch die Umsetzung des neuen Managementmodells werden auch rund 6000 Stellen in den Verwaltungsbereichen weltweit entfallen. In Deutschland werden den leitenden Führungskräften Ausscheidensvereinbarungen sowie Frühpensionierungen angeboten. Bei den tariflichen Mitarbeitern werden alle Schritte auf Grundlage der Vereinbarung zur Zukunftssicherung 2012 geschehen, die im Juli 2004 abgeschlossen wurde. Zetsche ist zuversichtlich, in der Mercedes Car Group im Jahr 2007 wie geplant eine Umsatzrendite von 7 Prozent zu erwirtschaften. Die Trendwende beim Ergebnis sei im zweiten Quartal 2005 erreicht worden. Der Personalabbau von 8500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Geschäftsfeld bis Ende September diesen Jahres liege mit rund 7800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bis jetzt freiwillige Ausscheidensvereinbarungen oder Frühpensionierungen in Anspruch genommen haben, im Plan. Die Chrysler Group will bis 2007 bei Produktivität, Qualität und Kundenzufriedenheit - so Zetsche - "Schulter an Schulter mit den weltbesten Wettbewerbern liegen - und natürlich mit ihren Produkten faszinieren". Im laufenden Jahr werden zehn neue Produkte eingeführt, mehr als jemals zuvor in einem Kalenderjahr. Auf Konzernebene setzt DaimlerChrysler die Konzentration auf das automobile Kerngeschäft fort. Dazu gehört auch die Reduzierung des 30-prozentigen Anteils an der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) auf 22,5 Prozent. DaimlerChrysler will aber ein wesentlicher Anteilseigner bleiben. "Sollten wir uns letztlich zu einer solchen Reduzierung auf 15 Prozent entschließen," führte Zetsche aus, "streben wir an, die Balance zwischen französischen und deutschen Anteilseignern weiterhin aufrecht zu erhalten." Zur Fokussierung auf das Kerngeschäft trägt auch der Verkauf von MTU Friedrichshafen im Jahr 2005 an den schwedischen Finanzinvestor EQT bei. Der Operating Profit betrug 5,2 Mrd. Euro. Ohne die Belastungen in Höhe von 1,1 Mrd. Euro, die aus der Neuausrichtung des Geschäftsmodells von Smart entstanden sind, hat der Operating Profit über dem des Vorjahres (2004: 5,8 Mrd. EUR) gelegen. Der Konzernumsatz stieg um fünf Prozent auf rund 150 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis lag mit 2,8 Mrd. Euro über dem des Vorjahres in Höhe von 2,5 Mrd. EUR. Zetsche zeigt sich mit dem Ergebnisniveau des Vorjahres nicht zufrieden: DaimlerChrysler habe auf Konzernebene seine Kapitalkosten nicht verdient und sei noch deutlich von dem Ziel, einen Return on Net Assets (RoNA) von zehn Prozent zu erreichen, entfernt.
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