Donnerstag, 2. Februar 2017 Volvo V90 Cross Country: SUV im Kombianzug
Volvo V90 Cross Country. Foto: Auto-Medienportal.Net/Volvo
Vor 20 Jahren dachte sich Volvo, in diesem Jahr 90 Jahre alt, eine neue Automobilvariante aus, schnallte einem Kombi einen Allradantrieb unter, setzte die Karosserie einige Zentimeter höher und fertig war der Cross Country. Erster Vertreter der Formel aus Premium-Kombi und Geländetauglichkeit war vor zwei Jahrzehnten der V70 Cross Country. Jetzt setzt der neue V90 Cross Country diese Tradition fort.
Cross Country oder übersetzt Querfeldein klingt zunächst nach Abenteuer und Lagerfeuer. Der so motorisierte Geländegänger erlebt allerdings weniger Abenteuer, sondern vielmehr Komfort und eine angenehme Ausstattung bei seinem Ausflug abseits der Straßen. Aber auch, wenn Schnee und Eis den Vortrieb bremsen (oder unfreiwillig beschleunigen) entfaltet der Allradantrieb seine segensreiche Wirkung und hält die Spur.
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Der V90 Cross Country unterscheidet sich optisch vor allem durch die höhere Bodenfreiheit (21 Zentimeter), Kotflügelverbreiterungen und einem dezenten Schriftzug am Heck von den „zivilen“ Modellen, und außerdem sind alle Motorisierungen serienmäßig mit einem effektiven und sich unbemerkt bei Bedarf zuschaltenden Allradantrieb gekoppelt. Eine spezielle Frontpartie, ein angedeuteter Unterfahrschutz vorne und hinten sowie Kotflügelverbreiterungen sind die weiteren optischen Unterschiede zu den anderen V90-Modellen. Auch im Innenraum zeigt sich der Cross Country von seiner eleganten Seite und hebt sich unter anderem durch die serienmäßigen Lederausrüstung samt spezieller Nähte und Echtholzeinlagen vom Rest der Modellreihe ab. Der Fahrer blickt auf übersichtlich angeordnete Instrumente und registriert die geringe Anzahl von Schaltern. Dirigiert werden die einzelnen Funktionen über einen 9,2 Zoll großen Bildschirm, der wie ein Tablet funktioniert, und in dem auch die allerdings wenig überzeugende Navigation untergebracht ist. Über das Infotainment-System können zahlreiche Dienste wie zum Beispiel „Park & Pay“, der neben der Parkplatzsuche auch die Bezahlung im Parkhaus übernimmt, gesteuert werden. Das in Richtung Komfort abgestimmte Fahrwerk ist für eine angenehme Fahrt verantwortlich, und wenn man die Option Akustikglas gewählt hat, werden die V90-Insassen von den profanen Geräuschen der Außenwelt verschont. Die Kombination aus Dämpfung und Federung mildert die Defizite der deutschen Infrastruktur und zeigt sich auch bei zügiger Kurvenfahrt von seiner gutmütigen Seite. Trotz seiner großzügigen Abmessungen lässt sich der Cross Country dank der präzisen Lenkung erstaunlich wendig auch über enge Passstraßen bewegen. Für die Sicherheit – in diesem Bereich ist Volvo traditionell Vorreiter - sorgt eine ganze Batterie von Assistenten, die jetzt auch helfen, Kollisionen mit großen Wildtieren zu vermeiden oder die Insassen bei einem Abkommen von der Fahrbahn vor Verletzungen schützt. Bis Tempo 130 rollt der V90 mittels Pilot Assist II teilautonom, ohne dass ein anderes Fahrzeug vorausfährt. Wie seine Vorgänger ist auch der V90 Cross Country kein Geländespezialist. Doch leichtes Gelände abseits der befestigten Straßen lässt sich problemlos durchfahren, und angesichts einer Anhängerlast von maximal 2400 Kilo eignet sich der V90 auch bestens für schwere Lasten, wenn zum Beispiel ein Pferd von der Weide geholt werden muss. Der Cross Country teilt sich die Plattform mit dem XC90 und wird so zu einer gelungenen Mischung aus klassischen Kombi und SUV. Im Gepäckabteil herrschen großzügige Platzverhältnisse (560 bis 1526 Liter), so dass auch der eine oder andere Einkauf im blaugelben Möbelhaus problemlos Platz findet. Diese enge Verwandtschaft mit dem XC90 ist kein Zufall, denn die „Kunden des Cross Country“, so ein Volvo-Sprecher, „sind Zeitgenossen, die zwar keinen SUV kaufen, aber die Vorteile eines SUV erleben wollen.“ Dieses Versteckspiel muss ihnen dann mindestens 56 350 Euro wert sein. Als Antrieb spendierten die Volvo-Ingenieure dem Cross Country zwei Dieselmotoren und zwei Benzin-Direkteinspritzer mit jeweils zwei Litern Hubraum und einer Leistungspalette von 140 kW / 190 PS beim Einstiegsdiesel bis 235 kW / 320 PS beim Top-Benziner. Mehr Hubraum und Zylinder gibt es bei den Schweden nicht. Mit dem Basisdiesel ist der rund zwei Tonnen schwere Allrad-Kombi bereits gut unterwegs, jedoch darf man keine übermäßigen Temperamentsausbrüche erwarten. In den Bereichen nach 150 km/h keimt mitunter der Wunsch nach ein wenig mehr Schub. Als Tourer zeigt der V90 Cross Country die klassischen Eigenschaften eines großzügig ausgestatteten Reisewagens, und dank der gut konturierten Sitze steigt man auch nach längeren Strecken erholt aus dem Kombi. (ampnet/ww)
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