Volvo hat mit dem C30 ein Kompaktfahrzeug auf die Räder gestellt, das im Design an den legendären "Schneewittchensarg" P1800 ES von 1971 erinnert. Besonders gelungen ist dabei die Gestaltung des Schräghecks mit der gläsernen Heckklappe und den grossen Leuchten. Der coupéhafte Schwede ist 4,25 Meter lang, 1,78 Meter breit und 1,44 Meter hoch. Das 2+2-Sitzer-Konzept sorgt für ausreichend Flexibilität im Alltag. Der Kofferraum mit 233 Litern Volumen wird mit den einzeln umklappbaren Rücksitzen aufgewogen und das Umlegen der Rücksitze lässt bei Bedarf das Ladevolumen auf 876 Liter anwachsen. Ansonsten gibt es jedoch keine weiteren Einschränkungen. Das Platzangebot ist gut und auch auf den beiden hinteren Plätzen gibt es mehr als ausreichend Bewegungsfreiheit. Der Fondeinstieg gelingt dank eines praktischen Verstellmechanismus der Vordersitze beinahe mühelos. Im Cockpit herrscht schlichte Eleganz, die Verarbeitung ist tadellos und die aus dem S40 und dem C70 bekannte "schwebende" Mittelkonsole gefällig. Auf hohem Niveau fällt auch der Sicherheitsstandard aus. So zählen neben Fahrer- und Beifahrer-Airbags auch Kopf- und Seiten-Airbags für die vorderen Insassen zur Serienausstattung, ebenso wie das im Sitz befindliche Schleudertrauma-Schutzsystem und ein bei Volvo DSTC genanntes Stabilitätsprogramm. Flottes und zugleich sparsames Fahren garantiert der 2,4 Liter grose Fünfzylinder-Turbodiesel im C30. Er leistet dank variabler Turbogeometrie 180 PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmetern. Letzteres steht in einem breiten Drehzahlband von 1750 bis 3250 Umdrehungen zur Verfügung. Mit einer harmonisch schaltenden Fünfgang-Automatik gerüstet beschleunigt der Dreitürer in nur 8,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Sein Durchschnittsverbrauch im EU-Testzyklus beläuft sich auf 6,9 Liter je 100 Kilometer, in unserem Testmittel durchliefen 7,7 Liter die Common-Rail-Einspritzung. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 220 km/h erreicht, der CO2-Ausstoss beträgt 182 g/km. An Agilität lässt der Schwede somit nichts vermissen. Das Fahrwerk erlaubt sportliches Fahren, ohne Einbussen beim Komfort hinnehmen zu müssen. Der Fronttriebler gleicht Bodenwellen gut aus, hält treu die Spur und umrundet Kurven mit kaum nennenswerter Seitenneigung. Zusammen mit der präzisen, elektrohydraulischen Lenkung bereiten somit kurvenreiche Landstrassen besonders grossen Spass. Für üppige Leistung sorgt im C30 auch das bekannte T5-Triebwerk mit 2,5 Liter Hubraum und 230 PS. Wie der D5-Diesel wird es per Turbolader zwangsbeatmet und zudem mit einem Ladeluftkühler optimal temperiert. Die Kombination aus Fünfzylinder und Aufladung kann sich sehen und hören lassen. Akustisch dezent, aber durchweg sportiv tönend, macht sich der Motor mit maximal 320 Nm Drehmoment über die Vorderräder her. Die Kraftübertragung erfolgt über ein perfekt abgestuftes Sechsgang-Getriebe, das sich weich schalten lässt. Natürlich darf man von einem aufgeladenen Motor dieser Leistungsklasse keine Verbrauchswunder erwarten, doch bleibt der Normverbrauch mit 8,7 Liter für 100 Kilometer bescheiden. In nur 6,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht. Und von dort aus geht es mit gleichmässiger Kraftentfaltung weiter - erst bei 240 km/h ist Schluss mit dem Vortrieb. Dennoch ist der Volvo C30 T5 kein kompromissloser Kraftsportler, sondern gewährt den Insassen durchaus Komfort. Auch Drehzahlen unter 2000 Touren lassen ihn nicht bocken - die Kraft bleibt immer konstant abrufbar. Fazit: Mit seinem Urahn aus den 70er-Jahren hat der Volvo C30 zwar technisch nichts mehr gemein, aber der rassige Schwede setzt immer noch auf Individualität, Design und Fahrspass. atn/war
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