„Wir präsentieren“, so Chef Hakan Samuelsson bei der Premiere in Stockholm, „mit dem XC90 nicht nur ein neues Fahrzeug, sondern auch die Weiterentwicklung der Marke Volvo. Er bereitet den Weg für viele neue und aufregende Modelle in den kommenden Jahren!“ Ziel bei allen: klare, unverwechselbare Formen, noch mehr Platz, weiter gesteigerte Sicherheit. Den Premiumanspruch sollen auch neue Bestwerte in Leistung und Verbrauch untermauern. Der künftige XC90 T8 Plug-in-Hybrid zeigt die Richtung: fünf Meter lang, sieben Sitze, 294 kW / 400 PS, 250 km/h und ein Normverbrauch von 2,7 Litern, entsprechend 64 Gramm CO2. Samuelsson verspricht nicht zu viel, wenn er damit eine neue Dimension für luxuriöse SUV-Modelle ankündigt. Der XC90 Hybrid, dessen Technik mit Elektromotor an der Hinterachse im V60 Plug-in bereits in Serie ist, kommt etwas später. Die Produktion der normalen Modelle läuft im Februar an, zu den deutschen Händlern kommen die ersten im Frühjahr. Bestellt werden kann ab 3. September im Internet. Hier wartet eine auf 1927 Exemplare (die Zahl steht für das Gründungsjahr von Volvo) begrenzte „First Edition“ auf Order, voll ausgestattet inklusive Luftfederung, Voll-LED-Scheinwerfern und einem ganzen Arsenal elektronischer Helfer. Der Preis beträgt stolze 90 200 Euro, womit die Erstausgabe des neuen Volvo doppelt so teuer ist wie der bisherige und sich locker im Bereich eines GL von Mercedes-Benz bewegt. Der normale XC90 startet mit dem D4 Kinetic (140 kW / 190 PS) ab 49 400 Euro. Der neue Gelände-Riese tritt noch statiöser auf als der bisherige: 4,95 Meter lang und damit 14 Zentimeter länger, üppige 2,01 Meter breit (mit Spiegeln sogar 2,14 m), nicht minder üppige 1,78 Meter hoch. Die üppigen Maße erlauben sieben Sitze. Die Einzelsitze in der zweiten Reihe lassen sich verschieben, in der Mitte aber hockt ein erwachsener Mitfahrer auf dem breiten Kardantunnel und weiß nicht recht, wohin mit seinen Füßen.
Das Innere ist zumindest in den höheren Ausstattungsvarianten nobel eingerichtet mit Leder, viel Holz, mit Belüftung und Massage für Fahrer und Beifahrer. Das Armaturenbrett besteht aus zwei Bildschirmen. Vor dem Fahrer zeigt er Tacho und Drehzahlmesser wie üblich, dazu in der Mitte die Navi-Karte.
Im Antrieb macht Volvo wahr, was schon mehrfach angekündigt wurde: Es gibt nur mehr Vierzylindermotoren der brandneuen Baureihe Drive-E – als Benziner und Diesel mit jeweils zwei LiterN Hubraum. Erstere sind stets aufgeladene Direkteinspritzer – als T5 mit 140 kW / 190 sowie als T6 mit Turbo plus Kompressor und 236 kW / 320 PS. Letzterer verfügt über 400 Nm ab 2200 U/min, ermöglicht 230 km/h und die Standard-Beschleunigung von null auf Tempo 100 in 6,9 Sekunden. Als Verbrauch werden 7,7 l/100 km angegeben, was 179 Gramm CO2 entspricht. Der Diesel D4 bringt 140 kW /190 PS, der D5 165 kW / 225 PS und sogar 470 Nm. Die Fahrleistungen des D5 stehen dem starken Benziner kaum nach, als Normverbrauch werden 5,8 l angegeben (CO2: 152 g).
Der neue XC90 hat das Zeug, an die Erfolge von einst anzuknüpfen. Seine Beschränkung auf Vier-Zylinder-Motoren ist ökologisch vernünftig, sie bedeutet in den Fahrleistungen keine Nachteile. Märkte wie China, Russland oder die USA verlangen bisher Sechs- oder gar Achtzylinder, Volvo könnte sich hier mit seiner mutigen Entscheidung schwer tun. Bei uns trifft der XC90 auf den GL von Mercedes-Benz, den BMW X5, auf den Porsche Cayenne, den VW Touareg, die entsprechenden Modelle von Land Rover und Lexus, auf den 2015 anstehenden neuen Audi Q7. 4300 Exemplare von ihm will Volvo im nächsten Jahr bei uns verkaufen. Das Ziel mutet ambitioniert an, nachdem in diesem Jahr vom bisherigen Modell nur etwa 1100 Stück abgesetzt werden. Deutschland-Chef Thomas Bauch indes gibt sich optimistisch: Das geplante Volumen entspricht nur gut fünf Prozent der Gesamtzahl von großen SUV-Modellen. Die Rechnung könnte also aufgehen. (ampnet/fer)
|