Bis 2018 will Volvo die gesamte Personenwagen-Palette erneuern und die Produktion auf 800'000 Einheiten im Jahr verdoppeln. Dazu bildet "SPA" den Grundpfeiler des Transformations- und Wachstumsplans der Volvo Car Group, der Investitionen in Höhe von 11 Mrd. US-Dollar vorsieht.
Begonnen haben die Schweden mit dem ab 66'800 Fr. erhältlichen XC90 den Auftakt der Neuerscheinungen. Nächstes Jahr folgen die Limousine S90 sowie der zugehörige Kombi V90.
Vom XC90 hat Volvo mittlerweile weltweit über 60'000 Vorbestellungen vorliegen. Diese Zahl übertrifft die Verkaufsprognose des Unternehmens deutlich, die für dieses Jahr bei 50'000 Einheiten lag.
Der neue XC90 feiert somit einen gelungenen Auftritt. Das neue Design gefällt auf Anhieb, die LED-Tagfahrleuchten sollen dazu an Thors Hammer erinnern. Üppiger als beim Vorgänger fallen die Masse mit 4,95 Meter Länge (plus 14 Zentimeter), 2,01 Meter Breite und 1,78 Meter Höhe aus.
Dies erlaubt eine Konfiguration mit sieben Sitze (Aufpreis 1700 Fr.). Die Einzelsitze in der zweiten Reihe lassen sich verschieben, die dritte Reihe bietet auch Erwachsenen ausreichend Platz. Hinter der dritten Sitzreihe bleibt Platz für 314 Liter Gepäck, maximal lässt sich der Laderaum auf 1898 Liter erweitern.
Wie bei Volvo gewohnt geht es im Interieur hochwertig und luxuriös zu. Das ergonomische Armaturenbrett verfügt über zwei Bildschirme. Vor dem Fahrer sind Tacho und Drehzahlmesser angeordnet, über den grossen Touchscreen in der Mitte wird fast alles bedient. Die Sitze sind auf langen Strecken bequem und verwöhnen Fahrer und Beifahrer mit Belüftung und Massage.
Spätestens 2020 soll niemand mehr bei einem Unfall in einem Volvo ernsthaft verletzt werden oder ums Leben kommen. Dazu setzt der XC90 Massstäbe: Bei den elektronischen Vorsorgemassnahmen bremst "City Safety" automatisch bei Kollosionsgefahr mit Fussgängern und Radfahrern. Bei Stop and Go stoppt und beschleunigt das Auto automatisch. Die Run-off-Road-Protection zieht die Gurte fest, sollte der Wagen von der Strasse abkommen, weil der Fahrer unaufmerksam ist oder trotz Müdigkeitswarner einschläft. Der Kreuzungs-Assistent soll verhindern, dass der Wagen beim Linksabbiegen in den Gegenverkehr gerät. Auch bei einem Aufprall aufs Heck werden die Passagiere in eine sichere Position gezogen.
Im Antrieb macht Volvo wahr, was schon seit längerem angekündigt wurde: Es gibt nur noch Vierzylindermotoren – als Benziner und Diesel mit jeweils zwei Liter Hubraum. Einschränkungen im Fahrbetrieb sind deswegen nicht spürbar.
Zur Wahl stehen fünf Motorisierungen, darunter auch der T8 Twin Engine genannte Plug-in-Hybrid. Er verbindet einen 320 PS starken Benziner an der Vorderachse mit einem 80 PS starken Elektromotor an der Hinterachse. Das bedeutet einen Normdurchschnittsverbrauch von 2,7 Litern je 100 Kilometer.
Nicht ganz so sparsam, aber nicht minder attrativ fällt die Motorisierung D5 unseres Testwagens aus. Als Normverbrauch werden hierzu 5,8 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Die wohl begehrteste XC90-Variante glänzt im Alltag mit leisem Motorlauf und starkem Antritt. Der Selbstzünder verfügt über maximal 225 PS und stemmt 470 Nm zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen auf die Kurbelwelle. Dies ermöglicht eine Spitze 220 km/h und die Standard-Beschleunigung von null auf Tempo 100 erfolgt in 7,8 Sekunden.
Die Fahrleistungen sind somit mehr als ausreichend, besonders gefällig dazu der Dynamic-Modus mit spontaneren Ansprechen von Motor und Acht-Gang-Automatik sowie direktem Lenkverhalten. Wird der XC90 jedoch so agil mit einem Hauch Sportlichkeit bewegt, muss mit einem Verbrauch von acht bis neun Litern gerechnet werden.
Fazit: Im Volvo XC90 ist wirklich nur Premium drin! So sind die Schweden bestens gerüstet um gegen die Wettbewerber vom Schlage eines Audi Q7, BMW X5, Lexus RX, Range Rover Sport, Porsche Cayenne oder VW Touareg anzutreten. Ökologisch vernünftig dazu, die Beschränkung auf vier Zylinder und zwei Liter Hubraum. atn/war
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