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Um es gleich vorweg zu nehmen - der V60 D6 Twin Engine bietet Antrieb an allen vier Rädern und die Fahrleistungen beim ersten Serienauto mit einem Plug-in-Diesel-Hybridantrieb sind überraschend sportiv.

So zeigt der an der Steckdose aufladbare Kombi (Leergewicht: 2048 Kilogramm), der durchschnittlich nur 1,8 Liter Diesel je 100 Kilometer verbraucht, dass sich Sportlichkeit und umweltfreundliche Antriebstechnik nicht ausschliessen.

Wie beim D5 treiben 220 PS aus dem 2,4-Liter-Fünfzylinder die Vorderachse an. Dazu kommen 68 PS aus dem Elektrostrang für die Hinterachse. Beide zusammen generieren ein maximales Drehmoment von stolzen 640 Newtonmetern und sorgen so für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur sechs Sekunden sowie eine Spitze von 230 km/h.

Bei so viel Dynamik hat der Normverbrauch mit der Realität im Alltag wenig zu tun - schon gar nicht wenn man 100 Kilometer am Stück fährt. Die rein elektrische Reichweite bei Pendlerfahrten liegt theoretisch bei bis zu 50 Kilometern und für den Rest auf 100 Kilometer sollten noch 1,8 Litern Diesel genügen. So gerechnet müsste der potente Dieselmotor mit maximal 440 Nm Drehmoment nur 3,6 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen - das ist schon etwas zu euphorisch.

Im unserem Testbetrieb flossen rund fünf bis sechs Liter durch die Einspritzdüsen und die rein elektrische Reichweite lag bei rund 30 Kilometern je nach Temperatur. Kürzer wird es, wer die Sechs-Stufen-Geartronic in den manuellen Modus wechselt, denn dann wechselt automatisch das Antriebssystem auf fossilen Kraftstoff.

Dennoch, wer regelmässig die Batterien lädt und nur kürzere Strecken zurücklegt, kann wochen- oder monatelang herumfahren, ohne auch nur einen Tropfen Diesel zu verbrauchen. Das komfortable dabei, gerade im Elektromodus zeigt sich der V60 als ein wunderbar geschmeidiger Reisebegleiter - extrem leise und völlig vibrationsfrei.

Muss die Batterie wieder geladen werden, so dauert das Anschliessen keine Minute. Vorne links am V60 befindet sich die Stromladebuchse, über die der Lithium-Ionen-Akku geladen werden kann. Das mitgelieferte Netzkabel erlaubt zu Hause eine Aufladung mit 8 Ampere. Deutlich schneller geht das Nachladen mit 4,5 Stunden an einer 10 Ampere-Steckdose und nur 3,5 Stunden sind es mit einer 16 Ampere Installation.

Als besonders positiv ist nicht nur das Zusammenspiel der beiden Motoren zu werten. Volvo stellt dabei die Energieflüssen wie folgt dar. Links neben dem zentralen Rundinstrument ist die Anzeige für den Ladezustand der Batterie und rechts für das Wechselspiel zwischen Elektro- und Dieselantrieb.

Bei letzterem ist im unteren Bereich ein Blitz als Symbol für den E-Betrieb, im oberen Bereich kennzeichnet ein Öl-Tropfen den Bereich für den Dieselmotor. Zwischen beiden pendelt ein roter Zeiger. So gerüstet behält man gut den Überblick und steuert das Gaspedal deutlich sensibler.

Als weiteres lassen sich in der unteren Mittelkonsole drei gewünschte Betriebsarten wählen:

- Pure sorgt für reinen und bis zu 120 km/h möglichen Elektrobetrieb,

- Hybrid aktiviert das bestmögliche Wechselspiel beider Motoren

- Power aktiviert vor allem Leistung beider Antriebe

Praktisch bei widrigen Strassenverhältnissen, den Allradbetrieb stellt Volvo über den E-Motor an der Hinterachse sicher. Er funktioniert bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h.

Fazit: Der Volvo V60-Plug-in-Hybrid ist vollgestopft mit feinster Antriebstechnik und ist im Alltag ein mehr als attraktiver Allrounder. Einzig kleiner Nachteil dieses vielseitigen Lademeister ist sein Kofferraum. Durch die Batterien schrumpft sein Volumen von 430 Liter auf 310 Liter. atn/war