Fahrer eines Golf verfügen über eine erstaunlich hohe Loyalität, über 60 Prozent entscheiden sich wieder für ihn. Sie schätzen vor allem seine Robustheit, Wertbeständigkeit, das wendige Fahrverhalten, den geringen Verbrauch und das klassenloses Image. Die 7. Generation setzt deshalb ab dem 10. November konsequent fort, was vor vielen Jahren und inzwischen mehr als 29 Millionen verkauften Autos erfolgreich begann.
Dazu gehört ebenfalls die Einsicht, dass ein Golf bereits äußerlich seine Herkunft nicht verleugnen darf. Obwohl eigentlich jedes Teil neu ist, gelang dies beim siebten Anlauf erneut eindrucksvoll. Der Neue (ab 16.975 Euro) ist etwas flacher als bisher, wirkt so ein Stück dynamischer, dennoch signalisiert er klar und deutlich sichtbar: „Ich bin ein echter Golf!“ „Die 7. Generation verkörpert das Beste von Volkswagen – von Qualität und mutigen Ideen bis zur Substanz ins kleinste Detail hinein“, so VW-Chef Dr. Martin Winterkorn sichtlich stolz bei der Weltpremiere in Berlin. Der Neue ist 4,26 Meter lang, das sind 5,6 Zentimeter mehr als beim aktuellen Golf VI. Für die Passagiere auf der Rückbank bedeutet das mehr Beinfreiheit, für den Kofferraum mehr Volumen (jetzt 380 Liter), dank niedrigerer Ladekante ist der besser zu füllen.
Eine der großen Stärken des Golf war schon immer das Motorenangebot. Beim Neuen heißen die drei Zauberworte Direkteinspritzung, Turboaufladung und Downsizing. Alle finden sich zum Marktstart in vier komplett neuen Triebwerken wieder – je zwei Benziner (85, 140 PS) und Diesel (105, 150 PS). Bereits der Basis-Benziner glänzt mit einem vergleichbaren Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter auf 100 Kilometer (113 g/km CO2). Der Basis-Diesel geht noch knausriger mit Kraftstoff um, ihm reichen 3,8 Liter (99 g/km CO2). Das packte beim Vorgänger einzig der Golf BlueMotion. Diese Variante wird es auch beim Nachfolger geben – mit 3,2 Liter Dieseldurst auf 100 Kilometer und Mini-CO2-Ausstoß (85 g/km). Weitere Öko-Golf kommen als Erdgas-, Hybrid- und Elektro-Varianten, jedoch nicht vor 2013. Ein sportlicher Diesel mit bis zu 180 PS sowie weitere Benziner bis hinauf zum über 200 PS starken GTI sind ebenfalls in der Erprobung.
Die neue Generation tritt innen mit dem Ambiente höherer Modellreihen auf, setzt damit bei den Kompakten ein deutliches Zeichen hin zu mehr „Premium“. Alles ist betont hochwertig und mit viel Liebe zum Detail ausgeführt. Das Platzangebot überzeugt, man sitzt sogar im Fond gut, genügend Kopffreiheit inklusive. Bei der Geräuschdämmung läutet der Wagen ebenfalls neue Zeiten ein. Trotz reichlich Einsatz von Kunststoff wirkt das gewählte Material nobel, das Cockpit überzeugt durch tadellose Übersichtlichkeit und Funktionalität, die Serienausstattung ist trotz gleicher Preise wie beim Vorgänger üppiger als bisher – eine kleine Sensation. Sieben Airbags sind in der Basis- Ausstattungslinie Trendline immer mit an Bord (inkl. Fahrer-Knieairbag), elektronische Parkbremse, beheizbare Außenspiegel und Stopp-Start-System mit Bremsenergie-Rückgewinnung ebenso. Ein Radio gehört allerdings nicht dazu. Trotz mehr Ausstattung steigt das Gewicht (wie bei vielen anderen) nicht an, ganz im Gegenteil, satte 100 Kilo wurden abgespeckt. Das ist gut für den Verbrauch, der je nach Motor und Getriebe um bis zu 23 Prozent sank. Beeindruckend die Zahl der lieferbaren Assistenzsysteme – von Abstandsregeltempomat, Spurhalteassistent (+ 505 Euro), Verkehrszeichenerkennung (+ 320 Euro) und City-Notbremsfunktion bis hin zur Einparkautomatik „Park Assist“ (+ 750 Euro), die den Wagen selbst in kleinste Lücken fährt.
Fazit: Auch der neue Golf bleibt das, was er immer war – ein klassenloses Auto mit hochwertiger Technik und tadelloser Praxisnähe. Dazu kommt jetzt noch deutlich mehr Oberklasse-Solidität und Sparsamkeit in Serie. Kompliment Herr Dr. Winterkorn, eine erstklassige Arbeit. mcn/stahn
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