Jede der sieben Golf-Generationen schrieb Geschichte.
Golf I (1974 bis 1983): „Alles begann 1974 mit einer Revolution“, skizziert Klaus Bischoff, Chefdesigner der Marke Volkswagen: „Der Schritt vom Käfer zum Golf war revolutionär. Mit der Umstellung vom luftgekühlten Heckmotor auf den wassergekühlten Frontmotor und vom Heck- auf den Frontantrieb entstand ein neues Fahrzeuglayout. Gestalterisch wechselten die Volkswagen Designer – dank des legendären Entwurfs von Giorgio Giugiaro – von einer runden in eine eckige Formensprache.“
Golf II (1983 bis 1991): Er war der Golf, mit dem Volkswagen Technologien wie den geregelten Katalysator (1984), das ABS (1986) und den Allradantrieb (1986) auf den Weg brachte. Darüber avancierte die Baureihe mit dieser Generation endgültig zur Ikone: „Einer der wichtigsten Momente in der Geschichte des Golf war damals die Entscheidung der Vorstände“, so Marc Lichte, leitender Volkswagen Exterieur Designer, „das Design des Golf I weiterzuentwickeln und auf der Basis seiner optischen DNA den Golf II zu konzipieren. Damit fing alles an, damit schuf Volkswagen die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung der Baureihe.“
Golf III (1991 bis 1997): Mit der dritten Generation leitete Volkswagen 1991 eine neue Ära der Sicherheit ein. Zum einen war der Golf III der erste Typ der Baureihe, den es ab 1992 mit Frontairbags gab; zum anderen aber führten große Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass sich die Crasheigenschaften weiter verbesserten. In diesem Golf kam zudem der erste TDI-Motor der Baureihe zum Einsatz (1993).
Golf IV (1997 bis 2003): Unter der Regie des damaligen Designchefs (Konzern) Hartmut Warkuß kristallisierte sich jenes präzise Design heraus, das die Weichen für den Aufbruch in die Volkswagen Zukunft stellte. Heute gilt der Golf IV unter Experten als Stilikone und wegweisend für die Baureihe. Doch dieser Golf war mit Technologien wie dem ESC (1998) oder dem Doppelkupplungsgetriebe (2002) auch konstruktiv wegweisend.
Golf V (2003 bis 2008): Er war der Golf, dessen Komfort, Dynamik und vor allem Qualität manch einen Wettbewerber der höheren Mittelklasse hinter sich ließ. Ein Wert, der die Stabilität der per Laser geschweißten Karosserie untermauerte, waren die 2003 beim Debüt des Golf V ausgewiesenen 35 Prozent Plus in der Torsionssteifigkeit. Der erste Golf Blue¬Motion (4,5 l/100 km) entstand 2007 ebenfalls auf der Basis des Golf V.
Golf VI (2008 bis 2012): Die erneut per Laser geschweißte Karosserie war derart sicher, dass sie mit Bravour die maximalen fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest erzielte. Der Siegeszug der TSI-Motoren (Hightech-Benziner) und die Umstellung der Turbodiesel (TDI) auf das Common-Rail-System sorgten für mehr Dynamik und weniger Verbrauch. Spitzenreiter im positiven Sinne war hier der zweite Golf BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur noch 3,8 l/100 km.
Golf VII (seit 2012): Das Gewicht des siebten Golf wurde um bis zu 100 kg gesenkt und so die viel zitierte Gewichtsspirale umgedreht. Je nach Motor konnte der Verbrauch gegenüber dem Vorgänger um mehr als 23 Prozent reduziert werden. Spitzenreiter dieser Bewegung ist der nun auch als 30-millionstes Exemplar produzierte Golf TDI BlueMotion mit einem Durchschnittsverbrauch von nur 3,2 l/100km. Mit Sicherheit wird der Golf VII zudem als jenes Kompaktmodell in die Geschichte eingehen, in dem eine ganze Armada neuer Assistenzsysteme debütierte. Es sind Systeme wie der proaktive Insassenschutz und die Multikollisionsbremse – Technologien, die zuvor eher in der Ober- als Kompaktklasse zu finden waren. Und das ist erneut eine Demokratisierung des Fortschritts.
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