Die Cross-Varianten haben bei Volkswagen Tradition. Nach Polo, Golf, Touran und Caddy darf nun auch der Kleinste ran. Am wenigsten offensichtlich ist das so genannte Schlechtwege-Fahrwerk, mit dem der Up zwar noch lange nicht zum Offroader wird, aber anderthalb Zentimeter mehr Bodenfreiheit können im Zweifelsfall auch nicht schaden. Vor allem aber macht der Mini aus Wolfsburg als Cross-Up eine hübschere Figur. Da gibt es schwarze Kunststoffaufsätze in den Radhäusern, auf dem Schweller und an den Türen, einen angedeuteten Unterfahrschutz sowie silberfarbene und leicht abgeänderte Stoßfängereinsätze, die vorne beispielsweise etwas mehr vom Kühlergrill freigeben. Die Spiegelkappen sind ebenfalls silbern abgesetzt, und auf dem Dach fällt die serienmäßige Reling auf. Den pfiffigen Auftritt runden 16-Zoll-Leichtmetall-Felgen und die Nebelscheinwerfer ab. Dazu gibt es im Innenraum unter anderem Chromeinfassungen, Lenkrad und Schaltknauf in Leder sowie speziell designte Sitze und Fußmatten mit Ziernaht.
Den Cross-Up gibt es nur als Viertürer und mit dem stärkeren der beiden 1,0-Liter-Dreizylinder. Es darf früh zwar geschaltet werden – die Schaltempfehlung leuchtet meist bei 2000 Touren auf – aber im Bemühen um Kraftstoffeffizienz sind die Getriebestufen lang übersetzt. Wir kamen auf einen Durchschnittsverbrauch von um die sechs Liter pro 100 Kilometer, wobei uns der Bordcomputer bei Vollgas 9,3 Liter meldete. In Verbindung mit dem kleinen Hubraum und den drei Zylindern kommt der Up aber nicht wirklich aus dem Quark und versprüht erst bei 3000 U/min einen Hauch Temperament. Ab 3500 Umdrehungen wird der kleine VW dann etwas brummiger, obwohl er grundsätzlich gut gedämmt ist und auch bei Höchstgeschwindigkeit der Wind nicht selten den Dreizylinder übertönt. Apropos Höchstgeschwindigkeit: Den Winterreifenaufkleber in unserem Testfahrzeug mit der 190 haben wir als kleinen Scherz zur Kenntnis genommen. Bei 170 auf dem Tacho ist spätestens Schluss. Bis die erreicht sind, müht sich der Up mit seinen 75 PS im fünften Gang auf der Autobahn zudem ein wenig ab. Dafür lassen sich andererseits im letzten Gang auch 50 km/h in der Stadt realisieren.
Trotz der konzeptionsbedingten Dynamikschwächen weiß der Up dennoch zu gefallen. Die Lenkung spricht aus der Mittellage spontan an. Die Schaltung ist leichtgängig und präzise, da knackt und knarzt nichts. Das Schlechtwegefahrwerk sorgt für eine recht weiche Federung, die nur auf kurzen Huckeln zu Härte neigt. Das portable Navigationssystem „Maps + More“ ist nicht nur wegen der Routenführung eine Empfehlung wert. Es bietet für bescheidene 390 Euro neben Bluetooth für zwei Telefone, Sprachsteuerung, Verkehrszeichenerkennung über das gespeicherte Kartenmaterial und Audio-Anschlussoptionen verschiedene pfiffige Abrufmöglichkeiten. So lassen sich im 12,7-Zentimeter-Touchscreen-Display noch einmal auf einen Blick eine Übersicht über Durchschnittstempo und -verbrauch, Reichweite, zurückgelegte Strecke, Fahrtdauer und aktuellen Verbrauch anzeigen. Dies lässt sich zum einen ab Start, zum anderen auch für eine längere Nutzungsdauer abrufen. Daneben besteht die Möglichkeit, sich die „Think Blue“-Anzeige auf den Schirm zu holen, die über die Effizienz der Fahrweise Auskunft gibt und diese mit maximal 100 Punkten bewertet.
Innen geht es ausreichend geräumig zu. In die vorderen Seitentaschen der Türen passen sogar zwei Halb-Liter-Flaschen. Die Sitze mit ihren integrierten Kopfstützen könnten etwas dicker gepolstert sein.
Dass ein Fahrzeug aus dem A-Segment bei einem Preis von 13 950 Euro aber noch nicht einmal eine Klimaanlage, geschweige denn ein Radio mitbringt, ist schon ein starkes Stück. Macht im Paket noch einmal 905 Euro oben drauf bzw. mindestens 360 Euro für das Radio. (ampnet/jri)
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