Der ID.3 ist ein Auto, das in die Geschichte eingeht - zumindest in die von Volkswagen. Denn zum ersten Mal hat der Autobauer aus Wolfsburg ein rein elektrisches Modell im Programm.
Der ID.3 bildet den Startpunkt eines wahren E-Modell-Feuerwerks. Bereits der ID.4, eine SUV-Variante, hat erst kürzlich seine Schweizer Markteinführung gefeiert. Vier weitere ID.-Modelle vom Kombi bis Kleinbus werden bis Ende 2023 folgen. Volkswagen ist mit dieser Produkteoffensive bestens auf die weiter stark wachsende Nachfrage nach Elektromodellen gerüstet.
Von den konventionell angetriebenen Modellen gut unterscheidbar, macht auch der 4,26 Meter lange ID.3 mit seinen eleganten Proportionen ordentlich was her. Modern und richtungweisend fallen auf den ersten Blick die windschlüpfig (Luftwiderstandsbeiwert: 0,27) runden Form mit einer sanft ansteigenden Front mit LED-Scheinwerfern auf.
Der erste Eindruck nach dem Einsteigen ist wie in jedem Volkswagen gewohnt positiv. Hat man erst einmal auf den gut konturierten Sitzen Platz genommen, so geniesst man Materialien, die von solider Handwerkskunst zeugen.
Vor der weit vorne liegenden Windschutzscheibe blickt der Fahrer neben dem Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion auf zwei weitere Displays. Oberhalb des Lenkrads sind alle wichtigen Informationen - vom Tacho über Akku-Stand bis hin zu Navigations-Hinweisen - im Blickfeld des Fahrers und ein zweites dient für die Fahrzeugbedienung in der Mitte der Konsole als stehender Bildschirm.
Überhaupt, das Steuern der vielen Einstellungen für Technik, Ambiente und Infotainment gerät absolut einfach und intuitiv. Auch das Raumangebot kann in dieser Klasse durchwegs punkten, gefühlt geniesst man das Platzangebot einer höheren Klasse und auch das Kofferraumvolumen mit 385 Litern reicht fürs Alltags- und Freizeitleben vollkommen aus.
Zum Antrieb: Im VW ID.3 kommt ein Elektromotor mit 150 kW/204 PS zum Einsatz, der die Hinterräder mit maximal 310 Nm Drehmoment antreibt. Gerade letzteres bietet im knapp über 1,8 Tonnen schweren VW ein gutes Beschleunigungs-Erlebnis und Überholmanöver werden in wenigen Wimpernschlägen absolviert. In Zahlen: 7,3 Sekunden dauert der Spurt von null auf 100 km/h, bei 160 km/h wird der Vortrieb elektronisch abgeregelt.
Als Energiespeicher verfügt der ID.3 - im Werk Zwickau gefertigt - als Version Pro Performance (ab 37'600 Franken) über eine 58-kWh-Batterie mit 385 Kilogramm Gewicht.
Einmal aufgeladen, liegt der Aktionsradius (Energieverbrauch: 14,5 kWh) laut Hersteller bei bis zu 424 Kilometer. Angesichts des gebotenen Fahrspass die der VW auf kurvenreichen Landstrassen bereitet, stellt sich allerdings die Frage, ob die Realität diesen Aktionsradius bestätigt oder widerlegt?
In unserem Testbetrieb stellten wir fest, dass je nach Fahrstil mit voller Akku-Ladung rund 350 bis 370 Kilometer drin sind. Das reicht im Alltag. Mehr ist in den wenigsten Fällen notwendig, liegt doch die pro Tag zurückgelegte Strecke in der Schweiz im Durchschnitt bei gerade einmal 40 Kilometern.
Natürlich ist auch die Lademöglichkeit ein zentrales Thema. In 35 Minuten kann per Schnellladung die Batterie (8-Jahres-Garantie bis 160'000 Kilometer Laufleistung) bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen werden.
Einmal in Fahrt macht sich die Geschwindigkeit im VW ID.3 kaum bemerkbar, Überholmanöver werden souverän erledigt. Man fühlt sich sofort wohl, das Fahrwerk ist genauso überzeugend wie die Antriebseinheit. In der City bietet der kleine Wendekreis von gerade einmal 10,2 Metern viel Komfort.
Auch verfügen alle Modelle die automatische Distanzregelung ACC, das Komfort- und Infotainment-Paket mit Navigationssystem für reichweitenoptimiertes Navigieren an Bord sowie Komforttelefonie mit induktivem Laden.
Willkommen in der automobilen Zukunft!
Mit dem neuen ID.3 macht Volkswagen den ersten Schritt hin zur sauberen Mobilität. Er fährt nicht nur den Verbrennern aus eigenem Hause davon, sondern auch der Konkurrenz. atn/war
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