Den jüngsten Toyota RAV4 gibt es nur noch als Fünftürer, und seine Motorisierung beginnt mit dem 4-Zylinder-Benziner heute da, wo sein Vorgänger aufhörte, mit zwei Litern Hubraum, variabler Ventiltechnik (VVT-i) und 152 PS und einem maximalen Drehmoment von 194 Nm, was für eine Beschleunigung von 10,6 Sekunden auf 100 km/h und eine Spitze von 185 km/h bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 8,6 Litern auf 100 Kilometer reichen soll. Spitzenmotorisierung ist der 2.2 D-Cat, ein Dieselmotor mit 400 Nm Drehmoment und 177 PS, einem Durchschnittsverbrauch von sieben Litern, einer Beschleunigung von 9,3 Sekunden auf 100 km/h und einer Spitze von 200 km/h. Sein D-Kat hält nicht nur den Feinstaub zurück, sondern reduziert auch den Stickoxidgehalt des Abgases so weit, dass Toyota ihn unwidersprochen einen der saubersten Diesel im Markt nennen darf. Der Feinstaub-Filter fehlt zur Zeit noch dem schwächeren 2,2-Liter- D-4D-Motor mit 138 PS. Der soll nachgereicht werden, allerdings nur in der Serienausstattung. Mit diesem Motor erreicht der RAV4 180 km/h und die 100 km/h in 10,5 Sekunden. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 6,6 Litern liegen. Den Löwenanteil soll mit 60 Prozent der D-Cat bringen. Für den muss man dann aber auch schon tiefer in die Tasche greifen. In der nahezu komplett ausgestatteten Version RAV4 Executive sind 33'800 Euro fällig. Wenn man die besondere Metallic-Lackierung, das elektrische Schiebe-und Ausstelldach sowie die DVD-Navigation einschliesslich Rückfahrkamera auch noch nach Hause fahren will, sind es laut Auto-Reporter knapp über 38'000 Euro. Auch die Basisversion imponiert schon mit einer umfangreichen Ausstattung bis hin zur Klimaanlage und steht so ebenfalls für den Anspruch von Toyota, mit dem neuen RAV4 nicht nur mithalten, sondern eine neuen Messlatte in dieser Klasse aufgelegt zu haben. Sogar den BMW X3 haben die Japaner im Visier. Dieser Anspruch, nun in diesem Marktsegment auch als Premium gesehen zu werden, vermittelt der Neue innen nicht nur durch Gestaltung, Materialien und Verarbeitungsqualität, sondern auch mit seinem Äusseren. Gewachsen ist er ausserdem, in der Länge um 13 cm auf 4,40 m, in der Breite um 7 cm, in der Höhe um 5 mm und beim Radstand um 7 cm. Das kommt den Passagieren und dem Laderaum zugute, der gleich um ein Viertel zunahm und dank seiner voll versenkbaren Rücksitze jetzt bis zu 1752 Liter im Fassungsvermögen variiert werden kann. Toyota gelang mit dem RAV4 eine vorbildliche Verbindung zwischen Limousine und Kombi mit der Variabilität eines Multi Purpose Vehicles (MPV). Beim Fahren hat man allerdings nie den Eindruck, ein nur nützliches Auto zu bewegen. Sein aufwändiges Fahrwerk mit viel Regelelektronik für komfortables, präzises und sicheres Fahren bewährt sich auf guten und schlechten Strassen. Dennoch verleugnet er seine Gene als Geländewagen nicht. Die Elektronik schafft auch im Gelände das richtige Mass an Kraft an das richtige Rad. Aber eigentlich ist der RAV4 zu schön für einen Gewaltakt in Schlamm und Dreck. Gut zu wissen, dass er das kann, aber seine Fahrer werden seine Straßeneigenschaften mehr schätzen als seine Fähigkeiten im Gelände. Schliesslich werden sich mit dem Verschwinden des jungenhaften Charakters inzwischen auch andere Käufer als 1994 für den RAV4 entscheiden, ältere Knaben eben, die es geniessen, dass nicht nur sie selbst erwachsen sind, sondern auch ihr Auto den Kinderschuhen entwachsen ist.
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