Speziell für die Europa-Version ist den Toyota-Ingenieuren allerdings auch der Spagat gelungen, dem Land Cruiser ein nahezu Pkw-ähnliches Fahrverhalten zu verpassen, ohne seine Vorteile als Arbeitstier zu schmälern. Für das aktuelle Modelljahr gab es jetzt erneuten Feinschliff: Den überarbeiteten 3,0-Liter D-4D Common Rail-Dieselmotor mit 173 PS bei einem maximalen Drehmoment von 410 Nm und eine neue Ausstattungsvariante "Sol" für die fünftürige Version. Entsprechend dem gegenwärtigen Trend ist sie einschliesslich DVD-Navigationssystem sehr umfangreich ausgestattet. Bleibt mit 45'830 Euro aber eben noch sehr deutlich unter der Top-Version Executive, die ab 56'422 Euro dann allerdings auch keine Wünsche mehr offen lässt. Der leistungsgesteigerte und nun mit einem Leichtmetall-Zylinderkopf versehene 3,0-Liter-Turbodiesel begnügt sich jetzt - je nachdem ob als Drei- oder Fünftürer, ob mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Fünfgang-Automatik ausgestattet - zwischen 8,9 und 9,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer, was angesichts des Eigengewichts von über zwei Tonnen schon beachtlich ist. Der Spurt auf 100 gelingt in 11,5 bzw. 11,2 (Automatik-Version) Sekunden und die Spitze beträgt 175 km/h. Darüber hinaus konnten der CO2-Ausstoss auf 305 Gramm gesenkt werden. Für besonders komfortbewusste Allrad-Anhänger steht zudem nach wie vor der ebenfalls optimierte 4,0-Liter-V6-Benziner mit 249 PS zur Verfügung. Sein maximales Drehmoment beträgt 380 Nm, von Null auf Hundert vergehen 9,1 Sekunden und die Spitze beträgt 180 km/h. Mit seinem semiaktiven Fahrwerk mit regelbarer Dämpfungscharakteristik TEMS, das die Dämpferkennung der Karosseriebewegung sowie der Strassenbeschaffenheit automatisch anpasst, an der Hinterachse mit einer Luftfederung inklusive variabler Niveau-Regulierung ausgestattet und zudem mit dem serienmässigen Stabilitätsprogramm sowie einer aktiven Antischlupfregelung vernetzt ist, lässt sich diese Top-Variante selbst auf kurvenreichen Landstrassen durchaus sportiv bewegen. Doch auch mit dem "Normal-Fahrwerk", das über Einzelrad-Aufhängung mit Doppelquerlenkern, Schraubenfedern und Stabilisator sowie Gasdruckstossdämpfern vorn und einer Mehrlenker-Aufhängung hinten ausgerüstet ist, lässt sich der Land Cruiser flott und sicher bewegen. Und im Gelände zeigt er nach wie vor, dass er viel mehr kann, als sich die meisten Fahrer zutrauen. Das trifft auch für den Pick up HiLux zu. Zumindest dann, wenn sein in den vier- und fünfsitzigen Versionen serienmässiger Allrad-Antrieb mit Geländeuntersetzung zugeschaltet ist und er dank ähnlich kurzer Überhänge, idealer Böschungswinkel und hoher Bodenfreiheit wie der Land Cruiser mühelos durch tiefen Matsch, Wasserdurchfahrten und auf steinigem Terrain seine Insassen sicher ans Ziel bringt. Auch der HiLux fing vor über 40 Jahren seine Karriere als Lastesel an, was er mit Zweiradantrieb und Einzelkabine mit zwei Sitzplätzen heute noch ist. Den Zeichen der Zeit, wo die Pick ups nicht nur in den USA, sondern auch verstärkt in Europa ebenfalls mehr und mehr als Freizeit-Gefährte eingesetzt werden, folgte Toyota erst recht spät. Doch heute gibt es neben der viersitzigen Extra Cab auch die Doppel-Kabine mit fünf Sitzplätzen und die - zeitgemäss - auch in einer Executive-Version. Darunter leidet zwar etwas die Ladefläche, die von 2,31 auf 1,52 Meter reduziert ist, aber immer noch genügend Platz für eine Motocross-Maschine oder andere Freizeitsport-Aktivitäten bietet. Gegenüber einigen Wettbewerbern hatte der HiLux in diesem Lifestyle-Bereich bislang jedoch einen Nachteil: Eine offensichtlich dazu gehörende starke Motorisierung. Die liefert nun Toyota mit dem optimierten 3,0-Liter-Turbodiesel aus dem LandCruiser, allerdings nur für den recht stolzen Preis ab 52'575 Euro.
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