Für den Ausflug mit der gesamten Familie bleibt hinter der dritten Sitzreihe jetzt auch Platz für den Picknickkorb. Denn der Kofferraum wuchs von 63 Litern auf 178 Liter. Maximal passen 1696 Liter Ladung in den Verso. Die Sitze der dritten Reihe lassen sich jetzt leichter auf- oder wegklappen. Für die beiden äusseren Sitze der mittleren Reihe sind Isofix-Befestigungen vorhanden. Den Innenraum nennt Toyota jetzt eine Lounge, um damit auszudrücken, dass er nicht nur gross ausfällt, sondern auch elegant gestaltet wurde. In der Tat bestechen Armaturentafel und Mittelkonsole mit sanft geschwungenen Formen. Die hohe Sitzposition erlaubt eine bessere Übersicht, wenn es auch einem germanischen Sitzriesen nicht gelingt das vordere Ende der Karosserie zu erkennen. Dafür geben einem grössere Dreiecksfenster hinter der flach ansteigenden A-Säule das Gefühl, mehr sehen zu können als beim Vorgänger. Vermisst haben wir die Möglichkeit, das Lenkrad nach vorn oder hinten verstellen zu können. So sitzt der grossgewachsene Germane mit zu gestreckten Armen hinter dem Leder-Multifunktionslenkrad. Dafür passt sonst alles: Der Schaltknüppel der Sechs-Gang-Schaltung, der aus einem Podest auf dem Mitteltunnel ragt, die Sicht auf die zwar in der Mitte der Armaturentafel angeordneten, aber dem Fahrer zugewandten Instrumente und die Bedienelemente. Auch am Sitzkomfort gibt es nichts auszusetzen. Gut gefallen hat uns auch das grosse Panoramadach, das den Innenraum licht wirken lässt und für die Hinterbänkler den Eindruck vermeidet, in einer Höhle zu reisen. Den Verso bietet Toyota mit zwei Benzinmotoren an, die mit jeweils ein Fünftel mehr Leistung bei zwölf Prozent weniger Verbrauch in den Papieren zur Verfügung stellen. Auch bei den Dieseln geht die Entwicklung in Richtung Verbrauchsminderung weiter. Auch sie sollen rund zwölf Prozent weniger verbrauchen. Darüber hinaus erreichen alle Motoren den hohen Standard der Euro5-Abgasnorm. Wir entschieden uns für den neuen Zwei-Liter-Vierzylinder-Diesel 2.0 D-4D. Der leistet 126 PS und entwickelt sein maximales Drehmoment von 310 Nm zwischen 1800 und 2400 Umdrehungen pro Minute. Das ist nicht übermässig viel für einen 1,5 Tonner, der rund 700 Kilogramm zuladen kann. Aber es reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,3 Sekunden – genau richtig für den Familienausflug oder den sparsamen Verso-Fahrer, der seinen Kraftstoffverbrauch im Blick hat. Nach EU-Norm braucht dieser Verso 5,6 Liter Diesel, entsprechend 146 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Unser Exemplar gab sich in der Praxis mit um die sieben Litern Diesel zufrieden, was für ein Auto dieser Grösse mit einer Höhe von 1,63 Metern und 17-Zoll-Rädern einen akzeptablen Wert darstellt. Mit dem Zwei-Liter-Diesel wird der Verso in seiner Klasse zu einem sanften Riesen. Beim Anfahren erlebt man nur einen Hauch von Anfahrschwäche, danach bewegt er sich sanft und gleichmässig durch die sechs Gänge, wobei niedertouriges – und damit verbrauchsfreundliches – Fahren ihm besonders entgegenkommt. Die Fahrgeräusche bleiben erfreulich niedrig, wenn man der Höchstgeschwindigkeit nicht zu nahe kommt. Dann wird’s trotz des relativ niedrigen Luftwiderstandsbeiwerts von knapp 0,3 laut. Am Geradeauslauf gibt es nichts zu meckern. Die elektrische Servolenkung arbeitet präzise, dürfte aber ruhig ein wenig direkter zufassen und ein bisschen mehr Strassenkontakt vermitteln. Die Federung hat Toyota auf die komfortable Seite hin abgestimmt. Dennoch hält sich das Wanken in Kurven in Grenzen. An Bord befindet sich das neueste Bosch-ESP, das bei Toyota auf den Namen DSC plus hört. Das greift in kritischen Situationen zunächst auf die elektrische Lenkung zurück, bevor der Bremseneingriff zum Zuge kommt. Der Toyota Verso erweist sich als vielseitiges Transport- und Reisevehikel mit allem Komfort und allen Sicherheitselementen, die man sich in dieser Klasse zwar erhofft, aber nicht überall auch erhält. (ar)
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