Mit einem komplett neuen Kühlergrill wirkt der Auris moderner, dynamischer, und auch die Korrekturen am Heck mit plakativen Schlussleuchten und verbreitertem Stoßfänger ergeben ein erheblich gefälligeres Aussehen. Noch stärker überarbeitet wurde der Innenraum, der jetzt durchaus Wohlfühl-Atmosphäre ausstrahlt. Hochwertigere, haptisch angenehme Kunststoffe haben das Hartplastik weitestgehend abgelöst, die Farbgebung ist freundlicher und die Instrumentierung klarer. Zudem wurden einige ergonomische Schnitzer eliminiert, sodass sich Schalter und Knöpfe einfacher als bislang bedienen lassen und auch die Nutzung der Handbremse keine Verrenkungen mehr nötig macht.
Für den Vortrieb sorgen fünf bereits im letzten Jahr erneuerte bzw. überabeitete Motoren. Basistriebwerk ist der aus dem Yaris bekannte 1,33-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 74 kW/101 PS und Start-Stopp-Automatik. Flotter unterwegs ist man mit dem 1,6-Liter-Ottomotor mit 97 kW/132 PS, der bei einem Drehmoment von 160 Newtonmetern schon für erheblich Schubkraft sorgt. Bei den Selbstzündern bildet der 1.4 D-4D mit 66 kW/90 PS die Basis. Mehr Fahrfreude kommt naturgemäß bei den 2.0-D-4D- und 2.2-D-CAT-Triebwerken (93 kW/126 PS bzw. 130 kW/177 PS) auf, wobei der Zweiliter-Selbstzünder eine gute Mischung aus Fahrleistung, Verbrauch (5,2 l/100 km) und Preis (ab 21.350 Euro) darstellt. Ergänzt wird die Motorenfamilie im Herbst durch eine Vollhybrid-Version, sodass der Auris dann das einzige Kompaktklasse-Modell ist, bei dem man zwischen Benzin-, Diesel- und Hybridantrieb wählen kann.
Überarbeitet und auf europäische Ansprüche abgestimmt wurde auch das Fahrwerk, das jetzt straffer ist, ohne an Komfort zu verlieren. In Verbindung mit einem präzise ausgelegten Sechsgang-Getriebe und einer nun besseren Straßenkontakt bietenden Lenkung erweist sich der Auris agiler und fahrdynamischer; flotte Kurvenfahrt wird geradezu herausgefordert, um die neuen Qualitäten einmal auszutesten. Übertreibt man es, greift das serienmäßige ESP rettend ein.
Angeboten wird der Auris in sechs verschiedenen Ausstattungsvarianten, wobei bereits in der Basisversion jetzt auch eine Klimaanlage serienmäßig ist. Darüber hinaus gibt es u.a. neben dem ESP sieben Airbags, ein CD-Radio, elektrische Servolenkung, ein in Neigung und Länge verstellbares Lenkrad, eine Schaltanzeige mit Gangwechselempfehlung, einen höhenverstellbaren Fahrersitz und elektrische Fensterheber vorn.
Eine recht üppige Ausstattung also, die allerdings – wie zuletzt häufig bei Toyota – auch ihren Preis hat. Die für die Basisversion mit 1,33-Liter-Motor geforderten 16.650 Euro liegen nämlich auf dem Niveau des Golf, der allerdings nicht so komplett ausgestattet ist. Und für das erwartete Volumenmodell „Life+“ sind mindestens 18.450 Euro an den Händler zu überweisen. Damit ist nicht gesagt, dass der neue Auris, bei dem zahlreiche Schwächen eliminiert oder zumindest abgemildert wurden, das Geld nicht wert ist. Aber Wettbewerber aus Japan oder Korea sind einfach preiswerter. (auto-reporter.net/Hans H. Grassmann)
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