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Donnerstag, 27. Mai 2010 Toyota Auris 2.0 D- 4D, Modell 2010: Mehrwert rundum

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Die Überarbeitung des Karosseriedesigns beschränkte sich bei der Frontpartie auf kleine Veränderungen an Kühlergrill, Stoßfängern, Motorhaube und Scheinwerfern, die den neuen Auris breiter und kraftvoller erscheinen lassen. Foto: B. Riedel/auto-reporterDie Überarbeitung des Karosseriedesigns beschränkte sich bei der Frontpartie auf kleine Veränderungen an Kühlergrill, Stoßfängern, Motorhaube und Scheinwerfern, die den neuen Auris breiter und kraftvoller erscheinen lassen. Foto: B. Riedel/auto-reporter

Das Bessere ist des Guten Feind. Diese Spruchweisheit – oft strapaziert – findet auch in Toyotas überarbeitetem Kompaktwagen Bestätigung. Vor drei Jahren trat der Auris das erste Mal an. Im Modelljahr 2010 präsentiert er sich nun noch überzeugender, erlebbar gediegener. Die Fahreigenschaften, bisher schon ein Sympathieträger, haben sich weiter verbessert. Nachhaltigen Eindruck hinterlässt der deutlich höhere Geräuschkomfort im Innenraum. Eigentlich erwartet man von einem direkteinspritzenden Selbstzünder in einem kompakten Auto keine so wohltuende Ruhe, wie sie in einem Auris 2.0 D-4D genossen werden kann. Das ist eine der angenehmsten Überraschungen für jeden, der weiß, dass er ja einen Diesel startet, und losfährt. Die Zurückhaltung beim Innenraumgeräusch hält auch im oberen Geschwindigkeitsbereich an. Das vergrößert das Fahrvergnügen. Windgeräusche machen sich kaum störend bemerkbar. Kurzum: Der Auris ist ein wohltuend leises Auto.

 

Komfort anderer Art vermittelt das Raumangebot. Als Vertreter der Kompaktklasse verdient der Auris das Prädikat „großzügig“. Man sitzt kommod, und ins ebene Gepäckabteil ragt nichts hinein, was an den Platzbedarf der Hinterachse erinnern könnte. Auffallend sind zahlreiche Detailverbesserungen bei der Innenausstattung. Sie genügen allesamt höheren Ansprüchen, indem sie auch mehr Wertigkeit ausstrahlen. Das trifft beispielsweise für die Soft-Touch-Oberflächen und das lederbezogene, unten abgeflachte und gut in der Hand liegende Lenkrad zu. Vom Lenkrad aus lassen sich das Audiosystem, der Bordcomputer und die Bluetooth-Freisprecheinrichtung steuern. Ein Blick zu den Sitzen lässt erkennen, dass nun auch deren Bezüge einen hochwertigeren Eindruck machen.

Allerdings kann die Verarbeitungspräzision an manchen Partien der Innenausstattung mit dem erhobenen Qualitätsanspruch des neuen Auris noch nicht überzeugend mithalten. Finden lassen sich Passungenauigkeiten etwa bei den Türverkleidungen oder auch bei den Griffen mit den schmückenden Blenden in „hellem Metallic-Finish“. Hier und da schimmert der „Unterbau“ durch, der eigentlich kaschiert werden sollte. Bei eher nur flüchtigem Hinsehen fallen unterschiedlich große Spaltmaße etwa an den linken und rechten Türen aber kaum auf.

Erhöhen kann Auris II seinen Punktestand im Wettbewerb mit den Positionen Fahrwerk und Lenkung; Federung und Dämpfung wurden neu abgestimmt, europäischer, wie es heißt. Die elektrische Servolenkung arbeitet geschwindigkeitsabhängig. Vermutlich hält es jeder für Werbung, wenn es Toyota hervorhebt, das Fahrverhalten des neuen Auris sei „geprägt von souveräner Stabilität, Zielgenauigkeit und herausragendem Fahrkomfort“. Wer mit diesem Auto nicht nur um drei Häuser fährt und stattdessen auf längeren Fahretappen ganz unterschiedlich beschaffene Straßen unter die Räder nimmt, stimmt dem vermeintlichen Werbeurteil vorbehaltlos zu. So stellt man sich angenehmes Fahren vor. Davon müssen selbst bei unebener Wegstrecke kaum Abstriche gemacht werden. Neuer Auris – neuer Maßstab. Selbstverständliche Zutaten: elektronische Bremskraftverteilung, Stabilitätsprogramm (VSC), Antriebsschlupfregelung (TRC).

Naheliegende Frage: Was vollbringt ein Auris-Diesel (Partikelfilter!) mit 126 PS Maximalleistung und einem Drehmoment von 310 Newtonmetern? – Beispielsweise entwickelt er die Tugend, auf der Autobahn selbst noch im höheren Geschwindigkeitsbereich spürbar kraftvoll zu beschleunigen. Es scheint, als müsse er sich nicht einmal sonderlich anstrengen, die Spitzengeschwindigkeit – laut Tacho 210 km/h – zu erreichen. Der 2.0 D-4D beschert ausgesprochen dynamischen Vortrieb. Das Sechsganggetriebe lässt sich über einen griffgünstig positionierten, gut in der Hand liegenden kurzen Schalthebel so leicht schalten, dass man davon gern Gebrauch macht. Das kräftige Drehmoment des Diesels schon ab 1.800 Kurbelwellenumdrehungen verlangt kein häufiges Schalten.

Tachometer und Drehzahlmesser und das integrierte Display des Bordcomputers vermitteln klare Auskunft. Während die Mittelkonsole – bis zwischen die Sitze reichend und dort in einer Armlehne (mit einer Ablage darunter) endend – alle üblichen Bedientasten bei den Ausstattungsvarianten Auris (Einstiegsmodell), Auris Life und Life+ übersichtlich zusammenfasst, geht es bei zusätzlicher Ausstattung auf dem Anzeigeplateau eng zu.

Der Auris 2.0 D-4D koste als Dreitürer – in der Ausstattung Life und Life+ zu haben – 21.350 bzw. 21.650 Euro, als Fünftürer kommen die Ausstattungen Club und Executive dazu. Deren Preise reichen von 22.100 bis 24.900 Euro. (auto-reporter.net/Wolfram Riedel)

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