Besser sieht es innen aus. Höherwertige Materialien, in Tubes sitzende Rundinstrumente und ein 4,2-Zoll-Farbdisplay dazwischen sorgen in Kombination mit dem neuen Sieben-Zoll-Touchscreen in der fast senkrechten Mittelkonsole fast schon für einen Hauch Sportwagenflair. Nur bei den Türfächern haben die Innenraumdesigner das Nachbessern vergessen. Hier trüben etwas unsaubere Kanten des Hartplastiks das Bild. Doch der Blick gehört ja ohnehin auf die Straße. Und hier geht es für den Auris-Fahrer künftig deutlich komfortabler zu. Geänderte Federn und neue Stoßdämpfer erhöhen die Wankstabilität und stecken auch kurze Stöße sehr gut weg. Die nachgebesserte Lenkung arbeitet präzise und spricht erfreulich schnell an, lässt es aber weiterhin an Feedback vermissen. Der Geräuschpegel im Innenraum wurde dank weiterer Dämmmaterialien auf ein sehr angenehmes Niveau gesenkt. Zugelegt hat der kompakte Japaner (natürlich) bei den Assistenzsystemen. Da ist in erster Linie der Kollisionswarner mit Notbremssystem zu nennen. Es deckt den Geschwindigkeitsbereich von zehn bis 80 km/h ab und leitet bis 30 km/h bei drohendem Zusammenstoß eine automatische Bremsung bis zum Stillstand ein. In den Regionen darüber wird das Fahrzeug gegebenenfalls um eben jene bis zu 30 km/h zusätzlich entschleunigt. Gleichzeitig wird die Bremsanlage auf maximale Leistung vorprogrammiert. Lob verdient die gute Darstellung des Spurhalteassistenten im Instrumentendisplay, der akustisch und optisch arbeitet. Die Verkehrszeichenerkennung arbeitet weitestgehend zufriedenstellend, widerspricht wegen ihrer Realerfassung aber hin und wieder den im Navigationssystem hinterlegten Daten. Darauf sollte man achten. Die größten Schritte haben sich unter der Motorhaube getan, wo auch eine der großen Stärken des Auris lauert. Alle Motoren erfüllen nun selbstverständlich die Euro-6-Norm. Der 1,33-Liter-Benziner und der 1,4-Liter-Diesel wurden entsprechend überarbeitet. Letzterer liefert sein maximales Drehmoment nun 400 Umdrehungen in der Minute früher und ist zu dem (nach EU-Norm) 0,4 Liter sparsamer auf 100 Kilometer geworden – spielt aber zumindest auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. Ohnehin greifen auch hierzulande fast die Hälfte der Auris-Käufer zum Hybrid. Dessen Kohlendioxidausstoß sinkt auf 79 Gramm pro Kilometer – und erreicht jetzt den Wert des kleineren Yaris Hybrid. Künftig wird es den Hybrid, der Toyota viele Neukunden beschert, nicht nur in den beiden oberen Ausstattungsstufen, sondern auch in der Version „Cool“ geben, dem eigentlichen Basismodell. Der noch darunter rangierende Auris ohne Zusatzbezeichnung dient eher als Lockvogel in der Preisliste, um den Wert dort unter 16 000 Euro zu drücken. Auf ihn, so rechnet die Deutschlandzentrale, entfallen ohnehin allenfalls ein Prozent der Verkäufe. Wie schon beim Avensis ersetzt ein 1,6-Liter-Turbodiesel von BMW den bisherigen Zweiliter. Im Auris wird die schwächere Leistungsstufe mit 82 kW / 112 PS angeboten, die mit 270 Newtonmetern ausreichend Druck aufbaut. Unsere Empfehlung ist allerdings ausnahmsweise ein Benziner. Der 85 kW / 116 PS starke Vierzylinder 1.2T ist eine Neuentwicklung von Toyota und löst im Sinne des Downsizings den 1,6-Liter ab. Er spricht spontan an, liefert bereits ab 1500 Umdrehungen in der Minute (U/min) spürbar Schub und entfaltet sein maximales Drehmoment bis zu 4000 U/min in der Minute. Er läuft deutlich kultivierter als der BMW-Diesel und sticht ihn in den Fahrleistungen leicht aus. Nur beim Durchzug zwischen 80 und 120 km/h hat der Benziner deutlich das Nachsehen. Der Normverbrauch des neuen Antriebs liegt bei 4,8 Litern pro 100 Kilometer. Auch ein CVT-Getriebe wird es für das Modell geben. Die Preise für den aufgepeppten Auris stehen noch nicht fest, sollen sich aber auf den Niveau des Vorgängers bewegen. (ampnet/jri)
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