Gezielt wurde das Design nach mehrmonatigen Trendforschungen auf europäischen Geschmack zugeschnitten. Mit seinem frischen Äusseren spricht der neue Suzuki auch jüngere Käuferschichten an und lockt zudem mit einem Basispreis unter der magischen 10'000-Euro-Grenze, dann allerdings mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder unter der Haube und ohne ESP an Bord. Mit 3,72 Metern Länge outet sich der Suzuki klar als Stadtwagen. Doch auch auf Überlandfahrten weiss der Japaner zu überzeugen, denn beim Fahrwerk profitiert der Splash vom Swift und macht seinem Namen alle Ehre: Er ist erstaunlich spritzig und bietet vor allem in puncto Fahrspass weit mehr als von einem Stadtwagen erwartet werden darf. Der 1,2-Vierzylinder mobilisiert 86 PS, die dank eines cW-Wertes von 0,32 für eine Spitze von 175 km/h reichen. Damit fühlt sich der Suzuki auch auf der Autobahn gut aufgehoben, zumal die straff gepolsterten Sitze auch für längere Reisen taugen. Selbst im letzten Gang und jenseits der 110 km/h weist der Stadtflitzer noch spürbaren Durchzug auf. Die vorne aus der Mittelkonsole ragende Schaltung für das Fünf-Gang-Getriebe liegt gut in der Hand, ist kurz ausgelegt und arbeitet präzise. Auf verwinkelten Landstrassen entwickelt sich der straff abgestimmte Wagen förmlich zum Kurvenräuber. Das ESP greift erst spät ein und unterstreicht den dynamischen Anspruch des Splash, der ausserdem über eine Traktionskontrolle verfügt. Die Bremsen könnten allerdings etwas härter zupacken. Der Preis der sportlichen Fahrweise sind Verbräuche um sieben Liter pro 100 Kilometer. Der offizielle Durchschnittsverbrauch wird mit 5,5 Litern angegeben. Mit knapp 1,60 Meter Höhe muss sich der Splash eine leichte Seitenwindempfindlichkeit anlasten lassen. Dafür finden selbst Hutträger trotz hoher Sitzposition vorne ausreichend Kopffreiheit. Die Hinterbänkler sitzen noch etwas höher und finden trotz leicht abfallender Dachlinie ebenfalls ausreichend Platz. Die Kniefreiheit hinten geht für ein Auto dieser Klasse ebenfalls in Ordnung. Der Kofferraum hinter der weit nach oben schwingenden Heckklappe bietet zufriedenstellendes Fassungsvermögen. Wer mehr Platz benötigt, kann mit einem einfachen Handgriff die geteilte Rücklehne flachlegen. Dabei senken sich die Sitzkissen zugunsten einer ebenen Ladefläche automatisch mit ab. Besser kann man es kaum machen. Das Armaturenbrett, auf dem modisch der separate Drehzahlmesser thront, ist einfach, aber nicht billig gestaltet und insgesamt ansehnlich. Stellenweise wird eine Softtouchoberfläche vorgetäuscht. Zum Serienumfang des 1.2 Comfort gehören Vorhangairbags auch hinten, Lederlenkrad, Sitzheizung vorn, höhenverstellbare Vordersitze, ein MP3-fähiges CD-Radio mit Lenkradfernbedienung und Alufelgen. Auch an Verstaumöglichkeiten für Kleinkram mangelt es nicht. In der Mittelkonsole findet sich ein Fach für Handy oder Zigaretten und über dem Handschuhfach findet sich noch eine grössere Ablage, die zum Beispiel ein Dutzend CDs aufnimmt. Für beide wünschte man sich aber eine kleine Gummiunterlage gegen Verrutschen der Gegenstände bei flotter Kurvenfahrt. Ein weiters Fach mit Deckel findet sich oben auf dem Armaturenbrett, für die Sonnenbrille findet sich eine Halterung im Dachhimmel neben dem Fahrer. Für den Rest steht auch noch eine Schublade unter dem Beifahrersitz zur Verfügung. Was sich Suzuki allerdings dabei gedacht hat, den Blinker mit einem nervigen Zweiklang-Piepston zu hinterlegen, bleibt das Geheimnis der Entwicklungsingenieure. Ebenso, warum unter den immerhin 18 (!) Kontrollleuchten sich keine für das Abblendlicht findet. Ob das Licht angeschaltet ist oder nicht, lässt sich erst ab der Dämmerung an der rot leuchtenden Skala und Nadel des Tachos erkennen. (ar/jri)
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