Der letzte seiner Art?
Das ist zur Sinnfrage geworden, wann immer ein Auto mit klassischen Antrieb vorgestellt wird, bei dem besonders der Fahrspass im Vordergrund steht.
Nach dem Toyota GR 86 kommt nun auch der Zwillingsbruder des Entwicklungspartners Subaru in limitierter Auflage zu den Händlern und bringt alles mit, was sich Automobil-Enthusiasten wünschen.
Man erkennt den neuen BRZ sofort wieder. Die 4,265 Meter lange Karosserie ist mit geschärftem Profil weiterhin kompakt. Beeindruckt hat uns dabei erst einmal das komplette Aerodynamikprogramm der STi-Line und so steht als Ergebnis ein Auto bereit, das nicht mehr zur normalen Alltagsware gehört.
All das macht aber noch nicht die gesteigerten Qualitäten des Subaru BRZ aus - mitunter entscheidend für den sportiven Charakter sind die fahrdynamischen Eigenschaften.
Eine höhere Performance bietet der komplett überarbeitete Vierzylinder-Direkteinspritzer, dessen Leistung neu aus 2,4 Liter Hubraum um 34 PS auf 234 PS steigt. Das Drehmoment wurde von 205 Nm auf 250 Nm erhöht und liegt nun bereits bei 3700 U/min an - das sorgt für eine souveräne Schubkraft in allen Lebenslagen.
Entscheidend für die überzeugende Gesamt-Perfomance ist ein gegenüber dem Vorgänger tieferer Schwerpunkt und eine höhere Karosseriesteifigkeit. Dachverkleidung, vordere Kotflügel und Motorhaube bestehen aus Aluminium und weitere Gewichtseinsparungen erzielen neue Vordersitze sowie die Neukonstruktion von Schalldämpfer und Kardanwelle. Durch diese Massnahmen weist der BRZ ein nahezu ideales Gewichtsverhältnis von 53:47 zwischen Vorder- und Hinterachse auf und zählt mit 1275 Kilogramm zu den leichtesten viersitzigen Sportwagen mit dem niedrigsten Schwerpunkt auf dem Markt.
Viel respektable Ingenieurskunst wird also im Subaru BRZ mit seinem Frontmotor-Hinterradantriebs-Layout geboten. Doch nun wollen wir wissen, ob die Zahlen und Fakten halten, was Subaru verspricht. Wir nehmen Platz auf perfekt konturierten Sportsitzen und erfreuen uns im wertig verarbeiteten Interieur erst einmal am übersichtlichen Armaturenbrett. Das Platzangebot geht im Alltag in Ordnung, dank umklappbarer Rücksitze passen bei Bedarf auch vier Reifen für den Wechsel auf den Rundkurs in den Kofferraum.
Emotionen schon beim Starten!
Wer es etwas martialisch krachen lassen will, wechselt gleich in den Track-Modus. Die Wahl verändert die Grafik der Instrumente und auf Wunsch stellt ein G-Monitor unter anderem die Längs- und Querbeschleunigungskräfte beim Gasgeben, Bremsen und Einlenken dar. Als weiteres werden auch die Regelung der Stabilitätssysteme stark beeinflusst.
Und das hat es in sich!
Geboten wird mit dem spontanen Ansprechverhalten des Boxermotors und dem Torsen-Sperrdifferential (verteilt Kraft zwischen den Hinterrädern) ein überaus agiles Fahrverhalten mit einer unvergleichlich mitreissenden Kurvenfreude. Besonders enge Radius auf Strassen erhöhen den Spass deutlich. Echte Motorsportfreunde dürfen sich weiterhin am gelungen abgestuften Sechsgang-Schaltgetriebe erfreuen, das mit kurzen Wegen operiert. Das bietet einfach das perfekte Fahrgefühl, den direkten Durchgriff von Fahrer zu Auto. Optimal agieren dazu eine reaktionsschnelle Lenkung und die Bremsen mit einer satten Verzögerung. Dies vermittelt ein äusserst intensives Fahrgefühl, das ganz klar auf eines ausgelegt ist: Extrem viel Spass hinterm Lenkrad!
Aber genug der Emotionen, hier kommen die Fakten: Der Spurt von 0 auf 100 km/h wird in 6,3 Sekunden erledigt, auf unbegrenzten Autobahn-Abschnitten schafft der BRZ locker Tempo 226.
Dass man dazu orchestriert vom herrlichen Sound des Motors und der zweiflutigen Sport-Abgasanlage auch noch locker mit dem angegebenen Normverbrauch von 8,8 Liter auf 100 Kilometer auskommt lässt uns zusätzlich jubeln.
Fazit: Für mindestens 40'500 Franken bietet Subaru mit dem BRZ ein Sportcoupé an, das mit viel Fahrspass noch einmal die ganze Herrlichkeit des Verbrennungsmotors zelebriert. atn/war
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