Als Fünfsitzer bleiben im Rexton noch fast 1000 Liter fürs Gepäck. Als Lastesel ist der Koreaner also bestens geeignet. Dazu kommen fast 800 Kilo Zuladung. Auch als Zugpferd ist er eine Alternative: Bis zu 2,8 Tonnen (gebremst) darf er an den Haken nehmen. Damit er auch dann noch im Schwung bleibt, sorgt ein 2,7-Liter-Diesel für ausreichend Kraft, den SsangYong in Lizenz von Mercedes nachbaut. 163 PS und 345 Newtonmeter reichen für annehmbaren Durchzug. Auf der Autobahn rennt der Riese auch 190 km/h (laut Tacho), offiziell ist bei 170 km/h Schluss. Aber rasen ist nicht das Metier des Rexton. Mitschwimmen bei 130 erweist sich als angenehm, bei schnellerer Fahrt werden die Windgeräusche unangenehm. Die Höhe von 1,83 Metern tut ihr Übriges. Der Fünfzylinder klingt insbesondere nach dem Kaltstart kernig, ganz verschwindet das Nageln auch nach der Warmlaufphase nicht. Das eher straff gehaltene Fahrwerk lässt den Koreaner in Kurven trotzdem kräftig eintauchen. Auch wenn ESP an Bord ist, will man die wogenden Massen nicht an ihre Grenzen bringen. Bei der Optik ist der Rexton modern gehalten, technisch gesehen stammt er laut Auto-Reporter jedoch von gestern. Mit Leiterrahmen und Starrachse trägt ihn eine veraltete Basis. Das sollte der Fahrer nicht vergessen, wenn er ordentlich Gas gibt. Zwei Tonnen Leergewicht sind kein Pappenstil, die Bremsen können da schnell an ihre Grenzen geraten. Kurze Bodenwellen mag der SUV nicht, dann neigt er zum Poltern und rollt etwas ungeschmeidig ab. Insgesamt ist der Rexton etwas für gemütliche Naturen. Wer es ruhig angeht, kann sich schnell mit ihm anfreunden. Dazu trägt auch die Fünfgang-Automatik bei. Innen haben die Koreaner fast alles eingepackt, was Autofahren angenehm macht. Ledersitze mit Sitzheizung, diverse elektrische Helfer, Klimaautomatik – alles ist an Bord. Das Holzimitat erinnert wenig an den natürlichen Werkstoff. Aber die Verarbeitung ist ordentlich, der Rexton erwies sich als klapperfreie Zone. An der Funktionalität kann man kaum etwas aussetzen. Die Sitze sind weich, das wirkt sich auf der Langstrecke negativ für den Rücken aus. Im Fond ist reichlich Platz, der Einstieg ist hoch, so dass Senioren sich ordentlich strecken müssen, um Zugang zu erlangen. Für Offroadfreunde ist der Rexton ebenfalls eine Alternative: Er verfügt über eine Geländeübersetzung, die auch fürs Grobe reicht. Ein permanenter Allradantrieb kostet 900 Euro Aufpreis. Fazit: Der SsangYong Rexton ist ein Offroader von altem Schrot und Korn. Das bringt Einbussen beim Fahrkomfort. Dafür hat er viel Platz und offeriert eine ordentliche Verarbeitung zum kleinen Preis. Ein Produkt aus der deutschen Premiumliga kostet locker leicht 10'000 Euro mehr.
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