Miami und Miami Beach sind zwei Städte, die den Marketingmanagern von US-Automobilherstellern noch Freudentränen in die Augen treiben. Viel mehr amerikanische Marken als sonst an der Ostküste beleben die Straßen, ergänzt um Toyota-Modelle. Aber auch in dieser Umwelt tummeln sich schon reichlich batterieelektrische Fahrzeuge von Tesla oder der Bolt von Chevrolet. Der Elektroantrieb des Smart Fortwo Coupé, mit dem wir uns dort zwischen den Amischlitten bewegten, ist nicht das Besondere. Dessen stille Art der Fortbewegung wird in den USA sowieso von den Achtzylindern übertönt.
Auch die Form des Kleinen führt zu keinen besonders auffälligen Reaktionen mehr. Als wir vor ein paar Jahren die ersten Runden mit einem Smart Fortwo durch San Francisco drehten, war das noch anders: In den Fahrzeugen neben uns erlebten wir sichtbares Erstaunen, lautes Lachen oder Sympathie bekundendes Lächeln. Inzwischen kennt man ihn; heute bleibt es bei dem Lächeln.
Aber manche unterschätzten seine Fähigkeiten. Ausgerechnet ein Elektroauto, das mit hoher Geschwindigkeit auf der Vorfahrtstraße daherkam, beklagte sich über unser Einscheren auf seine Fahrbahn. Doch der Bolt hatte zu früh gehupt. Der neue Antrieb bringt es immerhin auf 60 kW / 81 PS und 160 Newtonmeter Drehmoment. In 4,9 Sekunden ist der Spurt von 0 auf 50 km/h erledigt.
Bis Tempo 100 dauert es dann aber 11,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit wird bei 130 km/h eingebremst. Auch die auf den Prüfstandwert von 160 Kilometern beschränkte Reichweite deutet darauf hin, für welches Umfeld der Smart Electric Drive gebaut wird. In der Stadt und für den Städter reicht der Aktionsradius selbst in den großen US-Metropolen meist für einen Tag. Und mit seinen Fahrleistungen passt er in jede Stadt. Da der Smart Electric Drive nicht mehr sein will als ein Stadtauto, konnten sich seine Entwickler voll auf Themen wie Fahrbarkeit konzentrieren. Was dabei herauskommt, passt so gut, dass der Fahrer selbst zwischen großen SUV vergisst, dass er nicht einmal drei Meter Länge aufbieten kann, wenn ihn die immer noch rustikale Federung nicht daran erinnert.
Wie klein der Smart Fortwo eigentlich ist, vergisst man schon beim Öffnen der sehr großen Türen und beim bequemen Einstieg. Innen bleibt genug Ellenbogenfreiheit, so dass auch hier kein Gefühl der Enge aufkommt, solange man nicht über weitere Passagiere oder den ganz großen Einkauf nachdenkt. Wer zu dem Ergebnis kommt, er brauche mehr, der kann sich für den Smart Forfour entscheiden, den Viersitzer in der Markenfamilie. Auch den bietet Smart als Electric Drive, ebenso wie das Smart Fortwo Cabrio.
Die Marke Smart hält für jedes Modell eine Electric-Drive-Version bereit und verweist gern darauf, der einzige Anbieter mit einem batterieelektrischen Cabriolet zu sein. Im winterlichen Miami, wo die Temperaturen kaum über 30 Grad Celsius steigen, wird das Cabrio sicher willkommen sein. Schließlich ist ja auch noch eine Klimaanlage für den Hochsommer an Bord. Aber es geht auch anders herum: Auf Wunsch ist exklusiv für die Electric-Drive- Modelle das Winter-Paket mit beheizbarem Lenkrad erhältlich.
Wie zu jedem Smart gehören auch zu den Elektromodellen eine vorbildliche Verbindung zum Internet, die Einbindung des eigenen Smartphones und die passende App mit zum Standard. Über die „Smart control“-App lassen sich viele Informationen per Smartphone, Tablet oder PC abrufen und Funktionen wie Vorklimatisierung oder intelligentes Laden bequem aus der Ferne steuern. Es ist also alles an Bord, was der Mensch heute in der Großstadt so an Konnektivität und Infotainment braucht, um seine Stadt zu genießen. Im Art District von Miami kommt zur Freude an Bewegung sogar noch die Freude am Parken hinzu. Origineller Parkplätze als hier findet man selten. Fotografen lieben das, Smart-Fahrer sicher auch. (ampnet/Sm)
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