Serienmäßig bietet der Fünftürer reichlich Raum für Passagiere und Gepäck. Er setzt „beim Platzangebot eine neue Benchmark in seiner Klasse“, meint Werner Eichhorn, Škodas Vorstand für Vertrieb und Marketing, und er nennt beispielhaft das Gepäckraumvolumen des Spaceback, das mindestens 415 Liter beträgt. Bei umgeklappter Rückbank wächst es auf bis zu 1380 Liter an. Das ist in der Tat deutlich mehr als etwa beim in den Außenabmessungen ähnlich dimensionierten Klassenprimus VW Golf (380 bis 1270 Liter) und erst recht mehr als beim gut 30 Zentimeter kürzeren VW Polo (280 bis 952 Liter), von dessen Plattform der Spaceback abgeleitet ist.
Mehr als klassengerecht ist das bereits in der Basisausstattung Active komplette Sicherheitspaket, das unter anderem sechs Airbags, das Antiblockiersystem ABS, die elektronische Stabilisierungskontrolle ESC und die Antriebsschlupfregelung ASR umfasst.
Zeitgemäß ist die Motoren-Palette: Fünf direkt einspritzende Benziner oder Diesel in einem Leistungsspektrum zwischen 63 kW / 86 PS und 90 kW / 122 PS. Sie kommen mit Turboaufladung daher und sind wahlweise mit einem extra „Greentec“-Package zu haben. Das verspricht für 400 Euro Aufpreis mit Start-Stopp-System, Bremsenergie-Rückgewinnung, auf Rollwiderstand optimierten 15-Zoll-Reifen sowie speziellen Aerodynamikmaßnahmen zusätzliche Verbrauchsreduzierung zwischen vier und elf Prozent. Zu einem späteren Zeitpunkt liefert Skoda auch noch den Rapid Spaceback „Green Line“ mit einem 90 PS starken 1.6 TDI, der 3,8 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen soll.
Vermutliches Volumenmodell ist der 1.2 TSI mit der Basismotorisierung von 86 PS – und nehmen erst einmal auf der Rückbank Platz. Erstaunlich die großzügigen Raumverhältnisse mit einer Kopffreiheit von 98 Zentimetern und einer Kniefreiheit von fast sechseinhalb Zentimetern. „Das sind echte Bestwerte in dieser Klasse“, sagt Dr. Frank Welsch, Skoda Vorstand Technische Entwicklung. „Ganz im Sinne von maximaler Raumausnutzung in einem kompakten Karosseriekleid.“
Aber auch vorn finden sich selbst Großgewachsene bestens zurecht. Das bestätigt unser Test-Kollege, ein 1,95-Meter-Mann, der wie selbstverständlich am Volant Platz nimmt und von weitaus größeren Modellen mit wesentlich weniger Kopffreiheit berichtet. In Sachen Ergonomie und Funktionalität vertraut auch der neue Rapid auf die von der Konzernmutter VW vorgegebene perfekte Grundlinie.
Gewiss, im Rapid findet man derzeit noch keine Abstandregelung, Spurführung oder Rückfahrkamera, um Beispiele zu nennen, die teils sogar bei anderen Skoda-Modellen bereits zu haben sind. Aber in den wesentlichen Punkten ist das Niveau gewahrt. Gewohnt überraschungsfrei ist die Fahrwerksabstimmung des Spaceback, die gegenüber der Limousine nochmals in Richtung Komfort überarbeitet worden ist. Mit seinem vergleichsweise langen Radstand von über 2,60 Metern läuft der Spaceback auch bei hohen Geschwindigkeiten tadellos geradeaus, und er lässt sich dank der beim Rapid Kurzheck ebenfalls neuen elektromechanischen Servolenkung mit genau dosierter Lenkunterstützung sicher neutral bis leicht untersteuernd zielgenau durch schnelle Kurven dirigieren. Da ist der kompakte Kurz-Kombi in seinem Element und appelliert mit seiner leicht sportlichen Note an die eingangs angesprochene junge Zielgruppe, ohne die älteren Semester abzuschrecken. Zu alledem passt auch die homogene Leistungsentfaltung des 86-PS-Motors ganz ordentlich. Bei einem Beschleunigungswert von knapp 11,7 Sekunden von null auf 100 km/h laut Werksangabe sind zwar keine Beschleunigungsorgien zu erwarten, aber mit maximal 180 km/h dürfte der Spaceback keinesfalls zu langsam für deutsche Autobahnen sein. Sparsam ist der erstaunlich leise laufende 1.2 TSI obendrein mit einem kombinierten Normverbrauch von um die fünf Liter auf 100 Kilometer.
Vorstandschef Winfried Vahland kann mit dem Modell zufrieden sein. Er klassifiziert den Rapid Spaceback als „Meilenstein für Škoda“. Nicht mehr und nicht weniger. ampnet
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